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Blick ins Plenum des Bayerischen Landtags.

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Grüne fordern Milliardenpaket für Sanierungen

Im Landtag wird ab Mittwoch noch einmal über den Nachtragshaushalt 2018 beraten. Die Grünen wollen, dass deutlich mehr Geld für Sanierung von Straßen, Schienen, Gebäuden und Schulen ausgegeben wird - zwei Milliarden mehr als von der CSU vorgesehen.

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Insgesamt umfasst der Etatplan der Grünen 62 Milliarden Euro Ausgaben - 2,1 Milliarden Euro mehr als der Entwurf der Staatsregierung. Dickste Zusatzposten der Grünen sind 300 Millionen Euro für Sanierungen an Hochschulen, 220 Millionen Euro für einen besseren Stellenschlüssel in Kitas sowie je 150 Millionen Euro für die energetische Sanierung kommunaler Gebäude und die Elektrifizierung des Bahnverkehrs. 

"Die gute Einnahmensituation des Freistaats muss aus unserer Sicht genutzt werden, um lange aufgeschobene Sanierungsmaßnahmen bei unseren Schulen und der Verkehrsinfrastruktur durchzuführen." Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann

Eine Milliarde mehr für Bildung

Die Zusatzausgaben wollen die Grünen nach eigenen Angaben nicht zulasten anderer Ausgaben oder der Schuldenrückzahlung des Freistaates schultern, das Geld soll vielmehr aus der Rücklage des Freistaates entnommen werden. Finanzminister Markus Söder (CSU) hatte kürzlich vorgerechnet, dass diese Ende 2018 bei rund fünf Milliarden Euro liegen werde.

Es sei Zeit für eine zukunftsgerichtete Haushaltspolitik, betonte Hartmann.

"Eine Milliarde für Bildung und Schulen, eine Milliarde für Klimaschutz – damit künftige Generationen auch noch ein lebens- und liebenswertes Bayern vorfinden." Ludwig Hartmann

Nach Ansicht des finanzpolitischen Sprechers der Fraktion, Thomas Mütze, hat die CSU einen immensen Modernisierungsstau in Bayern verursacht: "Unsere Anträge zielen darauf ab, diesen aufzulösen. Ganz konkret auch in der Verkehrspolitik mit einer eigenen Elektrifizierungsinitiative für die Schiene und Mitteln für Radschnellwege". Für letztere planen die Grünen 40 Millionen Euro ein.

CSU will Schuldentilgung

Im Entwurf des Nachtragshaushalts der Staatsregierung sind dank der hohen Steuereinnahmen Schuldentilgungen von 1,5 Milliarden Euro vorgesehen - ein Plus von einer Milliarde im Vergleich zum bisherigen Haushaltsplan. Bis 2030 will der Freistaat seine Kredite vollständig abgelöst haben. Knapp zehn Milliarden Euro fließen in den kommunalen Finanzausgleich, 6,3 Milliarden Euro in den Länderfinanzausgleich. Traditionell größter Ausgabeposten ist die Bildung - 19,6 Milliarden Euro sind hierfür vorgesehen. Nach der Beratung im Haushaltsausschuss muss der Landtag den Nachtragshaushalt beschließen.

Mehr Polizei und mehr Wohnungen

CSU-Spitzenkandidat Söder hatte seinerseits bereits vor einigen Tagen bei der Klausur der Landtagsfraktion in Kloster Banz eine Vielzahl von Maßnahmen vorgestellt, die teils auch massiv ins Geld gehen werden. Darunter etwa 1.000 neue Polizeistellen, die Gründung einer staatlichen Wohnungsbaugesellschaft, die Einrichtung einer bayerischen Eigenheimzulage und eines landeseigenen Baukindergeldes, Ausbau und Modernisierung des kompletten öffentlichen Personennahverkehrs sowie die Einführung eines Landespflegegeldes.