Aufräumen im Berchtesgadener Land: Einsatzkräfte ziehen einen Baumstamm aus dem Wasser.
Bildrechte: Felix Hörhager/dpa

Ein Baumstamm wird im Berchtesgadener Land aus dem Wasser geholt.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Hochwasser-Ticker Bayern: Katastrophenfall beendet

Entspannung im Berchtesgadener Land: Die Wasserpegel sinken, darum ist der Katastrophenfall seit Mitternacht aufgehoben. In München dagegen wird erst noch der höchste Wasserstand der Isar erwartet. Der Hochwasser-Ticker für Bayern.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Hinweis: Dieser Ticker gibt den Stand bis zum Montag, 19. Juli 2021 wieder. Aktuelle Entwicklungen und Nachrichten zum Unwetter finden Sie hier.

Die wichtigsten Meldungen zum Hochwasser in Bayern in Kürze

  • Schreyer: "Wir tun alles, damit Straßen und Zugstrecken bald wieder befahrbar sind" (21.23 Uhr)
  • Hochwasser in München: Scheitel der Isar noch nicht erreicht (21.04 Uhr)
  • Katastrophenfall im Berchtesgadener Land endet um 24.00 Uhr (17.50 Uhr)
  • Nationalparkverwaltung Berchtesgaden warnt vor Ausflügen (9.56 Uhr)
  • Söder fordert nach Unwettern einen "Klima-Ruck" in Deutschland (9.15 Uhr)
  • Verkehrsbeeinträchtigungen wegen Hochwasser finden Sie hier bei BR24
  • Aktuelle Pegelstände finden Sie beim Hochwassernachrichtendienst Bayern

00.00 Uhr: Katastrophenfall beendet

Der Katastrophenfall im Landkreis Berchtesgadener Land ist seit Mitternacht aufgehoben. Das hat das Landratsamt mitgeteilt. Bei der Wetterlage und bei den Pegeln der Flüsse sei Entspannung in Sicht, hieß es. Alle Schulen und Kitas sind ab heute wieder geöffnet. Die Bahnstrecke zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden bleibt weiterhin gesperrt. Heute startet ein Schienenersatzverkehr auf der Strecke. Um die Aufräumarbeiten zu erleichtern, stellt das Landratsamt mehrere kostenlose Sperrmüllcontainer auf.

Nach sintflutartigen Regenfällen war am Samstag in dem Landkreis der Katastrophenfall ausgerufen worden. Die Lage war teilweise dramatisch: Sturzfluten ergossen sich über die Straßen, Hänge rutschten ab, Keller liefen voll. Zwei Menschen starben.

21.23 Uhr: Schreyer: "Wir tun alles, damit Straßen und Zugstrecken bald wieder befahrbar sind"

Bayerns Bau- und Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hat sich heute im Landkreis Berchtesgadener Land ein Bild von den Hochwasserschäden gemacht. Mit dabei waren auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, der Landrat des Berchtesgadener Landes, Bernhard Kern, und der Bürgermeister von Bischofswiesen, Thomas Weber. "Was hier passiert ist, ist nicht in Worte zu fassen", sagte Schreyer. "Wir als Verkehrsministerium werden tun, was wir können, um die Infrastruktur wieder in Gang zu bringen."

Der größte Schaden entstand an der B 305 westlich von Berchtesgaden. Hier wurden die Stützmauer zur Ache, der Gehweg und ein Teil der Fahrbahn auf einer Länge von rund 30 Metern von den Fluten weggerissen. Wenige Meter weiter klaffte ein riesiges Loch in der Fahrbahn. Für eine dauerhafte Sanierung zeichne sich bereits jetzt ab, dass die gesamten Stützwände und die Fahrbahn der B 305 auf einer längeren Strecke erneuert werden müssen, so Schreyer.

Bei den Bahnlinien ist die Strecke zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden am schlimmsten betroffen. Die Gleise seien an mehreren Stellen unterspült und hingen teilweise in der Luft, heißt es. Die Deutsche Bahn hat bis Bayerisch Gmain einen Schienenersatzverkehr eingerichtet, der bis nach Berchtesgaden verlängert wird, sobald die Straße wieder freigegeben ist.

21.04 Uhr: Hochwasser in München: Scheitel noch nicht erreicht

Das Hochwasser hat in München derzeit immer noch einen Pegelstand von knapp über drei Metern. Der eigentlich für 20 Uhr erwartete Scheitelpunkt von 3,30 Metern ist damit noch nicht erreicht, sagte ein Sprecher vom Wasserwirtschaftsamt München dem Bayerischen Rundfunk. Demnach wird der höchste Wasserstand im Laufe der Nacht erwartet. Allerdings ist es laut Wasserwirtschaftsamt eher unwahrscheinlich, dass der Scheitel noch auf die eigentlich errechnete Höhe von 3,30 ansteigen wird, stattdessen rechnet man nun mit rund 3,20 Metern. Die über drei Meter geltende Hochwassermeldestufe 2 wird wohl wahrscheinlich bis morgen Abend in Kraft bleiben, so ein Sprecher.

Isar in München
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2021
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Nach dem starken Regen im Alpenraum besteht auch im Münchner Stadtgebiet Hochwassergefahr für die Isar.

20.42 Uhr: Immer noch Sperrungen auf Straße und Bahn im Oberland

Nach den starken Regenfällen vom Wochenende bestehen im Bayerischen Oberland nach wie vor einige Behinderungen auf Straßen und bei der Bahn. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist die Bahnlinie zwischen Eschenlohe und Oberau weiter gesperrt. Zwischen Weilheim und Garmisch-Partenkirchen besteht Schienenersatzverkehr. Im Bereich Murnau bleibt die Bundesstraße 2 Richtung Süden vermutlich bis zum Vormittag zu. Ebenso die Verbindungsstraße zwischen Murnau und Schwaiganger.

Im Landkreis Bad Tölz ist die Bundesstraße 11 zwischen Urfeld und Walchensee wieder frei befahrbar. Die Strecke zwischen Vorder- und Hinterriß wurde halbseitig für den Verkehr geöffnet. Das Straßenbauamt Weilheim hat hier mit der Sicherung der Fahrbahn begonnen. Die Bundesstraße 307 von Gmund nach Vorderriß bleibt auf Tiroler Seite zwischen Achenpass und Sylvensteinspeicher noch gesperrt, im weiteren Verlauf ist die Strecke zwischen dem Weiler Fall und Vorderriss ebenfalls gesperrt.

19.55 Uhr: Höchster Isar-Pegelstand am Abend erwartet

Nach dem starken Regen im Alpenraum besteht auch im Münchner Stadtgebiet Hochwassergefahr für die Isar. Derzeit beträgt der Pegel etwa 300 cm (Meldestufe 2). Der höchste Wasserstand wird gegen 20 Uhr mit dann knapp 3,30 Metern erwartet. Zur Entlastung des Sylvensteinspeichers wird derzeit vermehrt Wasser in die Isar abgegeben, so dass neuer Hochwasserstauraum geschaffen wird.

Aus Sicherheitsgründen hat das Baureferat inzwischen auch die Rad- und Fußwege auf der Ostseite der Isar sowie den Flauchersteg gesperrt. Dabei soll es auch in jedem Fall einige Tage bleiben. Ein Unterschreiten der Meldestufe 2 erwartet das Wasserwirtschaftsamt München erst morgen Abend.

19.42 Uhr: Sinkende Pegel in Passau

Seit dem Mittag sinkt der Pegel der Donau kontinuierlich. Aktuell beträgt er in Passau 7,69 Meter, das entspricht der Meldestufe 2. Der Pegel des Inn misst aktuell 5,22 Meter (keine Meldestufe mehr).

17.50 Uhr: Katastrophenfall im Berchtesgadener Land endet um 24.00 Uhr

Im Berchtesgadener Land wird der Katastrophenfall heute um 24.00 Uhr aufgehoben. Das hat das Landratsamt in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Weil nach den Starkregenfällen am Wochenende die Pegel der Gewässer wieder sinken und Entspannung in Sicht sei, könne jetzt diese Entscheidung getroffen werden, so das Landratsamt. Laut Pressemitteilung werden die Einsatzkräfte vor Ort weiterhin Hilfe leisten. Von bislang 537 Einsätzen sei der größte Teil beendet. Schulen und Kindertageseinrichtungen sollen ab morgen wieder regulär öffnen. Die B305 ist teilweise nur einspurig befahrbar. Die Bahnstrecke Bad Reichenhall Hauptbahnof nach Berchtesgaden Hauptbahnhof bleibt laut Landratsamt weiterhin gesperrt.

17.00 Uhr: Hochwasser fließt langsam ab - Aufräumen im Berchtesgadener Land

Nach dem massiven Hochwasser am Wochenende räumen Einheimische und Hilfskräfte die von den Fluten hinterlassenen Trümmer beiseite. "Wir sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt", sagte am Montag ein Sprecher der Feuerwehr Berchtesgaden. Auch die Bundeswehr half mit rund 100 Kräften, Häuser und Straßen von Schlamm, Erde und Geröll zu befreien. Einsatzkräfte aus Nordbayern, etwa vom Technischen Hilfswerk und vom Roten Kreuz, wurden dagegen in die Katastrophengebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen entsandt.

Nach heftigen Unwettern mit Starkregen waren manche Orte in der beliebten Urlaubsregion rund um Watzmann und Königssee von Wasserfluten und Erdrutschen regelrecht verwüstet worden. Allerdings war es gelungen, die Schäden etwa an der öffentlichen Infrastruktur vergleichsweise gut im Griff zu behalten. Nur vereinzelt waren Haushalte ohne Strom, teilte die Bayernwerk AG mit. Für 350 Betroffene konnte bereits am Sonntag die Energieversorgung wieder sichergestellt werden.

16.14 Uhr: Passauer Hochwasser - "Kein Vergleich zu Oberbayern"

Wie groß der Schaden in Passau ist, den das Hochwasser angerichtet hat, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Es sei aber kein Vergleich zu Oberbayern, sagt Stadtbrandrat Andreas Dittlmann. Ein paar Keller seien vollgelaufen und an der Donaulände habe es den ein oder anderen Souvenir-Händler getroffen, bilanziert Dittlmann. Er wolle diesen Leuten den Schaden nicht absprechen, aber das Passauer Hochwasser sei "business as usual" und habe nichts mit den Sturzfluten in Oberbayern, Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz zu tun. "Wasserstände wie 2013 haben zu massiven Schäden in Passau geführt. Aber nicht das Hochwasser der vergangenen Nacht."

Die Schlammlawine, die am Wochenende durch Schönau im Berchtesgadener Land gewälzt ist, war riesieg. Aus der Luft zeigt sich die Dimension der Verwüstung.
Bildrechte: BR24
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Drohnenaufnahmen aus Schönau zeigen die Dimension der Schlammlawine, die den Ort am Wochenende überrollt hat.

15.44 Uhr: Donaupegel bei Ingolstadt und Neuburg sinkt

Die Pegel der Donau bei Neuburg und Ingolstadt sinken wie erwartet weiter. Das teilte ein Sprecher der Stadt Neuburg auf BR Anfrage mit. Mittlerweile befindet sich die Donau bei Neuburg mit einem Pegel von 4,47 Meter (Stand 15 Uhr) wieder im Bereich der Meldestufe zwei. "Wie erwartet hatten wir vormittags den Scheitel erreicht", teilte der Sprecher mit. Am Vormittag war der Wasserstand auf etwas über 4,60 Meter gestiegen. Und damit hatte er die Meldestufe 3 erreicht. Probleme gab es Neuburg deshalb nicht. Die Stadt verfügt über einen guten Hochwasserschutz, so der Sprecher der Stadt weiter. "Es war alles im beherrschbaren Rahmen". In Ingolstadt liegt der Pegel bei 4,59 Meter und somit im Bereich der Meldestufe 1.

15.42 Uhr: Isar München - höchster Pegelstand um 20 Uhr erwartet

Das Isar-Hochwasser hat in München mittlerweile den Pegel von drei Metern überstiegen, und damit ist die Meldestufe 2 erreicht. Der höchste Wasserstand wird aber erst um 20 Uhr mit dann knapp 3,30 Metern erwartet. Zur Entlasung des Sylvensteinspeichers wird derzeit vermehrt Wasser in die Isar abgegeben, so dass neuer Hochwasserstauraum geschaffen wird. Aus Sicherheitsgründen hat das Baureferat inzwischen die Rad- und Fußwege auf der Ostseite der Isar sowie den Flauchersteg vorerst gesperrt. Dabei soll es auch in jedem Fall einige Tage bleiben. Ein Unterschreiten der Meldestufe 2 erwartet das Wasserwirtschaftsamt München erst morgen Abend.

15.17 Uhr: Hohe Spendenbereitschaft für Flutopfer

Die Hilfsbereitschaft im Landkreis Berchtesgadener Land ist bereits enorm. Das Landratsamt bittet jedoch darum, von Sachspenden abzusehen. Wer helfen möchte, kann die Betroffenen über mehrere im Landkreis Berchtesgadener Land eingerichteten Spendenkonten unterstützen.

Das Landratsamt hat zum Katastrophenfall Starkregen ein Bürgertelefon eingerichtet, es steht heute zwischen 09:00 und 16:00 Uhr unter der Telefonnummer 08651773151 zur Verfügung.

15.42 Uhr: Donaupegel bei Ingolstadt und Neuburg sinkt

Die Pegel der Donau bei Neuburg und Ingolstadt sinken wie erwartet weiter. Das teilte ein Sprecher der Stadt Neuburg auf BR Anfrage mit. Mittlerweile befindet sich die Donau bei Neuburg mit einem Pegel von 4,47 Meter (Stand 15 Uhr) wieder im Bereich der Meldestufe zwei. "Wie erwartet hatten wir vormittags den Scheitel erreicht", teilte der Sprecher mit. Am Vormittag war der Wasserstand auf etwas über 4,60 Meter gestiegen. Und damit hatte er die Meldestufe 3 erreicht. Probleme gab es Neuburg deshalb nicht. Die Stadt verfügt über einen guten Hochwasserschutz, so der Sprecher der Stadt weiter. "Es war alles im beherrschbaren Rahmen". In Ingolstadt liegt der Pegel bei 4,59 Meter und somit im Bereich der Meldestufe 1.

15.06 Uhr: Verkehrsbehinderungen im Berchtesgadener Land

Das Landratsamt Berchtesgadener Land rät weiterhin von allen nicht zwingend notwendigen Autofahrten ab. Viele Straßen seien noch von Hochwasser und Murenabgängen bedroht. Der Bahnverkehr zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden ist weiter unterbrochen. Derzeit ist noch nicht bekannt, wann die Züge wieder fahren können. Auf einigen Streckenabschnitten sind Sanierungsmaßnahmen notwendig.

14.55 Uhr: Aktuell rund 500 Einsätze im Berchtesgadener Land

Die Gefahrenlage im Berchtesgadener Land bleibt laut örtlichem Landratsamt aufgrund der Wettersituation stabil. Die Zahl der Einsätze hat sich bei rund 500 eingependelt. Unterstützung gibt es durch die Bundeswehr: 100 Soldaten aus Bischofswiesen helfen in mehreren Ortschaften bei den Aufräumarbeiten. Weiterhin finden geologische Untersuchungen statt, um die Gefahr von Hangabrutschen zu bewerten. Evakuierte Personen sind zum Großteil in ihren Wohnungen und Häusern zurück.

15.00 Uhr: Kreis Mühldorf kommt beim Hochwasser glimpflich davon

Die Hochwasser-Lage im Landkreis Mühldorf am Inn entspannt sich nach Angaben des Landratsamts weiter. In einer ersten per Mail verschickten Bilanz wird Landrat Max Heimerl mit den Worten zitiert, er sei froh, dass der Landkreis von größeren Überschwemmungen verschont geblieben sei. Die Abstimmung mit Feuerwehr und THW habe reibungslos funktioniert. Die Lage gestern habe einmal mehr gezeigt, wie professionell die Hilfsorganisationen aufgestellt seien. Von Seiten der Feuerwehr hieß es, man sei Gott sei Dank glimpflich davon gekommen. Nachdem der Hochwasser-Scheitelpunkt am Abend erreicht war, sei die Nacht relativ ruhig und ohne Einsätze verlaufen, so Kreisbrandrat Harald Lechertshuber. Die Bevölkerung werde aber weiter gebeten, sich vom Ufer des Inns fernzuhalten. Der Höchststand des Innhochwassers wurde laut Landratsamt bei der Messstelle in Kraiburg gestern um 19 Uhr bei 602 Zentimetern erreicht - deutlich unter den Werten vergangener Jahre.

13.10 Uhr: Baden und Bootfahren in der Münchner Isar verboten

In der Isar im Münchner Stadtgebiet sind das Baden und das Bootfahren ab sofort verboten. Die Regelung gilt von der südlichen Stadtgrenze nach der Großhesseloher Brücke bis zur Leinthalerbrücke im Norden. Denn im Fluss schwimmt derzeit sehr viel Treibholz, das Wasser ist trüb, und es gibt eine starke Strömung. Damit "besteht eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben, wenn Personen in der Isar baden oder die Isar mit Booten und sonstigen Schwimmkörpern jeglicher Art befahre", wie die Stadt mitteilt.

Aktuell hat der Wasserstand am Pegel Isar-München die Meldestufe 2 erreicht. Die Stadt geht davon aus, dass die Hochwasserlage noch einige Tage andauern wird und mahnt auch danach zur Vorsicht: "Auch nach Absinken der Pegel ist die Isar trüb, es können sich Strudel und Wasserwalzen bilden, und Treibgut ist unter der Wasseroberfläche nicht erkennbar."

12.32 Uhr: Gute Wetteraussichten geben Anlass zur Hoffnung

Aufatmen in den betroffenen Hochwasser-Gebieten: Die Regentage sind erstmal vorbei. Bis auf einzelne kurze Schauer soll es in den kommenden Tagen trocken bleiben. Unwetter seien derzeit nicht in Sicht, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Stattdessen schien die Sonne.

Doch noch gibt es für viele Menschen etwa in Berchtesgaden, Schönau am Königssee, Ramsau, Bischofswiesen und Markt Schellenberg keine Normalität. Der Katastrophenfall gelte weiter, teilte das Landratsamt Berchtesgadener Land mit. Das Hauptaugenmerk liege auf den Aufräumarbeiten und auf den geologischen Untersuchungen. Damit sollen Hänge überprüft werden, ob sie möglicherweise abrutschen könnten.

12.23 Uhr: Fährbetrieb zwischen Mariaposching und Stephansposching wird vorübergehend eingestellt

Wegen des Hochwassers der Donau muss ab Dienstag (20. Juli) der Betrieb der Donaufähre zwischen Mariaposching (Landkreis Straubing-Bogen) und Stephansposching (Landkreis Deggendorf) vorübergehend komplett eingestellt werden. Das hat das Landratsamt Straubing-Bogen am Montagmittag mitgeteilt. Wie lange der Fährbetrieb eingestellt werden muss, ist derzeit noch nicht absehbar. Den gesamten Montag über findet noch normaler Betrieb statt.

12:05 Uhr: Nach Hochwasser - Reichenbergs Bürgermeister hofft auf Finanzhilfen

Innerhalb von sechs Tagen hatte das unterfränkische Reichenberg gleich zwei Mal mit Hochwasser zu kämpfen. Reichenbergs Bürgermeister Stefan Hemmerich (SPD) hofft nun auf Gelder von Bund und Freistaat. 400 Millionen Euro sind bundesweit als Soforthilfe für Geschädigte der Überschwemmungen im Gespräch. Ausgezahlt werden soll das Geld von den Ländern, die nach Angaben der Bundesregierung auch entscheiden sollen, wo die Hilfe benötigt wird. "Ich hoffe, dass sich das nicht nur auf Oberbayern bezieht", sagte Bürgermeister Hemmerich. Die "oberflächlichen" Aufräumarbeiten in Reichenberg sind nach Angaben Hemmerichs weitgehend abgeschlossen.

Etwa fünf bis sechs Privathaushalte seien besonders stark betroffen. Ein Kanal am örtlichen Sportplatz müsse noch genauer überprüft werden, an mehreren Bürgersteigen sei die Asphaltschicht durch die Fluten weggehoben worden. Die Höhe des Sachschadens lässt sich noch nicht genau beziffern, sagt der Bürgermeister. Um die geschädigten Haushalte zu unterstützen, soll nach seinen Angaben eine Spendenaktion initiiert werden. Gemeinsam mit der Stadt Würzburg erarbeitet Reichenberg nun ein Hochwasserschutzkonzept. Durch seine Kessellage ist der Ort anfällig für Überschwemmungen.

11.55 Uhr: Bürgermeister von Simbach: Warnungen sind immer schwierig

Der Bürgermeister von Simbach am Inn, dessen Ort vor fünf Jahren von einer Flut verwüstet wurde, sieht die jetzige Kritik am Katastrophenschutz mit gemischten Gefühlen. "Ich denke nicht, dass der Katastrophenschutz versagt hat, es ist eine sehr, sehr schwierige Sache, die Warnungen zeitgerecht hinzubekommen", sagte Klaus Schmid (CSU) der dpa am Montag. "Das sind Ereignisse, die sehr kurzfristig kommen. Es ist auch gefährlich, Vorwarnungen auszusprechen, die dann die Bevölkerung durcheinander bringen." Die Menschen müssten die Warnungen auch annehmen.

Die Stadt mit rund 10 000 Einwohnern in Niederbayern wurde im Juni 2016 überflutet, weil der kleine Bach Simbach in Sturzfluten über die Ufer trat. Fünf Menschen starben. "Es war eine Wetterlage angesagt, aber am Ende waren nicht 2 Gewitterzellen über uns sondern 40", erzählte Schmid. "Irgendwo ist immer die Hoffnung und der Glaube da, dass es nicht so schlimm kommt."

Simbach habe nach der Flut zum Beispiel Sirenen beantragt, mit denen auch Durchsagen gemacht werden können. Erst jetzt, nach fünf Jahren, sei man kurz davor, sie zu installieren. "Das ist eine langwierige Sache, ein schwieriges Unterfangen ... bis das Ganze genehmigt ist, bis die Förderung geklärt ist." Insgesamt kosteten die Hochwassermaßnahmen, bei denen dem Bach mehr Platz gegeben wird, rund 40 Millionen Euro. Das alles aufzubauen, sagte Schmid, dauere normalerweise sieben bis acht Jahre.

11.49 Uhr: Video - Passauer sehen Hochwasser in ihrer Stadt entspannt

Die Passauer Bürger sind froh, dass sie bislang vor neuen Hochwasser-Rekorden verschont wurden. Viele haben die dramatische Lage aus dem Jahr 2013 noch gut in Erinnerung. Im Video erzählen sie, wie normal Hochwasser für sie geworden ist.

Eine Passauerin erzählt von ihren Erinnerungen an die Hochwasserlage 2013.
Bildrechte: BR
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Die Passauer Bürger sind froh, dass sie vor neuen Hochwasser-Rekorden verschont wurden.

11.30 Uhr: Bahnverkehr weiterhin eingeschränkt

Die Sperrung zwischen Mittenwald und Scharnitz wurde aufgehoben, so die Deutsche Bahn. Die Züge verkehren wieder regulär zwischen Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck Hbf. Weiterhin wegen Überflutung gesperrt ist der Streckenabschnitt zwischen Oberau und Eschenlohe. Es verkehren nach wie vor keine Züge zwischen Garmisch-Partenkirchen und Weilheim (Oberbay). Die Züge aus Richtung München verkehren bis Weilheim und enden dort vorzeitig aufgrund einer geplanten Baustelle. Zwischen Weilheim und Murnau verkehrt ein planmäßiger Schienenersatzverkehr. Für Reisende zwischen Garmisch-Partenkirchen und München besteht ein Schienenersatzverkehr zwischen Garmisch-Partenkirchen und Penzberg mit Halt in Farchant und Oberau. Es lässt momentan nicht sagen, bis wann die Züge da wieder fahren, so die Deutsche Bahn.

10.50 Uhr: Einsatzkräfte kämpfen sich zur zerstörten Rodelbahn am Königssee vor

THW und Bundeswehr sind mit schwerem Gerät an der Rodelbahn am Königssee, um die rund 1000 Meter lange Straße, die zum verschütteten Starthaus führt, von Geröll und Schutt zu befreien. Auch die Kühlleitung ist zur Hälfte beschädigt und muss komplett erneuert werden. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch eventuell austretendes Ammoniak besteht nicht, sagte Thomas Schwab, Generaldirektor des Deutsches Bob- und Schlittensportverbands. Erst wenn Geröll und Schutt beseitigt ist, könne man eine Bestandsaufnahme machen. Er rechnet mit einem Millionenschaden. Am Grünstein gab es zwar Hangverbauungen, diese hatten Samstagnacht jedoch dem Druck von Geröll und Sand nicht stand gehalten. Das Starthaus der Kunsteisbahn wurde komplett überflutet.

Seit Bestehen der Bahn, die seit über 50 Jahren in Betrieb ist, hätte es noch kein vergleichbares Ereignis gegeben. "Damit war nicht zu rechnen", sagte Thomas Schwab. Ein großes Sportereignis wie ein Bob- oder Rodelweltcup werde im Winter 2021/2022 nicht stattfinden.

09.15 Uhr: Söder fordert nach Unwettern "Klima-Ruck" in Deutschland

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat mehr Anstrengungen beim Klimaschutz gefordert. "Wir brauchen schon einen Klima-Ruck in Deutschland", sagte er am Montag im ARD-Morgenmagazin. Das Unwetter mit verheerenden Folgen vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch im Südosten Bayerns nannte er einen Weckruf. In Sekundenbruchteilen habe ein Starkregen-Ereignis zu einem "Geröll-, Schlamm- und Muren-Tsunami" geführt.

Der Freistaat steht nach Einschätzung Söders in Sachen Klimaschutz besser da als die meisten anderen Bundesländer, etwa bei der Anzahl der Biobauern oder den erneuerbaren Energien. Zudem habe man mit Baden-Württemberg das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, während der Bund und andere Bundesländer auf das Jahr 2050, manche auch auf 2045 setzten.

Für Mittwoch kündigte Söder dazu eine Regierungserklärung an. Dabei werde es nicht nur darum gehen, Ziele zu definieren, sondern das auch finanziell mit einem Klimaprogramm zu hinterlegen. Klimaschutz sei keine ideologische Frage, sondern eine Frage der Vernunft und der Ethik. Es gehe darum, die Heimat stärker zu schützen und zu überlegen, welche Welt man Kindern und Kindeskindern übergeben wolle, "das, was wir bekommen haben, oder etwas, was wir als Ruine weitergeben". Dass Bayern bei der Windkraft nicht an der Spitze liegt, sieht er gelassen. Es gebe einfach weniger Wind, dafür scheine mehr die Sonne. Die umstrittene Abstandsregel für Windkrafträder will er beibehalten. Man werde sie aber modifizieren, um mehr Möglichkeiten zu schaffen.

09.56 Uhr: Nationalparkverwaltung Berchtesgaden warnt vor Ausflügen in den Nationalpark

Aufgrund des Unwetters sind im Nationalpark Berchtesgaden zahlreiche Forststraßen, Wege und Steige unpassierbar. Im gesamten Gebiet ist mit Wegeschäden, Erosionen, Unterspülungen, Muren, Steinschlag oder Gefahren durch umstürzende Bäume zu rechnen. Die Parkverwaltung warnt daher vor Ausflügen und Touren im Nationalpark. Mitarbeiter sind im Gelände unterwegs, um die Situation zu überblicken. Da das gesamte Wegenetz von Unwetterschäden betroffen sein kann, kann die Schadensaufnahme einige Tage in Anspruch nehmen. Danach möchte die Verwaltung gezielt betroffene Wege sperren. Wenn ein Überblick vorliegt, wird ein Sanierungskonzept erstellt. Die Nationalparkverwaltung informiert auf ihrer Webseite über Sperrungen.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert im ARD-Morgenmagazin schnelle Maßnahmen zur Klimaanpassung und vorsorgenden Klimaschutz.
Bildrechte: BR
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert im ARD-Morgenmagazin schnelle Maßnahmen zur Klimaanpassung und vorsorgenden Klimaschutz.

08.41 Uhr: Berchtesgadener zurück in ihren Häusern - mit Auflagen

Inzwischen durften alle Berchtesgadener in ihre evakuierten Häuser zurück, allerdings mit Auflagen. So sollen sich die Menschen nachts im 1. Stock oder abseitig vom Hang in ihren Häusern aufhalten. Der Katastrophenfall im Berchtesgadener Land bleibt den ganzen Tag bestehen. "Heute beginnen die großen Aufräumarbeiten und nach wie vor müssen Hänge gesichert werden", sagt eine Sprecherin des Landratsamtes. Rund 500 bis 600 Einsatzkräfte helfen mit. In Bischofswiesen und Schönau unterstützen 100 Kräfte der Bundeswehr die Arbeiten. Das Landratsamt bittet darum, die zerstörte Bob-Bahn in Schönau am Königsee nicht zu betreten und macht darauf aufmerksam, dass die Straße gesperrt und nur für die Einsatzkräfte zu befahren ist.

08.17 Uhr: Wasser geht zurück - Entwarnungen in Traunstein und Berchtesgadener Land

Der Hochwassernachrichtendienst (HND) kann für die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land eine Entwarnung geben: Die Flusspeel sind deutlich gesunken. Die Regenvorhersagen des Deutschen Wetterdienstes prognostizieren für die kommenden Tage keine nennenswerten Niederschläge mehr. An allen Pegeln ist mit einem weiteren Rückgang der Wasserstände zu rechnen, sodass aktuell keine Gefahr der Überschwemmung landwirtschaftlicher Nutzflächen und untergeordneter Verkehrswege mehr besteht.

Eine Warnung vor Überschwemmungen von bebauten Gebieten gilt aktuell noch in den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen und Passau.

07.30 Uhr: Betroffene schildern ihren Kampf gegen die Wassermassen

Auch wenn sich die Lage heute morgen beruhigt, sitzt der Schock tief. Betroffene in Marktschellenberg und in Schönau im Berchtesgadener Land erzählen, wie sie vom Hochwasser überrascht wurden. "Es ging rasend schnell", sagt ein Bewohner. "Es wird zu viel zubetoniert," meint ein anderer. Mehr Stimmen finden Sie in diesem Audio.

Ein Fluss an der Straße Richtung Königssee ist bei Unwetter und Hochwasser in Bayern im Berchtesgadener Land überflutet.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Felix Hörhager
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ein Fluss an der Straße Richtung Königssee ist bei Unwetter und Hochwasser in Bayern im Berchtesgadener Land überflutet.

06.50 Uhr: Feuerwehr will in Passau mit dem Aufräumen anfangen

Die Einsatzkräfte rechnen damit, heute Nachmittag mit dem Reinigen der Straßen anfangen zu können. Wie die Feuerwehr mitteilt, sind die erwarteten Pegel-Höchststände in der Nacht weder an Donau noch an Inn erreicht worden. Derzeit liegt der Donau-Pegel laut Passaus Stadtbrandrat Andreas Dittlmann bei 8,15 Meter, der Inn-Pegel schon knapp unter der 6-Meter-Marke. Dittlmann rechnet damit, dass das Wasser noch bis Mittag diese Höhe hält, dann aber in kurzer Zeit massiv fallen wird. "Die Situation ist entspannt, mit diesem Hochwasser können wir gut umgehen", sagt Dittlmann. Neu sei aus seiner Sicht, dass die Pegel deutlich schneller steigen. Die Stadt Passau müsse sich in Zukunft darauf einstellen, nicht mehr zwei bis drei Tage Vorlauf zu haben, sondern binnen eines Tages alle Vorbereitungen treffen zu müssen.

In Passau hat sich die Hochwasser-Lage gebessert,  die Feuerwehr beginnt mit den Aufräumarbeiten.
Bildrechte: BR
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

In Passau hat sich die Hochwasser-Lage gebessert, die Feuerwehr beginnt mit den Aufräumarbeiten.

05.55 Uhr: Relativ ruhige Hochwasserlage in Oberbayern

Die Hochwasserlage im südlichen und östlichen Oberbayern hat sich in der Nacht weitgehend entspannt. Wie einer Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein sagt, zog ein letzter Regenschauer durch das Gebiet. Die Rettungskräfte im südlichen Berchtesgadener Land konnten bis Mitternacht ihre Einsätze abarbeiten und dann eine kurze Ruhepause einlegen. Am Morgen sei geplant, die Aufräumarbeiten fortzusetzen. Insgesamt gab es der Leitstelle zufolge in der Nacht etwa 40 Hochwasser-Einsätze. Im Berchtesgadener Land waren demnach vor allem die Orte Laufen und Teisendorf betroffen, wo Straßen überflutet waren und gesperrt werden mussten. In Inzell im Landkreis Traunstein liefen einige Keller vor. Die Lage am Inn in den Landkreisen Mühldorf und Altötting blieb der Leitstelle zufolge weitgehend ruhig. Pegelkontrollen hätten keine neuen Höchststände ergeben. Auch größere Ausuferungen seien nicht festgestellt worden. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd berichtet ebenfalls von einer ruhigen Nacht im Bezug auf das Hochwasser. Im Audio hören Sie eine Lage-Beschreibung von Reporter Manuel Rauch.

05.45 Uhr: Hochwasser in Passau: Lage entspannt sich leicht

Leichte Entspannung der Hochwasserlage in Passau. Der Pegel der Donau erreichte frühmorgens (3.00 Uhr) einen Höchststand von 8,24 Meter. Das bedeutet Meldestufe 3. Seitdem sinkt der Wasserstand. Laut Prognose des Hochwassernachrichtendienstes (HND) wird gegen Mittag die 8-Meter-Marke unterschritten. Am Inn wurde frühmorgens (3 Uhr) ein bisheriger Höchststand von 6,06 Meter (Meldestufe 2) gemessen. Seitdem geht auch hier der Pegel leicht zurück. Ein Trend, der laut HND zunächst anhalten wird. Trotzdem bleiben die Einsatzkräfte wachsam. Ungewiss ist laut dem Passauer Stadtbrandrat in Passau Andreas Dittlmann etwa, wie viel Regenwasser aus dem Einzugsbereich Inn-Salz runterströmt. Es kommt zeitversetzt in Passau an.

Am Abend war die Feuerwehr mit einer Schlauchboot-Rettung beschäftigt. Zwei Personen seien auf der Donau gekentert. Sie wurden mehrere hundert Meter von der Strömung mitgerissen, konnten sich aber an einen Baum klammern. Die Feuerwehr zog die beiden aus der Donau und übergab sie dem Rettungsdienst. Sie sind wohlauf. "Die menschliche Unvernunft kennt offenbar keine Grenzen", kommentiert Passaus Stadtbrandrat Andreas Dittlmann.

05.24 Uhr: Viele Flüsse erreichen Meldestufe 1, Donau in Passau Meldestufe 3

Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldet am Morgen an vielen Flüssen im Süden des Freistaats die Meldestufe 1. Auch gelten in vielen südbayerischen Regionen Hochwasserwarnungen, etwa im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Mühldorf am Inn und Rosenheim, wo vor der Überschwemmung überbauter Gebiete gewarnt wird. Auch für Passau gilt eine Hochwasserwarnung. Dort hat die Donau die Hochwasser-Meldestufe drei überschritten, aber nicht die höchste Meldestufe vier erreicht, wie zunächst befürchtet.

05.00 Uhr: Glauber zu Flutpoldern: "Es ist jetzt Zeit zu handeln"

Angesichts der schweren Überschwemmungen im Westen Deutschlands und auch in Südbayern hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) noch einmal eindringlich für neue Donau-Flutpolder geworben. "Aus einer großen Bedrohung folgt eine große Verantwortung. Es ist jetzt Zeit zu handeln", sagte Glauber der "Passauer Neuen Presse" und dem "Donaukurier". Seine Vorschläge für ein umfassendes Flutpolderprogramm lägen auf dem Tisch. "Denn Flutpolder wirken und sie sind im Katastrophenfall notwendig." Er hoffe auf eine zügige Entscheidung im Kabinett.

Kritiker verweisen auf den Koalitionsvertrag der Staatsregierung, in dem der Bau von Poldern in Bertoldsheim, Wörthhof und Eltheim 2018 ad acta gelegt worden war. Laut Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist das auf Wunsch der Freien Wähler geschehen. Aber auch deren Chef, Hubert Aiwanger, schließt den Polder-Bau nicht mehr aus. Söder und Glauber setzen auf Dialog und die Solidarität der oberen Donau-Anrainer mit den Menschen an der unteren Donau.

Die Flutpolder - Rückhaltebecken, die bei Hochwasser geflutet werden könnten, um Wassermengen aus dem Fluss zu nehmen - sollen an der oberen Donau entstehen, so dass im Ernstfall die flussabwärts liegenden Regionen vor zu viel Wasser geschützt würden.

Montag, 19. Juli 2021

23.45 Uhr: Herrmann: "Ich hoffe, dass wir das Gröbste hinter uns haben"

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat schnelle Hilfen für die vom Hochwasser Betroffenen im Süden und Osten Bayerns zugesichert. Das bayerische Kabinett werde am Dienstag beschließen, wie Hilfen aussehen könnten, sagte der CSU-Politiker im Interview mit der BR24 Rundschau. Hilfen solle es auch vom Bund geben. "Wir werden diese Menschen dort nicht allein lassen", betonte Herrmann. Es gehe darum, Straßen und Brücken so schnell wie möglich wieder aufzubauen, aber auch betroffenen Familien zu helfen. "Das wird sehr unbürokratisch und schnell erfolgen müssen", machte der Innenminister deutlich. Herrmann äußerte die Hoffnung, dass das Schlimmste überstanden sei. Die Lage am Königssee scheine derzeit stabil zu sein. "Ich hoffe, dass wir das Gröbste hinter uns haben."

22.30 Uhr: Hochwasser in München - Rettung von Isar-Insel

Mit einem Schlauchboot musste die Feuerwehr in München einen Mann von einer Isar-Insel holen - die Strömung war zu stark, um ans Ufer zu schwimmen und die Insel droht bei steigenden Pegelständen überspült zu werden. Auch für München gibt es eine Hochwasser-Warnung, mehr dazu hier.

Rettung von der Isar-Insel
Bildrechte: BR
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Rettung von der Isar-Insel

20.23 Uhr: THW-Lastwagen überschlägt sich - vier Verletzte

Bei dem Verkehrsunfall mit einem Lastwagen des Technischen Hilfswerks sind am Mittag bei Berchtesgaden vier Menschen teils schwer verletzt worden. Dies teilte am Abend das Bayerische Rote Kreuz mit.

Der mit Sandsäcken beladene LKW war auf der Bundesstraße 319 auf die Gegenfahrbahn geraten und mit dem Auto eines Urlauberehepaars aus der Oberpfalz zusammengestoßen. Anschließend überschlug sich der Lastwagen und blieb an der Schießstättbrücke auf dem Dach liegen.

Der 25-jährige Beifahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt, der 42-jährige Fahrer und die beiden Insassen im zerstörten Auto erlitten leichte Verletzungen. Die Polizei schließt nicht aus, dass die Bremsen des LKW heißgelaufen waren. Die genaue Unfallursache muss noch untersucht werden.

20.00 Uhr: Bewohner der evakuierten Siedlung in Schönau kehren zurück

Die Lage in den vom Hochwasser betroffenen Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein entspannt sich zusehends. Die Pegelstände der am Samstag schnell angestiegenen Flüsse und Bäche gehen nach und nach zurück. Die ersten Aufräumarbeiten haben bereits begonnen. Auch die Bewohner einer evakuierten Siedlung in Schönau am Königssee konnten am Abend teilweise wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Ein Geologe hatte den durch die Wassermassen instabil gewordenen Hang am Grünstein untersucht und die Rückkehr gestattet. Die Menschen, die entlang der Ache wohnen und evakuiert wurden, müssen sich dagegen noch etwas in Geduld üben.

19.30 Uhr: BR-Wetterexperte gibt leichte Entwarnung

"Rasche Entspannung ist in Sicht" - gibt BR-Wetterexperte Michael Sachweh am Abend in der BR24 Rundschau leichte Entwarnung für die Krisengebiete in Oberbayern - und hier vor allem das Berchtesgadener Land. Die Regenfälle ließen nach und die Spitzen bei den Abflüssen gingen herunter. An steilen Hängen drohen laut Sachweh aber noch Murenabgänge, weshalb er dort einen Sicherheitsabstand empfiehlt.

Das Hochwassergeschehen verlagere sich nun in Richtung der Abflüsse. Am Morgen erreicht demnach die Isar in München Meldestufe 2. In Wasserburg am Inn erwartet Sachweh in der Nacht Stufe 3, ebenso an der Loisach. Ob an der unteren Donau am Montag in Passau dann Meldestufe vier erreicht werde, sei fraglich. Eine katastrophale Entwicklung sieht der Meteorologe aber hier nicht.

19.00 Uhr: Video - Die aktuelle Lage in Bildern

Nach der Region am Königssee in Oberbayern macht nun die Hochwasser-Entwicklung in Niederbayern Sorge. In Passau steigen die Pegel von Inn und Donau. Uferpromenade und Parkplätze sind überflutet. Im Lauf der nächsten Stunden könnte die Hochwasserstufe 4 erreicht werden. Dann sind auch größere Überschwemmungen in bebauten Gebieten zu befürchten.

Im Berchtesgadener Land gilt weiter der Katastrophenfall. Dort hatte sich die Lage in der vergangenen Nacht zugespitzt, weil heftiger Dauerregen Flüsse und Bäche über die Ufer treten ließ. Der Bahnverkehr zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden wurde eingestellt, die Bob- und Rodelbahn am Königssee vom Hochwasser zerstört. In fünf Gemeinden des südlichen Landkreises bleiben Schulen und Kitas morgen geschlossen. Eine Notbetreuung soll aber gewährleistet sein.

Land unter in Bayern - Die aktuelle Hochwasser-Lage in Bildern
Bildrechte: BR24
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Land unter in Bayern - Die aktuelle Hochwasser-Lage in Bildern

18.30 Uhr: Söder, Scholz, Herrmann und Glauber im Krisengebiet

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) machen sich ein Bild vom Ausmaß der Zerstörungen in Schönau am Königssee. Betroffenen werde geholfen, sagte Söder.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Schönau am Königssee
Bildrechte: dpa/Felix Hörhager
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Schönau am Königssee

17.40 Uhr: Schulen und Kitas im Berchtesgadener Land bleiben geschlossen

Aufgrund der aktuellen Hochwasserlage bleiben die Schulen und Kindertageseinrichtungen in den Gemeinden des südlichen Landkreises Berchtesgadener Land am morgigen Montag geschlossen. Das teilte das Landratsamt Berchtesgaden am Spätnachmittag mit. Betroffen sind die Gemeinden: Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Ramsau bei Berchtesgaden und Schönau am Königssee.

Eine Notbetreuung wird laut einer Sprecherin des Landratsamtes sichergestellt. Ob auch am Dienstag Schulen und Kitas geschlossen bleiben, soll rechtzeitig bekannt gegeben werden. Die Maßnahme diene der Sicherheit der betroffenen Kinder, jedoch insbesondere auch zur Reduzierung der Verkehrsströme.

Die Isar bei München auf Höhe der Reichenbachbrücke am Sonntag um 14 Uhr.
Bildrechte: BR/ Petr Jerabek
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Die Isar bei München auf Höhe der Reichenbachbrücke am Sonntag um 14 Uhr.

Überblick 16.30 Uhr: Die Hochwasserlage in Bayern

Heftiger Dauerregen hat viele Bäche und Flüsse in Bayern anschwellen lassen. Am heftigsten hat es Oberbayern erwischt. Aber auch andernorts steigt das Wasser. Entspannung ist vorerst nicht in Sicht.

Im besonders betroffenem oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land gilt weiter der Katastrophenfall. Sintflutartige Regenfälle hatten am Samstagabend im Süden des Landkreises den Fluss Ache über die Ufer treten und Hänge abrutschen lassen. Zwei Menschen kamen ums Leben. Die Einsatzkräfte mussten rund 135 Menschen aus ihren Häusern holen und in Sicherheit bringen. Am Sonntag gab es weitere Evakuierungen. Rund 900 Hilfskräfte sind inzwischen in Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee, Marktschellenberg und Ramsau im Einsatz. Die Weltcup-Bobbahn Schönau wurde verwüstet, mehrere Bahnstrecken in Oberbayern gesperrt, Straßen sind blockiert.

Nach Prognosen des Deutschen Wetterdienstes sollte es im gesamten Alpenraum bis in die Nacht zum Montag ohne Unterbrechung weiter regnen. Dadurch drohen nach Angaben des Hochwasserdienstes auch in anderen Regionen in Bayern Hochwasser und Überschwemmungen, unter anderem in Passau, in München an der Isar und im Landkreis Altötting.

"Die Scheitelwasserstände sind an den Oberläufen vieler Flüsse bereits erreicht, der Schwerpunkt des Hochwassers verlagert sich an die Unterläufe und die großen Flüsse Donau, Inn und Salzach." Aus dem aktuellen Hochwasserlagebericht

In Passau schleppte die Polizei Autos ab, die die Besitzerinnen und Besitzer trotz Hochwasserwarnungen nicht umgeparkt hatten. Anwohnerinnen und Anwohner brachten Hochwassersperren an ihren Grundstücken an. Straßen wurden gesperrt. Die Donau soll hier die Marke von acht Metern übersteigen.

16.00 Erhöhte Pegel auch am Inn

Die Flusspegel sind derzeit auch am Inn im Landkreis Mühldorf erhöht. Kraiburg und Mühldorf haben momentan Meldestufe 1 erreicht. Nach derzeitiger Prognose des Hochwasserdienstes Bayern sind Überflutungen wie beispielsweise in Berchtesgaden nicht zu erwarten. Die Einsatzkräfte sind jedoch in Bereitschaft und beobachten die Situation genau.

Das Landratsamt Mühldorf bittet die Bevölkerung, die Warnhinweise unbedingt zu beachten und sich vom Ufer des Inns fernzuhalten. Des Weiteren sollen keine gesperrten Wege oder überfluteten Straßen und Brücken betreten und keine Flüsse mit Booten oder Kanus befahren werden. Außerdem sollen Kinder nicht alleine gelassen und Hunde an die Leine genommen werden.

15.15 Uhr: Söder und Scholz in bayerischen Hochwassergebieten

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sind am Sonntagnachmittag im Hochwassergebiet in Südostbayern eingetroffen. Sie wurden nach Angaben eines Sprechers zunächst in Berchtesgaden von Landrat und Einsatzleiter über die aktuelle Situation informiert. Anschließend wollten sie sich auch in Schönau am Königssee ein Bild von der Lage machen.

  • Die Pressekonferenz der Politiker können Sie hier live mitverfolgen.

14.45 Uhr: Polizei warnt vor 'Katastrophen-Selfies'

Die Polizei hat im Berchtesgadener Land vor Selfies an Gewässern gewarnt. "Im Zusammenhang mit der Hochwasserlage (...) begeben sich immer wieder Schaulustige in Gefahrenbereiche oder nah an die über die Ufer getretenen Gewässer, um beispielsweise Fotos oder Selfies zu fertigen", so eine Mitteilung der Polizei Oberbayern und des Landratsamtes Berchtesgadener Land. Die Menschen sollten dringend den Gewässern fernbleiben. "Begeben Sie sich nicht in die Gefahrenbereiche und behindern die eingesetzten Rettungskräfte."

Bildrechte: dpa
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Gefährliche Motivsuche bei Berchtesgaden

14.23 Uhr: Weitere Evakuierungen im Berchtesgadener Land

Immer mehr Menschen im Hochwassergebiet des Berchtesgadener Landes müssen ihre Häuser verlasssen. Betroffen ist ein Teilbereich an der Königsseer Ache. Wie viele Menschen betroffen seien und was wo genau drohe - also Hochwasser oder ein Hangabrutsch - konnte eine Sprecherin des Landratsamtes noch nicht sagen. Die Entscheidung sei erst vor kurzem getroffen worden.

14.10 Uhr: Passau rüstet sich für neue Wassermassen

Nach den extremen Starkregenereignissen im Voralpenland und dem massiven Anstieg der Pegel von Donau und Inn in Passau bereitet sich die Feuerwehr auf den höchstprognostizierten Scheitelstand vor. Wie die Stadt Passau mitteilt, liegt der Pegelstand der Donau aktuell bei 7,88 Metern (Stand: 13:30 Uhr), Prognosen gehen von bis zu 8,35 Meter im Laufe des Tages aus. Passau bleib damit bei Meldestufe drei. Der Pegel des Inn liegt aktuell bei 5,44 Metern und damit knapp über Stufe eins.

Prognosen gehen von einem maximalen Wasserstand von sechs Metern aus. Für Passau bedeutet das, dass ufernahe Wege sicher überschwemmt werden. Wie Passaus Stadtbrandrat Andreas Dittlmann dem BR am Sonntagmittag mitteilte, habe man im Bereich der Alstadt sämtliche Eingänge mit Sandsäcken verbaut, sodass man für die gegen nachmittags erwartete Scheitelwelle in der Salzach-Region gerüstet sei. Auch wurden mobile Schutzwände aufgebaut.

13.45 Uhr – Berchtesgadener Land: Nahverkehr beeinträchtigt, Bürgertelefon eingerichtet

Der Bahnverkehr zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden wurde komplett eingestellt. Der Busverkehr im Landkreis wurde bis auf die Strecke „Bad Reichenhall – Inzell" ebenfalls eingestellt.

Das Landratsamt Berchtesgadener Land hat ein Bürgertelefon eingerichtet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz stehen für Bürgerinnen und Bürger unter der Telefonnummer +49 8651 773-151 am heutigen Sonntag bis 16:00 Uhr und am morgigen Montag ab 9:00 Uhr zur Verfügung.

13.32 Uhr: Hochwasserwarnung auch für die Isar in München

Nach dem starken Regen im Alpenraum besteht auch in München und Umgebung Hochwassergefahr für die Isar. Am Pegel München/Isar werde am frühen Sonntagnachmittag die Meldestufe 1 überschritten, Montagfrüh könne auch kurzzeitig die Meldestufe 2 überschritten werden, teilte der Hochwassernachrichtendienst Bayern am Sonntag mit. Auch am Pegel Freising sei das Überschreiten der Meldestufe 1 am frühen Morgen nicht auszuschließen.

"Die gefallenen Niederschläge von heute Nacht haben den Alpenraum und damit die Oberläufe vom Isar-und Loisachgebiet deutlich getroffen. Wegen der stark ansteigenden Zuflussmengen zum Sylvensteinspeicher muss die Speicherabgabe in den nächsten Stunden deutlich erhöht werden von momentan 50 m³/s auf voraussichtlich 200 m³/s." Hochwassernachrichtendienst Bayern, 10.03 Uhr

An der Isar kam es am Sonntag zu einem Feuerwehreinsatz mit Hubschrauber, weil am Flauchersteg Menschen auf einer Insel mitten im reißenden Fluss gewesen seien. Es sei aber niemand in Gefahr gewesen oder verletzt worden, so ein Feuerwehrsprecher.

💡 Was bedeuten die Hochwasser-Meldestufen in Bayern?

Meldestufe 1: Stellenweise kleinere Ausuferungen.

Meldestufe 2: Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.

Meldestufe 3: Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich.

Meldestufe 4: Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich.

Quelle: Hochwassernachrichtendienst Bayern

13.30 Uhr: Lage auch in Österreich weiter angespannt

Die Lage in Hallein in Österreich ist nach den sintflutartigen Regenfällen weiter angespannt. Die Behörden seien dabei, tiefer gelegene Teile der Stadt an der bayerischen Grenze gegen eine neuerliche Überflutung zu sichern, sagte ein Sprecher am Sonntag. Mehrere Dutzend Bewohner einer Siedlung in einem Stadtteil mussten vorsorglich ihre Wohnungen räumen.

Zugleich seien Aufräumarbeiten in der Altstadt im Gange. "Wir gehen von einem Millionenschaden aus", so der Stadtsprecher. Einige Gebäude sowie Teile der Infrastruktur seien schwer beschädigt. Zum Glück werde nach bisherigen Erkenntnissen niemand vermisst oder sei verletzt worden.

Wassermassen hatten am Samstagabend Teile der Altstadt von Hallein nahe Salzburg überflutet. Ein Bach hatte sich zu einem reißenden Strom entwickelt. Auch in Kufstein in Tirol standen am Sonntag Teile der Stadt unter Wasser.

12.45 Uhr: BR-Wetterexperte Sachweh: "Lage wird sich weiter zuspitzen"

Der Meteorologe und BR-Wetterexperte Michael Sachweh erwartet, dass die Situation in den Hochwassergiebten im Südosten Bayerns weiter angespannt bleibt: "Die Pegel steigen wieder, weil wir seit drei Stunden Dauerregen haben im Berchtesgadener Land." Die Tiroler Ache liege einen halben Meter höher als heute Morgen, die Pegel würden bis zum Abend weiter steigen, so Sachweh.

All das Wasser, das vom Himmel kommt im Berchtesgadener Land und auch in den Chiemgauer Alpen regne, erreiche später den Inn und die Salzach. Dieses Wasser strömt dann der Donau zu bei Passau. Dort werde es - Stand jetzt – wahrscheinlich aber nicht sehr kritisch werden.

Laut einer Prognose des Wasserwirtschaftsamt Traunstein sind in den nächsten 24 Stunden bis zu 100 l/ qm Niederschlag im Osten des Berchtesgadener Landes möglich. Es könnte aber auch vorwiegend die österreichische Seite treffen.

12.25 Uhr: Bob- und Rodelbahn in Schönau am Königssee zerstört

Die heftigen Unwetter im Berchtesgadener Land haben auch die Bob- und Rodelbahn am Königssee schwer beschädigt. Teile der Weltcup-Bahn wurden von den Wassermassen weggerissen und zerstört, wie auf Bildern und Videos am Sonntag zu sehen war. Der Landkreis Berchtesgadener Land als Inhaber äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Details und der Schwere der Beschädigung auf der mehr als 1.500 Meter langen Traditionsbahn in Schönau am Königssee.

"Es tut unendlich weh!", schrieb der mehrmalige Rodel-Weltmeister und Olympiasieger Felix Loch in den Sozialen Netzwerken neben einem Foto der schwer demolierten Rennstrecke. Sein Herz sei gebrochen, ergänzte der Berchtesgadener und äußerte die Hoffnung, dass sich niemand verletzt habe. Die frühere Rodlerin und Bobfahrerin Susi Erdmann schrieb bei Facebook: "Unfassbar... Meine ehemalige Heimbahn am Königssee wird einfach weggespült."

Auf den Bildern ist zu sehen, wie Geröll- und Wassermassen einen Teil der überdachten Weltcup- und WM-Bahn mit sich rissen und zerstörten. Ein in der Nacht aufgenommenes Amateurvideo zeigt, wie Wasser die Bahn hinunter fließt und Teile der Anlage heftig überschwemmt.

12.00 Uhr: Meldestufe 1 in München wird erreicht

Durch den Starkregen steigen nun auch die Pegel der Isar. Für München wird laut Hochwassernachrichtendienst Bayern in den nächsten Stunden die Meldestufe 1 erreicht. Tendenz steigend – in den frühen Morgenstunden könnte Meldestufe 2 erreicht werden.

11.49 Uhr: In Marktschellenberg beginnen erste Aufräumarbeiten

Nach dem Hochwasser von Samstagabend mit einer massiven Überflutung des Ortskerns beginnen heute in Marktschellenberg die Aufräumarbeiten. Keller müssen leergepumpt werden, am Straßenrand türmen sich Baumstämme und Äste, die Straßen, wie zum Beispiel die B 305 sind verschmutzt mit Kies und Sand und müssen gereinigt werden.

Auch in das 2019 frisch renovierte Rathaus, das direkt neben der Berchtesgadener Ache liegt, ist das Wasser des Gebirgsbachs eingedrungen. Der Keller stand randvoll, auch der Eingangsbereich wurde überflutet. Über 60 Marktschellenberger mussten aus ihren Häusern und Wohnungen evakuiert werden. Es wurde niemand verletzt, einige Menschen wurden jedoch angesichts der traumatischen Erlebnisse psychologisch betreut.

11.45 Uhr: Feuerwehr im Oberallgäu kämpft gegen Sturmholz

Die Lage an der Stillach bei Oberstdorf ist weiter angespannt. Immer wieder muss die Feuerwehr das Aufstauen des Flusses verhindern.

11.20 Uhr: Deutscher Wetterdienst warnt weiterhin vor Dauerregen in den Alpen

Keine Entspannung im Berchtesgadener Land: In den östlichen Alpen wird am Sonntag durchgehend Regen erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor ergiebigem Dauerregen mit vereinzelt 120 Liter pro Quadratmeter in Staulagen.

Bis auf das Allgäu sollen im gesamten Alpenraum fast ohne Unterbrechung im Tagesverlauf 25 bis 70 Liter pro Quadratmeter niedergehen. Erst im Laufe der Nacht klingt der Regen nach Prognosen des DWD ab.

11.36 Uhr: Lage in Passau angespannt – aber nicht dramatisch

In Passau haben Donau und Inn über Nacht kräftig zugelegt und schon für Überschwemmungen gesorgt. Die Lage ist deutlich angespannter als ursprünglich erwartet. Die Innpromenade ist unter Wasser, die Fluten kommen kräftig daher. An der Donau sind auch 100-200 Meter überspült. An der Friz-Scheffer-Promenade werden Keller gesichert.

"Es ist ein Hochwasser, das jedes Jahr einmal vorkommt in der Drei-Flüsse-Stadt. Damit kommt man im Moment noch ganz gut zurecht. Es laufen die üblichen Vorbereitungen. Sandsäcke du mobile Wände kommen heraus." Martin Gruber, BR-Reporter aus Passau

Am späten Vormittag wurden 7,82 Meter gemessen, laut Stadt Passau gehen die Prognosen von bis zu 8,35 Meter im Laufe des Tages oder der kommenden Nacht aus. Damit würde Meldestufe vier (8,50 Meter) aber nicht erreicht. Der Inn steht bei 5.50 Meter, Prognose sind knapp über 6. Der soll in der Nacht erreicht sein. Das wäre gleichbedeutend mit dem Erreichen der zweiten Meldestufe. 2013 stand die Donau 12,80 Meter hoch, der Inn 10 Meter.

11.16 Uhr: Schutzmaßnahmen für Stadt und Landkreis Miesbach

In Stadt und Landkreis Miesbach sorgen die kleinen Bäche für Probleme. Laut der App Katwarn sollen Anwohner in folgenden Gebieten Schutzmaßnahmen treffen: Schopfgraben, Kleinthal, Thalerbach und Fellerbach. Hier sei mit einem Anstieg des Pegels im Laufe des Tages und mit örtlichen Ausuferungen zu rechnen.

11.06 Uhr: Bahnverbindung München-Innsbruck gesperrt

Die Züge auf der Werdenfelsbahn zwischen München und Garmisch-Partenkirchen verkehren nur bis Weilheim. Zwischen Eschenlohe und Oberau sind die Gleise überspült worden und der Zugverkehr wurde eingestellt. Es besteht ein Schienenersatzverkehr von Weilheim bis Garmisch-Partenkirchen.

Im Streckenverlauf von Mittenwald nach Innsbruck ist der Bahnverkehr zwischen Mittenwald und Scharnitz wegen der aktuellen Wetterlage eingestellt worden. Dort ist derzeit kein Ersatzverkehr mit Bussen möglich. Nach Angaben der österreichischen Bahn sind keine Zugfahrten zwischen Mittenwald und Scharnitz möglich. Nach einem Murenabgang nördlich von Seefeld (Tirol) ist auch die Tiroler Bundesstraße 177 nördlich von Seefeld (Tirol) gesperrt.

10.42 Uhr: Lage an der Stillach bei Oberstdorf weiter angespannt

Die Verstopfung durch querliegendes Holz an einer Brücke der Stillach bei Oberstdorf hat sich aufgelöst. Es ist weder zu Personen-, Wasser-, noch Brückenschäden gekommen. Das hat die Polizei heute auf BR-Anfrage mitgeteilt. Die Lage ist dennoch weiter angespannt, wie BR24-Reporterin Michaela Neukirch im BR24live erklärt.

Lage an der Stillach bei Oberstdorf weiter angespannt
Bildrechte: BR
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Lage an der Stillach bei Oberstdorf weiter angespannt

10.36 Uhr: Söder und Herrmann im Hochwassergebiet erwartet

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) wollen am Sonntagnachmittag ins Hochwassergebiet in Südostbayern fahren. Das verlautete am Vormittag aus Regierungskreisen in München. Die beiden Politiker wollten sich in der vom Hochwasser betroffenen Region ein Bild von der Lage machen, hieß es. Ort und Zeit waren zunächst offen.

10.22 Uhr – Berchtesgadener Landrat: Tagestouristen sollen Region meiden

Wegen der Hochwasserlage im Berchtesgadener Land sollen Ausflügler die Region im Südosten Bayerns meiden. Dazu hat Landrat Bernhard Kern am Sonntagvormittag bei einer Pressekonferenz in Bad Reichenhall vor allem Tagestouristen aufgerufen. Die Einsatzkräfte hätten alle Hände voll zu tun. Der Bahnverkehr zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden sei eingestellt, sagte Kern. Auch Straßen seien "extremst in Mitleidenschaft gezogen" worden.

10.15 Uhr – BR-Wetterexperte Sachweh: Neues Dauerregen-Gebiet zieht auf

Auch für die kommenden Stunden gibt es laut BR-Wetterexperte Michael Sachweh keine Entwarnung für das Berchtesgadener Land. Vom österreichischen Inn-Viertel ziehe ein "neues Dauerregen-Gebiet" auf, das nochmals 30 bis 60 Liter pro Quadratmeter zu den aktuellen Wassermengen dazubringe.

In den vergangenen 24 Stunden habe es 60 bis 130 Liter pro Quadratmeter geregnet, so der Experte, was normalerweise der Niederschlagsmenge eines ganzen Monats entspreche. Die Böden hätten so viel Wasser auf einmal nicht aufnehmen können, so dass es die Hänge "heruntergerauscht" sei und die Bäche und Flüsse gefüllt hätte.

10.08 Uhr: Das BR24live zur Hochwasser-Lage in Bayern zum Nachschauen

10.03 Uhr: Aktuelle Pegelstände beim Hochwassernachrichtendienst Bayern

In Passau liegt der letzte Messwert von 09:45 Uhr bei 7,76 Meter. Laut Stadt Passau gehen die Prognosen von bis zu 8,35 Meter im Laufe des Tages aus.

Bildrechte: https://www.hnd.bayern.de/
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

In Passau liegt der letzte Messwert von 09:45 Uhr bei 7,76 Meter.

09.56 Uhr: Bislang keine Hochwasserschäden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Die Loisach hat nach starken Regenfällen in der Nacht in Eschenlohe die Meldestufe 3 erreicht. Im Rathaus Garmisch-Partenkirchen wurde ein Stab eingerichtet. Eine Sprecherin sagte dem BR, dass am Vormittag mit dem Ende der Regenfälle gerechnet wird und man damit rechnet, dass sich die Lage schnell normalisiert. Von Schäden durch die Regenfälle ist derzeit nichts bekannt. Die Pegelstände der Isar sind nach dem Hochwassernachrichtendienst Bayern im Normalbereich. Es wurden zwischen den Messstellen Mittenwald, Sylvensteinspeicher und Bad Tölz keine Meldestufen erreicht.

09.29 Uhr – Landrat Kern: Zwei Tote im Berchtesgadener Land - eine natürliche Ursache

Unvorstellbare Zustände herrschen im Talkessel von Berchtesgaden, sagte der Landrat des Berchtesgadener Landes, Bernhard Kern. Zwei Todesopfer hat es im vom Hochwasser betroffenen oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land gegeben. Kern erklärte am Sonntagmorgen auf einer Pressekonferenz in Bad Reichenhall, dass ein Opfer allerdings an einer natürlichen Ursache verstorben sei. Aber auch das könne mit dem Unwetter zusammenhängen, sagte Kern.

Der Landkreis hatte nach starken Regenfällen den Katastrophenfall ausgerufen. Der Fluss Ache trat über die Ufer und Hänge rutschten ab. Der Einsatzleiter Anton Brandner sprach von dramatischen Szenen. Es habe bis zu 500 Einsätze gegeben. Häuser hätten evakuiert werden müssen, weil diese vom Einsturz bedroht seien. Fahrzeuge seien zum Spielball der Wassermassen geworden – in einem davon waren sieben Personen in akuter Gefahr. Er bedankte sich bei der Bevölkerung, die sich sehr vernünftig und besonnen verhalten habe. Man helfe zusammen. Er appellierte, nicht ins Katastrophengebiet zu fahren. Die Lage auf den Straßen sei unklar und könne schnell gefährlich werden.

Die Lage bleibt angespannt, denn die nächste Regenfront ist bereits angekündigt.

09.28 Uhr – Polizei: Gefahr vor Flutwelle im Stillachtal gebannt

Die Feuerwehr hat in einem Gebirgsbach nahe Oberstdorf (Landkreis Oberallgäu) eine Verklausung gelöst, an der sich Wasser bedrohlich angestaut hatte. Das Wasser konnte kontrolliert abfließen, es gehe keine Gefahr mehr davon aus, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntagmorgen.

Im Stillachtal hatte querliegendes Holz das Wasser gefährlich angestaut. Hätte sich die natürlichen Sperre plötzlich gelöst, wäre mit einer Flutwelle in Richtung Oberstdorf zurechnen gewesen. Die Feuerwehr stellte zum Schutz Betonbarrieren beim Langlaufstadion südlich des Ortskerns von Oberstdorf auf.

Der heftige Regen der letzten Tage sorgte in den Allgäuer Alpen für das Anschwellen des Baches. Nach Angaben der Polizei sei die Hochwasserlage im Allgäu sonst nicht bedrohlich. An der Iller in Kempten sei der Pegel erhöht. Es gilt Meldestufe eins, es kann stellenweise zu Ausuferungen kommen.

09.11 Uhr – BGL-Landrat Kern: Insgesamt 130 Personen evakuiert

Der Landrat des Berchtesgadener Landes Bernhard Kern (CSU) hat auf einer Pressekonferenz in Bad Reichenhall den Hilfskräften gedankt, diese seien schon die ganze Nacht im Dauereinsatz. Im Moment seien 890 Hilfskräfte u.a. von Feuerwehr, Bergwacht, BRK und Technischem Hilfswerk im Einsatz. Die zahlreichen Evakuierungen unter anderem auch im Bereich des Königssees seien geordnet abgelaufen.

In Schönau am Königsee mussten mehr als 80 Personen auf Grund geologischer Sorgen evakuiert werden, in diesem Bereich drohte ein Bergrutsch. Insgesamt mussten im Berchtesgadener Land 130 Personen evakuiert werden. Kern dankte diesbezüglich auch der Bevölkerung. Im Moment sei weiterer Starkregen für das Berchtesgadener Land angekündigt, Kern warnte eindringlich zur Vorsicht.

Passau - die Donau tritt am Sonntagmorgen über die Ufer
Bildrechte: BR/Martin Gruber
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Passau - die Donau tritt am Sonntagmorgen über die Ufer

09.07 Uhr – Wetterwarnung: Weiterer Starkregen erwartet

Unter anderem für das Berchtesgadener Land besteht weiterhin eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im Moment zieht eine weitere Regenfront auf. Es kann dabei zu ergiebigem Dauerregen mit wechselnder Intensität kommen. Der DWD rechnet dabei mit Niederschlagsmengen zwischen 70 l/m² und 90 l/m². In Staulagen werden Mengen bis 160 l/m² erreicht.

08.52 Uhr: Flutwelle raste durch Hallein in Österreich

Nach sintflutartigen Regenfällen hat sich in Hallein bei Salzburg der Kothbach zu einem reißenden Fluss entwickelt und die historische Innenstadt geflutet. Es wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. Der Bürgermeister von Hallein, Alexander Stangassinger, sprach am Sonntagmorgen im ORF von Millionenschäden. Auf Videoaufnahmen vom Samstagabend sind massive Überschwemmungen zu sehen.

08.28 Uhr: Überschwemmungsgefahr für Burghausen

Im Landkreis Altötting steigen die Pegelstände an der Salzach aufgrund der starken Regenfälle im Berchtesgadener Land und Österreich. Das Wasserwirtschaftsamt Traunstein hat deshalb in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Hochwasserwarnung für den Landkreis Altötting herausgegeben. Es bestehe eine Überschwemmungsgefahr für bebaute Gebiete, so das Amt. Am Pegel Laufen sind am Vormittag Wasserstände bis zur Meldestufe 2 zu erwarten. In der Stadt Burghausen werden für den Nachmittag Wasserstände über Meldestufe 3 prognostiziert, sodass auch bebautes Gebiet überschwemmt werden könnte.

08.08 Uhr: Neue Hochwasserwarnung für Stadt und Landkreis Passau

Die Hochwasserprognosen für Passau sind erneut korrigiert worden. Am frühen Morgen überschritt der Pegelstand der Donau die Marke von 7,70 Metern. Damit war Meldestufe drei erreicht. Aktuell werden 7,78 Meter gemessen, laut Stadt Passau gehen die Prognosen von bis zu 8,35 Meter im Laufe des Tages aus. Damit würde Meldestufe vier (8,50 Meter) aber nicht erreicht.

  • Artikel: Zur Hochwasserlage in Passau

Der Pegel des Inn liegt aktuell bei 5,42 Metern und damit knapp über Stufe eins. Prognosen gehen von einem maximalen Wasserstand von sechs Metern aus. Für Passau bedeutet das, dass ufernahe Wege sicher überschwemmt werden. Die Passauer Polizei schleppte bereits Autos ab, die trotz der Hochwasserwarnungen noch am Donau-Ufer geparkt waren.

Für den Verkehr gesperrt sind laut Stadt aktuell folgende Bereiche: Fritz-Schäffer-Promenade, Stromlänge, Unterführung Sulzsteg, Ort, Innstadtbahnhofweg, Racklau, Unterführung Löwmühle (B388 Richtung Hauzenberg), Busparkplatz Donaulände und die Parkplätze unter der Schanzlbrücke. Die Feuerwehren sind vor Ort, im Bereich der Altstadt werden Sandsäcke verteilt.

07.56 Uhr: Pegelstände des Inns angewachsen

In den Landkreisen Rosenheim und Miesbach sind die Pegelstände über Nacht angewachsen. Entgegen der Prognose wurde bereits gestern Abend an den Innpegeln in Oberaudorf, Rosenheim und Wasserburg Meldestufe 1 erreicht, so der Hochwassernachrichtendienst Bayern, der die Scheitel heute Vormittag erwartet. Dann könnten in Rosenheim und Wasserburg Meldestufe 2 überschritten werden, das heißt es könnte lokale Ausuferungen und Überschwemmungen geben – für bebaute Gebiete bestehe demnach keine Gefahr. Im Landkreis Miesbach wird die Leitzach Meldestufe 1 im Laufe des Morgens überschreiten, Meldestufe 2 soll aber nicht erreicht werden.

07.37 Uhr: Steigende Pegel: Polizei schleppt Fahrzeuge in Passau ab

Im bayerischen Passau steigen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an. Die Polizei schleppte vorsorglich Autos an Parkplätzen an der Donau ab, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte. Anwohner hätten trotz Hochwasserwarnungen versäumt, ihre Fahrzeuge umzuparken. "Wenn wir sie nicht abschleppten, dann schwimmen die Dinger bis Österreich", sagte die Polizeisprecherin.

06.06 Uhr: 400 Einsätze im Landkreis Berchtesgadener Land

Eine erste Bilanz: 500 Hilfskräfte waren bei rund 400 Einsätzen im südlichen Teil des Landkreises Berchtesgadener Land gefordert. 65 Personen mussten aus ihren Häusern und Wohnungen evakuiert werden.

Bei dem Hochwasser ist bisher ein Mensch ums Leben gekommen. Das hat eine Sprecherin des Landratsamts dem Bayerischen Rundfunk bestätigt. Näheres ist noch nicht bekannt. Ob der Tod einer zweiten Person in Bischofswiesen mit dem Hochwasser ursächlich zusammenhängt, steht bisher nicht fest.

Durch den Starkregen von rund 120 Liter auf den Quadratmeter stiegen kleine Bäche und vor allem auch die Berchtesgadener Ache schnell an. Straßen, Ortschaften und Keller wurden überflutet. Es kam auch zu Murenabgängen, zum Beispiel in Bischofswiesen. Die Bahnverbindung zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden ist unterbrochen.

Das Wasserwirtschaftsamt Traunstein schätzt, dass so ein Hochwasser nur alle 50 bis 100 Jahre vorkommt. Der Pegel der Berchtesgadener Ache war so hoch wie noch nie: rund 3 Meter 80. Der Starkregen macht nicht nur dem Berchtesgadener Land zu schaffen, auch im Landkreis Traunstein gab es zahlreiche Einsätze der Hilfskräfte. Laut Wasserwirtschaftsamt soll der Regen im Tagesverlauf nachlassen und die Pegelstände sinken. Für die großen Flüsse Saalach und Salzach ist das nicht sicher. Laut Experten droht jedoch für bebautes Gebiet vermutlich keine Gefahr.

07.28 Uhr: Hochwasserwarnung für Stadt und Landkreis Passau

Das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf hat eine Hochwasserwarnung vor Überschwemmungsgefahr für bebaute Gebiete für die Stadt und den Landkreis Passau ausgegeben. Die Niederschläge im Salzach/Inn Einzugsgebiet halten demnach an. Die Wasserstände des Inn würden daher weiter steigen. Am Zusammenfluss von Inn und Donau im Bereich der Stadt Passau sei an den Donaupegeln die Meldestufe 3 mit 7.70 m überschritten. "Derzeit wird mit einem weiteren Anstieg der Donaupegel bis über die 8 Metermarke gerechnet."

Am Innpegel Passau/Marienbrücke wurde außerdem die Meldestufe 1 erreicht. Der weitere Anstieg dürfte bis unterhalb Meldestufe 2 bei 6,00 m erfolgen. Laut Wasserwirtschaftsamt Deggendorf wird der Anstieg der erwähnten Pegel im Bereich der Innmündung ab dem späten Sonntagvormittag vorerst zum Stillstand kommen.

06.45 Uhr: Donau bei Passau erreicht Meldestufe 3

Laut Hochwassernachrichtendienst Bayern hat die Donau bei Passau die Meldestufe 3 erreicht. Das bedeutet per Definition, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden könnten.

Derzeit gelten für den Landkreis Altötting und den Landkreis Berchtesgadener Land Hochwasserwarnungen vor Überschwemmungsgefahr.

Weitere Informationen und alle Pegelstände gibt es hier.

07.00 Uhr: Bundesstraßen gesperrt, viele Verkehrsbeeinträchtigungen

Wegen des Hochwassers gibt es zahlreiche Verkehrsbeeinträchtigungen. Die B2 Mittenwald-Weilheim ist in Höhe Mittenwald-Süd wegen einer Schlammlawine in beiden Richtungen gesperrt. Wer sich auskennt, soll weiträumig ausweichen. Die B305 Reit im Winkl-Berchtesgaden ist zwischen Reit im Winkl und Ruhpolding in beiden Richtungen wegen Überflutungen gesperrt. Im Hochwassergebiet Berchtesgadener Land sind zahlreiche Straßen gesperrt, u.a. die B20 am Ortseingang von Schönbichl und die B305 zwischen Marktschellenberg und Berchtesgaden im Bereich Kilianbrücke, Fahrbahnen sind verschmutzt und vereinzelt liegen auch Hindernisse auf der Straße. Weiter zwischen dem Grenzübergang Marktschellenberg und Berchtesgaden in beiden Richtungen Gefahr durch Überflutung. Auf der B23 zwischen Garmisch-Partenkirchen-Lermoos, zwischen Garmisch-Partenkirchen und Schmölz in beiden Richtungen Behinderungen durch Überflutung.

06.04 Uhr: Roßbach tritt wegen Starkregens über die Ufer

In Chamerau (Landkreis Cham) ist der Roßbach wegen Starkregens über die Ufer getreten. Ein Gebäude sei mit Sandsäcken vor den Wassermassen geschützt worden, sagte ein Sprecher der Polizei am frühen Sonntagmorgen. Im gesamten Landkreis Cham gab es zudem fünf weitere Einsätze der Feuerwehr aufgrund von vollgelaufenen Kellern oder überschwemmten Straßen. Menschen wurden durch das Wasser nicht verletzt.

4.30 Uhr: Starkregen setzt Teile Österreichs unter Wasser

Blick nach Österreich: In Hallein überfluteten die Wassermassen Teile der Altstadt. Ein Bach hatte sich am Abend zu einem reißenden Strom entwickelt, bestätigte die Polizei am Samstag. Nach Angaben der Feuerwehr lagen am späten Abend keine Meldungen über Vermisste, Verletzte oder gar Tote vor. Menschen, die in ihren Häusern eingeschlossen waren, seien mit Hilfe von Booten oder Lastwagen geborgen worden, sagte Landesfeuerwehr-Kommandant Günter Trinker.

In Kufstein werden die Menschen aufgefordert, Gebäude nicht zu verlassen und sich in höhere Stockwerke zurückzuziehen. Im Stadtgebiet erreichte das Wasser der Zulaufbäche des Inns bereits die Straßen. Wegen möglicher Erdrutsche wurde ein Teil der Felbertauernstraße gesperrt.

In Wien sorgten starker Regen und Gewitter für Hochbetrieb bei den Feuerwehren. Meist wurden die Feuerwehrleute wegen überfluteter Keller oder Unterführungen gerufen, bis zum Sonntagmorgen berichtete die Berufsfeuerwehr von über 500 Einsätzen.

03.18 Uhr: Gebirgsbach Stillach im Oberallgäu gefährlich angestaut

Der heftige Regen hat in den Allgäuer Alpen nahe Oberstdorf in einem Tal zu einem bedrohlichen Anschwellen eines Baches geführt. Im Stillachtal habe sich durch querliegendes Holz das Wasser gefährlich angestaut, sagte der Kommandant der Oberstdorfer Feuerwehr, Vogler. Sollte sich diese natürlichen Sperre plötzlich lösen, könne es eine Flutwelle in Richtung Oberstdorf geben.

Die Feuerwehr stelle zum Schutz Betonbarrieren beim Langlaufstadion südlich des Ortskerns von Oberstdorf (Landkreis Oberallgäu) auf. Sie sollen mögliche Wassermassen umleiten. Rund 60 Feuerwehrleute seien im Einsatz, sagte Vogler. Einige von ihnen befänden sich unmittelbar an der durch die sogenannte Verklausung entstandene Staustelle des Gebirgsbaches Stillach. Die Feuerwehr versuche, durch Abpumpen von Wasser den Druck zu nehmen.

02.20 Uhr: Anstieg der Saalach und Laufen erwartet

Laut Mitteilung des Wasserwirtschaftsamts Traunstein ist ab circa 3 Uhr ein Anstieg der Pegel der Saalach in Unterjettenberg und Laufen auf Stufe 3 zu erwarten.

02.18 Uhr: Zahlreiche Straßen im Berchtesgadener Land gesperrt

Einige Straßen sind laut Landratsamt Berchtesgadener Land wegen der Hochwasser-Lage gegenwärtig gesperrt:

  • B20 im Bereich Kreisverkehr Stangenwald in Fahrtrichtung Berchtesgaden bis Kreisverkehr Bahnhof – die Umleitung erfolgt über Bischofswiesen auf der Staatstraße 2097 Stanggass nach Berchtesgaden
  • Lindenweg – Ortstraße von Oberau nach Scheffau/Zill
  • B305 im Bereich Killianbrücke von BGD in Fahrtrichtung Marktschellenberg; aus Fahrtrichtung Salzburg ist mit Verunreinigungen auf der Fahrbahn zu rechnen
  • Im Gemeindegebiet von Schönau am Königssee ist auf mehreren Straßen mit Verunreinigungen und Hindernissen zu rechnen

02.15 Uhr: 400 Einsätze im südlichen Landkreis Berchtesgadener Land

Laut Landratsamt Berchtesgadener Land sind wegen des Starkregens 500 Einsatzkräfte bei circa 400 Einsätzen im Landkreis gefordert. Rund 65 Personen mussten evakuiert werden. Die Bahnverbindung zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden ist aktuell unterbrochen.

01.10 Uhr: Ein Mensch kommt durch Hochwasser in Berchtesgaden ums Leben

Durch das Hochwasser ist eine Person in Berchtesgaden ums Leben gekommen. Das hat eine Sprecherin des Landratsamts Berchtesgadener Land soeben dem BR bestätigt. Bei einer zweiten ums Leben gekommenen Person aus Bischofswiesen steht der direkte Zusammenhang noch nicht fest. Es gab zudem ein zweites Todesopfer im Landkreis - dabei ist allerdings ein möglicher Zusammenhang mit dem Hochwasser noch nicht geklärt.

01.05 Uhr: Das BR24live zur Hochwasser-Situation in Bayern

BR24live zur Hochwasser-Situation in Bayern
Bildrechte: BR
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

BR24live zur Hochwasser-Situation in Bayern

00.50 Uhr: Leichte Entwarnung für das Berchtesgadener Land

Das Hochwasser der Berchtesgadener Ache wird in den kommenden Stunden aller Voraussicht nach weiter zurückgehen, das Schlimmste ist anscheinend für die Anwohner und die Hilfskräfte überstanden. Gegen 20 Uhr erreichte die Ache einen Wasserstand von 3,81m, so hoch wie noch nie. Beim letzten großen Hochwasser im Jahr 2013 lag der Höchststand 70 Zentimeter darunter (3,12m). Es prasselten binnen kurzer Zeit 120 Liter Wasser auf den Quadratmeter vom Himmel. In Marktschellenberg stand das Wasser im Ortskern zentimeterhoch. Das Hochwasser ist ein Ereignis, das so nur alle 50 bis 100 Jahre auftritt, so Alfred Mayer vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein zum BR. Mit welcher Intensität es dort innerhalb von sechs Stunden geregnet hat, sei außergewöhnlich, sagte Mayer. Der Experte vom Wasserwirtschaftsamt rechnet für Traun und Tiroler Ache nicht damit, dass die Pegel die Meldestufe 3 übersteigen werden. Es werde auch nicht zu massiven Ausuferungen kommen, wo das Hochwasser Menschen und Häuser gefährden könnte. Sorgen bereite jedoch die Saalach im Bereich Unterjettenberg und im Anschluss die Salzach bei Laufen und Burghausen.

00.45 Uhr: Wasser des Kotbachs geht zurück

00.25 Uhr: Zwei Tote im Hochwassergebiet in Oberbayern

Zwei Menschen sind im Hochwassergebiet in Oberbayern gestorben. Es sei aber noch unklar, ob deren Tod in Zusammenhang mit dem Hochwasser stehe, sagte die Sprecherin des Landratsamt Berchtesgadener Land, Alexandra Rothenbuchner. Der Landkreis hatte am Samstagabend den Katastrophenfall ausgerufen. Nach heftigen Regenfällen war der Fluss Ache über die Ufer getreten und hatte Straßen überflutet. Hänge rutschten ab, Keller liefen voll Wasser. Einzelne Häuser mussten deshalb geräumt werden, sagte Rothenbuchner. Aktuell sei aber niemand in seinem Haus eingeschlossen.

23.00 Uhr: Aufruf an Bevölkerung: Keller verlassen und Straßen zu meiden

In Berchtesgaden und Bischofswiesen schieße das Wasser aus den Bergen, gleichzeitig stiegen die Pegelstände des Flusses Ache an. Wegen abrutschender Hänge seien schon einzelne Häuser geräumt worden. Die Bevölkerung sei aufgerufen, Keller zu verlassen und die Straßen zu meiden, da über diese viel Wasser schieße. Der Landkreis koordiniere ab sofort den Einsatz. "Es kommen ständig Notrufe rein", sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim.

22.30 Uhr: Katastrophenfall im Berchtesgadener Land ausgerufen

Der Landkreis Berchtesgadener Land hat wegen Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen. Es gebe sehr viele Murenabgänge, die Feuerwehr sei überlastet, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein am späten Samstagabend. Betroffen seien vor allem die Orte Berchtesgaden und Bischofswiesen im Südosten Bayerns. Einzelne Häuser seien schon geräumt worden. Die Bevölkerung sei aufgerufen, Keller zu verlassen und die Straßen zu meiden, da über diese viel Wasser schieße.

22.00 Uhr: Überflutungen in Oberbayern

Häuser evakuiert, Erdrutsche, überflutete Straßen, voll gelaufene Keller - in Oberbayern ist die Feuerwehr nach starkem Regen seit Samstagabend im Dauereinsatz. Die Lage sei dramatisch, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein. Betroffen seien vor allem die Orte Berchtesgaden und Bischofswiesen im äußersten Südosten Bayerns. Dort schieße das Wasser aus den Bergen, gleichzeitig stiegen die Pegelstände des Flusses Ache an. Wegen abrutschender Hänge seien schon einzelne Häuser geräumt worden. Der Landkreis koordiniere ab sofort den Einsatz. Die Menschen in den Orten seien dazu aufgerufen worden, ihre Keller nicht mehr zu betreten. "Es kommen ständig Notrufe rein", sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim. Im Landkreis Berchtesgadener Land seien sämtliche Feuerwehren gefordert. "Die Lage ist unübersichtlich", sagte der Sprecher. "Es regnet stark." Bundesstraßen seien überflutet oder wegen Murenabgängen gesperrt worden.

21.45 Uhr: Berchtesgadener Land: 100 Einsätze wegen Starkregen in Bischofswiesen

Die starken Regenfälle der letzten Stunden haben mehrere kleine Gebirgsbäche in den Gemeinden um Bischofswiesen zum Überlaufen gebracht. Wie Kreisbrandrat Josef Kaltner auf BR-Anfrage mitteilt, ist der gesamte Talkessel entlang der B20 zwischen Hallthurm und Berchtesgaden betroffen. Auch die Berchtesgadener Ache hat laut Wasserwirtschaftsamt jetzt schon einen Rekordpegel von 3.57 Meter. Straßen mussten gesperrt werden, die Feuerwehren verzeichnetenen in wenigen Stunden bereits 100 Einsätze. In einigen Situationen mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden.

"Hier ist Bayern": Der BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!