Feuerwehrmänner neben einem Autowrack im Wald.
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Feuerwehrmänner neben einem Autowrack im Wald. Bei dem Wildunfall nahe Hengersberg ist ein 16-Jähriger gestorben.

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Hohes Wildunfallrisiko – 16-Jähriger stirbt in Niederbayern

Der Fahrer wollte einem Reh ausweichen: Bei einem Autounfall im Landkreis Deggendorf ist ein 16-Jähriger gestorben, weil das Ausweichmanöver mit einem Überschlag endete. In der dunklen Jahreszeit steigen die Zahlen von Wildunfällen deutlich an.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Wegen eines Rehs auf der Straße ist am Mittwochabend im Landkreis Deggendorf ein Auto mit drei jungen Männern an Bord von der Straße abgekommen. Dabei starb ein 16-Jähriger, er saß auf dem Beifahrersitz. Wildunfälle wie dieser kommen in Niederbayern tausendfach vor, so die Polizei – besonders häufig in der dunklen Jahreszeit, seit die Uhren umgestellt wurden.

Tausende Wildunfälle im Jahr 2022

Im vergangenen Jahr stießen in ganz Niederbayern mehr als 16.000 Fahrzeuge mit Wildtieren zusammen. Das teilte das Polizeipräsidium Niederbayern auf BR24-Nachfrage mit. 60 Menschen wurden dabei verletzt. In den Jahren zuvor hatte es auch mehrere Tote durch Wildunfälle gegeben, so die Polizei.

18-jähriger Fahrer wollte Reh ausweichen

Bei dem tödlichen Unfall am Mittwoch wollte der 18-jährige Autofahrer bei Walmering, einem Ortsteil von Hengersberg, dem Reh ausweichen. Dabei geriet der Wagen ins Schleudern, teilte die Einsatzzentrale Niederbayern noch am Abend mit. Das Auto habe sich dann überschlagen und blieb abseits der Fahrbahn auf dem Dach liegen.

Dabei wurde der 16-jährige Beifahrer tödlich verletzt. Ein weiterer junger Mann, 17 Jahre alt, und der Fahrer wurden leicht verletzt. Mit dem Reh stieß das Auto nicht zusammen.

Besonders viele Unfälle nach Zeitumstellung im Herbst

Bis September dieses Jahres wurden bereits über 60 Menschen bei mehr als 12.000 Wildunfällen verletzt, heißt es von der Polizei. Dass die Unfallzahlen gerade jetzt wieder steigen, liegt auch an der Zeitumstellung.

Besonders gefährlich seien laut ADAC die Morgen- und Abendstunden. Denn viele Tiere sind dämmerungsaktiv und überqueren dann die Straßen, wobei sie mit Autos und auch Motorrädern kollidieren. Es kann mehrere Wochen dauern, bis sich das Wild nach der Umstellung der Uhren an die neuen Verkehrszeiten, beziehungsweise die kürzeren Tage, gewöhnt hat.

Achtung: Reh, Wildschwein, Hase kreuzen die Straßen

Das Polizeipräsidium in Straubing kann das bestätigen. Mit Abstand die meisten Wildunfälle ereignen sich demnach zwischen vier und sechs Uhr morgens und zwischen 20 und 22 Uhr abends. Besonders gefährdet ist man an Straßen entlang oder durch den Wald.

Von September bis Januar sind viele Tiere brunftig und deshalb besonders viel unterwegs. Ihre Reaktionen sind dann für Auto- und Motorradfahrer noch gefährlicher. Laut ADAC kommt es im Durchschnitt alle zwei Minuten zu einem Wildunfall.

Im Video: Wie verhält man sich bei einem Wildunfall richtig?

Rehe und Wildschweine überqueren vor allem in den Dämmerstunden die Fahrbahn. Wie verhält man sich richtig, wenn plötzlich ein Tier auf der Straße steht, oder es schon zu einem Unfall gekommen ist?

Verkehrstipps zu Wildunfällen
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Wie verhält man sich richtig, wenn plötzlich ein Tier auf der Straße steht, oder es schon zu einem Unfall gekommen ist?

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