Olympiapark in München: der Klagebalken zum Gedenken an das Olympia-Attentat von 1972.
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Mahnmal zum Gedenken an das Olympia-Attentat von 1972. In der Nähe dieses Platzes soll der antisemitische Vorfall passiert sein.

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Nach Hitlergruß bei ECS: Security-Mitarbeiter entlassen

Der Security-Mitarbeiter, der am Dienstag bei der European Championship israelischen Sportlern den Hitlergruß gezeigt haben soll, ist entlassen worden. Die Verantwortlichen der Sportveranstaltung verurteilen den Vorfall "aufs Schärfste".

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, der bei den European Championsship am Dienstagabend in München einer Gruppe israelischer Sportlerinnen und Sportler den Hitlergruß gezeigt haben soll, ist von seinem Arbeitgeber entlassen worden. Das teilten die Verantwortlichen des Sportwettbewerbs der Nachrichtenagentur epd auf Anfrage mit. Wie berichtet, soll ein Security-Mitarbeiter einer Gruppe von israelischen Sportlerinnen und Sportlern sowie Funktionären auf dem Olympiagelände den Hitlergruß gezeigt haben. Einer der Polizisten, die die israelische Delegation schützten, bemerkte den antisemitischen Vorfall. Ermittelt wird nun laut Polizei gegen den 19-jährigen Mann mit Wohnsitz in Berlin wegen des Vorwurfes des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der Mann sei zum Tatzeitpunkt nicht mehr im Dienst gewesen, sondern auf dem Weg zu seinem Hotel, teilte der Olympiapark mit.

Antisemitismusbeauftragter: "In besonderer Weise unerträglich"

Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München übernahm das Ermittlungsverfahren. Sie bestätigte, dass sich auch der Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Justiz, Andreas Franck, in den Fall eingeschaltet habe. Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Ludwig Spaenle (CSU), sagte auf epd-Anfrage, "die Tat selbst, der Ort wie auch der Zeitpunkt machen diesen Vorfall in besonderer Weise unerträglich. Eine solche Handlung darf nicht geduldet werden". In wenigen Tagen finde die Gedenkfeier für die vor 50 Jahren bei einem Attentat auf die israelische Olympia-Mannschaft getöteten elf Sportler und einen Polizisten statt. Deshalb gebe es "eine besondere Sensibilität für Judenfeindlichkeit und für das Attentat auf diesem Gelände".

Olympiapark: Wir stehen für Weltoffenheit und Diversität

Die Verantwortlichen der Sportveranstaltung erklärten, sie verurteilten den antisemitischen Vorfall "aufs Schärfste". Die Geschäftsführerin von Olympiapark München, Marion Schöne, sagte, der Olympiapark stehe für Weltoffenheit und Diversität. "Zum 50-jährigen Jubiläum des Olympiaparks feiern wir wieder einmal ein großes Fest der Völkerverständigung in einer fantastischen Atmosphäre, die auch israelische Besucher:innen und Sportler:innen unbeschwert genießen sollen". Man werde "solche verurteilenswerte Handlungen nicht akzeptieren" und sei froh, dass die Polizei den Täter festnehmen konnte.

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