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Fränkische Spargelbauern klagen über "wahnsinnige Kostensteigerungen"

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Spargel: "Wahnsinnige Kostensteigerungen" trüben Saisonbeginn

Noch ist es etwas zu kalt, aber bald beginnt in Bayern die Spargel-Saison. Doch viele Landwirte schauen mit Sorgen auf die diesjährige Ernte. Grund sind die gestiegenen Produktionskosten, nur ein Teil davon lässt sich auf die Kunden umlegen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Offizieller Beginn der Spargelsaison in Franken ist am 13. April. Aber schon jetzt werden die ersten Stangen gestochen: Es ist Spargel, der unter der Folie wächst. Flächendeckend ist das Gemüse aber noch nicht verfügbar. Dafür ist es im Augenblick noch zu kalt, erklärt Miriam Adel aus Schwabach, Vorsitzendende des "Spargel-Erzeugerverbands Franken". In dieser Woche werden auch noch Nachtfröste erwartet. Auch in Südbayern wird bereits Spargel gestochen.

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"Wahnsinnige Kostensteigerungen" bei Spargel

Die Spargelbauern klagen laut Adel über "wahnsinnige Kostensteigerungen". Löhne sind laut dem Spargelbauern Ingo Reinhart aus Untersteinbach im Steigerwald um 25 Prozent gestiegen, die Düngerpreise haben sich sogar verdoppelt. Ebenfalls teurer wurde der Strom für die Kühlung oder die Wasch- und Sortieranlagen für den Spargel und der Sprit für die Traktoren oder die Fahrzeuge, um die Erntehelfer aufs Feld und wieder zurückzubringen.

Die Kostensteigerungen durch Inflation, Corona-Pandemie und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine legt Reinhart aber nicht einfach auf den Spargelpreis um. Würde er seine gestiegenen Fixkosten komplett auf den Spargelpreis draufschlagen, befürchtet der Landwirt auf seiner Ware sitzen zu bleiben – weil die Kundschaft solche hohen Spargelpreise nicht akzeptieren würde. Er verlangt aktuell rund 14,50 Euro für das Kilo Spargel der Handelsklasse I.

Hälfte der bayerischen Spargelproduzenten in Franken

Zuletzt haben in Franken 151 Betriebe auf 737 Hektar Spargel angebaut. Die Hälfte der bayerischen Spargelproduzenten arbeiten in Franken. Rund 120 Landwirte sind im "Spargelerzeugerverband Franken" organisiert. Die Hauptspargelanbaugebiete sind in Unterfranken die Regionen um Schweinfurt und Kitzingen, in Oberfranken die Gebiete um Hirschaid und Hausen und in Mittelfranken die Regionen um Roth, Schwabach und Weißenburg.

Aber natürlich wird nicht nur in Franken Spargel gestochen. Das größte zusammenhängende Spargelanbaugebiet Bayerns liegt im Dreieck der Großstädte München, Augsburg und Ingolstadt.

Preisgestaltung ist Sache der Betriebe

Wie die Preise in diesem Jahr sein werden, ist laut Spargelbäuerin Claudia Westner, die im Vorstand des Spargelerzeugerverband Südbayern ist, noch unklar.

Die Preisgestaltung sei Sache der Betriebe, sagte Westner in der vergangenen Woche BR24. "Der Preis auf dem Großmarkt, wo wir jetzt viel verkaufen, ist sicher immer ein anderer als ab Hof. Ich denke nicht, dass es zu großen Preissprüngen in den Hofläden kommen wird. Denn wir sind ja auch sensibilisiert, was die Teuerungen betrifft."

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