Rebhuhn in freier Wildbahn (Symbolbild).
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sina Schuldt

Rebhühner gelten in Bayern als besonders gefährdet

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Gefährdete Rebhühner in den Pegnitzauen ausgewildert

In Nürnberg sind 30 Rebhühner aus einer privaten Zucht ausgewildert worden. Sie leben nun in den Pegnitzauen. Schulkinder pflanzten im Vorfeld einen Nist- und Rückzugsort für die Tiere. Landwirte sollen nun auf die Tiere Acht geben.

Von

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten, Regionales, Wetter, Verkehr am .

Mitarbeiter des Nürnberger Tiergartens haben 30 Rebhühner ausgewildert. Wie die Stadt Nürnberg mitteilt, leben die Tiere nun in den Pegnitzauen zwischen Schwaig und Lauf. Die stark gefährdeten Hühnervögel finden demnach dort ein passendes Revier mit Acker- und Wiesenflächen vor. Es gäbe ausreichend Nahrung und Verstecke.

Schulkinder pflanzten Hecke für Rebhühner

Bereits im Frühjahr hatten Schulkinder in einer Kooperation mit dem Tiergarten eine Hecke gepflanzt, die den Tieren als Rückzugs- und Nistort dienen soll. Die Auswilderung von jeweils zehn Rebhühnern erfolgte bereits im Juli an drei unterschiedlichen Standorten in Schwaig, Rückersdorf und Lauf und wurde von Schülerinnen und Schülern begleitet. An dem Auswilderungsprojekt beteiligten sich die Grundschule Schwaig, die Kunigunden Mittelschule in Lauf und auch Jäger aus dem Revier Wetzendorf.

Rebhühner stammen aus privater Zucht

Tiergartenmitarbeiter Oliver Pürkel freut sich über die Kooperation: "Mit der Auswilderung haben die Kinder gesehen, dass das Zusammenleben mit der Natur ein Kreislauf ist", so der Tierpfleger. "Die Kinder haben die Hecke und Nutzpflanzen gepflanzt und gepflegt und sehen nun, dass die nicht nur als Nahrungsquelle für den Menschen, sondern auch als Lebensraum für die Tiere dienen. Wir sollten keinen Raubbau an der Natur betreiben, sondern nachhaltig denken." Die ausgewilderten Rebhühner stammen aus einer privaten Zucht im Nürnberger Land. Ob die Ansiedlung in freier Wildbahn tatsächlich gelungen ist, wird man erst in den kommenden Jahren beurteilen können. Dafür muss beobachtet werden, wie sich der Rebhuhn-Bestand entwickelt.

Tiere könnten Landwirten helfen

Die Stadt bittet Landwirte im Auswilderungsbereich um Rücksichtnahme. Landwirte sollten später mähen und Blühstreifen stehen lassen. Wenn der Ansiedelungsversuch gelingt, könnten die Rebhühner auch den Landwirten nutzen, indem sie Schädlinge von den Feldern fressen. Spaziergänger werden gebeten, Hunde an die Leine zu nehmen.

Verlust des Lebensraums macht Rebhühnern zu schaffen

Die etwa 30 Zentimeter großen Vögel bewegen sich hauptsächlich laufend oder in niedrigem Gleitflug. In freier Wildbahn haben die Tiere inzwischen große Probleme. Die intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und der Verlust des Lebensraums machen ihnen zu schaffen. Laut bayerischem Umweltamt leben in Bayern derzeit noch 4.600 bis 8.000 Brutpaare.

Bildrechte: Oliver Pürkel/Stadt Nürnberg
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ende Juli haben Tiergartenmitarbeitende, Jäger und Schulkinder insgesamt 30 Rebhühner in Gut Mittelbüg, Rückersdorf und bei Lauf ausgewildert

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!