Eine Notrufsäule der DLRG steht an einem Badesee in Niedersachsen.
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In Baiersdorf bei Erlangen ist ein Rentner beim Baden ertrunken. Gaffer behinderten seine Rettung, beklagt die Feuerwehr.

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Gaffer behindern Rettung: Rentner in Badesee ertrunken

Erneut ist in Mittelfranken ein Rentner beim Baden ertrunken. Der 74-Jährige sei beim Schwimmen im Baiersdorfer Ausee plötzlich untergegangen, teilte die Polizei mit. Die Rettungsversuche wurden offenbar von penetranten Gaffern behindert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Beim Schwimmen in einem Baggersee bei Baiersdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt ist ein 74 Jahre alter Mann ertrunken. Nach Angaben der Polizei ging der Rentner gestern Nachmittag plötzlich unter. Anwesende Personen brachten ihn ans Ufer und versuchten, ihn zu reanimieren. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er schließlich starb. Er ist der zweite Badetote innerhalb weniger Tage in Mittelfranken.

Gaffer mit Bier in der Hand beobachteten Retter

Nach dem Tod des 74-Jährigen übt die Feuerwehr scharfe Kritik an Gaffern. Rund 15 Einsatzkräfte seien nötig gewesen, um den verunglückten Rentner an Land vor neugierigen Blicken anderer Badegäste abzuschirmen, erklärte die Feuerwehr auf Facebook. Einige wollten den Einsatzort zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchqueren, andere seien mit der Bierflasche in der Hand zwischen den Einsatzfahrzeugen sitzengeblieben.

Mehrfach hätten die Feuerwehrleute auch Gaffer zurückdrängen und den Rentner während der Reanimationsmaßnahmen abschirmen müssen, so die Feuerwehr weiter. "Habt Ihr den letzten Funken Anstand verloren?", empörte sich Kreisbrandinspektor Stefan Brunner in dem Facebook-Post, der auf viel Zustimmung stößt.

DLRG: Bei Badeunfällen sterben vor allem Männer

Erst vor wenigen Tagen war ein Rentner in Mittelfranken beim Schwimmen in einem Badesee ertrunken. Der 81-Jährige kehrte vor einer Woche von seinem Ausflug an den Jägersee bei Feucht im Nürnberger Land nicht nach Hause zurück. Er konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.

Derweil warnt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) davor, dass vor allem Männer über 70 gefährdet sind, bei einem Badeunfall ums Leben zu kommen. Männer würden das Risiko häufiger als Frauen falsch einschätzen, heißt es. Vorerkrankungen am Herzen könnten zudem dazu führen, dass Schwimmer gesundheitliche Probleme bekommen. Was im aktuellen Fall zum Tod des 74-Jährigen geführt hat, ist aber nicht bekannt.

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