Der Schriftzug "Siemens Healthineers" steht an einer Hauswand.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Daniel Karmann

Auch abseits der guten Geschäfte durch Corona-Tests läuft es gut bei Siemens Healthineers.

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Healthineers richten den Blick auf "versteckte Pandemien"

Nach Corona richtet sich der Blick von Siemens Healthineers auf die "versteckten Pandemien". Bei der Hauptversammlung präsentiert der Erlanger Konzern gute Zahlen. Eine Unternehmens-Sparte macht den Anlegern allerdings weiter Sorgen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Auch wenn man die zusätzlichen Einnahmen durch Covid-Schnelltests beiseite lässt: Siemens Healthineers ist auf Kurs. Mit der Entwicklung von Umsatz und Gewinn können die Aktionärinnen und Aktionäre zufrieden sein. Auch weil es für den Erlanger Medizintechnik-Konzern immer noch viel zu tun gibt bei der Bekämpfung dessen, was der Vorstandsvorsitzende Bernd Montag die "versteckten Pandemien" nennt. An Krebs und nicht übertragbaren Herz-Kreislauf-Krankheiten sterben weltweit über viermal so viele Menschen wie an Infektionskrankheiten.

Gute Geschäfte – aber Diagnostik-Sparte macht weiter Sorgen

In der Generaldebatte gab es für die Geschäftsentwicklung der Healthineers von den Aktionärsvertretern, die sich zu Wort gemeldet hatten, zumeist Lob und Anerkennung. Kritische Fragen gab es vor allem zur weiter kriselnden Diagnostik-Sparte. Diese hatte zuletzt rote Zahlen geschrieben. Immer wieder gibt es Gerüchte, die Erlanger könnten sich von dem Geschäftsbereich trennen. Konzernchef Bernd Montag hatte in der Vergangenheit stets betont, dass die Sparte kaum Synergien mit anderen Unternehmensteilen habe, und die Spekulationen um einen Verkauf damit angeheizt. Montag räumte auf Nachfrage ein, dass die Erlanger in ihrem Diagnostik-Geschäft in den vergangenen Jahren "Lehrgeld bezahlt" hätten. Gemeint sind damit vor allem technische Probleme mit der Laborplattform Atellica. Mittlerweile sei die aber wieder auf einem besseren Weg, so Montag.

Der Blick auf die "versteckten Pandemien"

Gut drei Jahre lang hatte die Corona-Pandemie der Welt ihren Stempel aufgedrückt. Nun sind Medizin- und Gesundheitsthemen wieder etwas aus dem öffentlichen Fokus gerückt. Nicht so für Siemens Healthineers. "Bei der Bekämpfung von Krankheiten fokussieren wir uns auf das, was wir die 'versteckten Pandemien' nennen", sagt Konzernchef Bernd Montag. Gemeint sind damit nicht übertragbare Krankheiten, die weltweit für etwa drei Viertel aller Todesfälle verantwortlich seien. Zum Vergleich: Infektionskrankheiten seien nur 14 Prozent der Todesfälle zuzuschreiben, sagt Montag. Allein Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs machten gut die Hälfte aller Todesfälle aus: rund 30 Millionen pro Jahr. Durch eine bessere medizinische Versorgung könnten viele der Betroffenen gerettet werden, sind sich die Healthineers sicher.

Dividende von 95 Cent

Von den Aktionärinnen und Aktionären beschlossen wurde der Vorschlag einer Dividende von 95 Cent je Aktie. Vorstand und Aufsichtsrat der Healthineers wurden mit großer Mehrheit entlastet. Zugestimmt wurde auch einer neuen Corporate-Governance-Struktur. Die Erlanger werden damit eigenen Angaben zufolge ihrer gewachsenen Bedeutung als DAX-Konzern gerecht und passen die Struktur so an, wie sie "dem Standard der DAX-Unternehmen entspricht". In diesem Zusammenhang wurde auch ein neuer, mitbestimmter Aufsichtsrat gebildet, mit 20 statt wie bisher 16 Mitgliedern. Für die Arbeitnehmerseite neu mit im Aufsichtsrat dabei sind die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Dorothea Simon und Andrea Fehrmann von der IG Metall.

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