Wissenschaftlerinnen auf einem Forschungsfeld mit Eschen
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Feldforschung: Wie wirken sich Viren auf Eschen aus?

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Forschungsprojekt untersucht: Schwächen Viren Eschen?

Viren sind seit der Corona-Pandemie ein Dauerthema. Doch nicht nur Menschen und Tiere haben mit Viren zu kämpfen. Sie können auch Pflanzen befallen. Dazu forscht nun ein Team an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Die Esche könnte der ideale Baum in Zeiten des Klimawandels sein, da sie als besonders wärme-und trockenresistent eingestuft wird. Wie in vielen Fällen gibt es hier auch ein "aber". Der Baum hat nämlich mit einem Pilz zu kämpfen, der die Eschen teilweise so stark schädigt, dass in einigen europäischen Ländern fast der gesamte Bestand zugrunde gegangen ist. An der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt forscht Professorin Susanne Jochner-Oette schon seit einiger Zeit zum Thema Eschentriebsterben. Und dabei ist sie auch auf Viren aufmerksam geworden.

Schwächen Viren die Eschen?

Ihr aktuelles Forschungsprojekt geht der Frage nach, inwieweit Viren die Bäume so schwächen, dass der Pilz dann leichtes Spiel hat. Zum Eschentriebsterben wird schon geforscht, der Zusammenhang mit Viren dagegen ist Neuland. Deshalb arbeitet Jochner-Oette auch in einem Verbund. Mit dabei sind Wissenschaftler der Humboldt-Universität, der Universität-Hohenheim und Vertreter des Bayerischen Amts für Waldgenetik. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Umwelt mit etwa einer Million Euro gefördert.

Feldarbeit steht im Vordergrund

Zu Beginn der Arbeit steht das Sammeln von Daten im Vordergrund. Susanne Jochner-Oette und Barbara Fussi vom Bayerischen Amt für Waldgenetik bringen auf den Forschungsflächen Temperaturmessegeräte und Kameras an. So sollen die Rahmenbedingungen und die Entwicklung der Bäume überwacht werden. Ähnlich wie bei einem kranken Menschen. Zudem werden noch verschiedene Proben entnommen, die dann in Berlin oder Hohenheim im Labor untersucht werden. Die Mitarbeiter beim Bayerischen Amt für Waldgenetik werden genetische Untersuchungen bei den Eschen durchführen, da deren Erbgut einen wesentlichen Einfluss auf die Abwehr der Virusinfektion hat. Und dabei könnten sich schon erste Ergebnisse für die Forstwirtschaft ergeben.

Nutzen für die Saatgutherstellung

Dadurch könnte man dann speziell Bäume auswählen, die in ihrer Genetik besonders resistent gegen Viren waren und diese in der Samenplantage verwenden. So könnten die Chancen der Eschen steigen, den Pilz erst gar nicht zu bekommen oder ihn besser zu überstehen.

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