Einsamer Hof auf dem Land.
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So ähnlich könnte der Einödhof in Hinterkaifeck ausgesehen haben.

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Erst frei ab 16: Theaterstück um die Morde von Hinterkaifeck

Es ist bis heute ein Rätsel, wer in einer verschneiten Nacht die sechs Menschen auf dem Einödhof Hinterkaifeck umgebracht hat. In diesem Jahr jährt sich das grausame Verbrechen zum 100. Mal. Das Neuburger Volkstheater bringt es nun auf die Bühne.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Ein Dorffest mit Tanz und Bier im Jahre 1922. Unter den Gästen ist auch die Familie Gruber. Doch gleich zu Beginn soll der Zuschauer merken, dass hier etwas nicht stimmt. So beginnt das Theaterstück "Die Lerche von Hinterkaifeck". Und der Zuschauer soll dabei mittendrin sein im Biergarten der Gaststätte bei Karlshuld. Die Morde jähren sich zum 100. Mal. Ein Grund für das Neuburger Volkstheater, die Geschichte auf die Bühne zu bringen.

Verbrechen jährt sich zum 100. Mal

Fast 100 Jahre ist es jetzt her, dass der Bauer Gruber, seine Frau, seine Tochter und ihre beiden Kinder mit der Magd unter immer noch ungeklärten Umständen ermordet wurden. Fest steht: In der Nacht vom 31. März zum 1. April wurden die vier Erwachsenen und die zwei Kinder erschlagen und in der Scheune abgedeckt versteckt. Erst am 4. April fanden die Dorfbewohner die Leichen. Die Geschichte fesselt die Menschen noch immer. Und natürlich auch die Frage nach dem Täter.

Theaterstück basiert auf dem Buch "Lerchenstimme"

Dieser Frage geht auch der Roman von Adolf J. Köppel "Lerchenstimme" nach. Auf dem Buch basiert das Stück. Nach einem ersten Kontakt mit dem Autor habe dieser das Drehbuch für das Theater geschrieben, erzählt die Vorsitzende des Neuburger Volkstheaters, Daniela Zimmermann. In Absprache mit ihm habe man alle Änderungen vorgenommen. Vor einigen Wochen fanden bereits die ersten Proben statt. Die Geschichte um den sechsfachen Mord – eine Herausforderung für die Theaterleute.

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Leseprobe mit den Hauptdarstellern Ulrike Stuhlfelder als Tochter Viktoria, der Familie Gruber und Josef Reichart als Bauer Andreas Gruber.

Thema: Vorverurteilung

Es ist keine leichte Kost, die Geschichte der Bauersfamilie, deren Leben so tragisch endete. "Für uns ist die Herausforderung, dass es eine wahre Begebenheit ist und dass es kein "Schenkelklopfer" wird", sagt Daniela Zimmermann. Man wolle das Publikum zum Nachdenken anregen, dabei gehe es auch um das Thema Vorverurteilung. Denn die Frage nach dem Mörder beschäftigte die Menschen damals wie heute.

Acht Aufführungen im Juli

Noch steht den rund 30 Schauspielern und 20 Statisten eine intensive Probenzeit bevor. Am 8. Juli wird dann die Premiere im Haus im Moos bei Karlshuld gefeiert. Der dortige Öxler Hof bietet eine perfekte Kulisse für das Freilicht-Theater. Insgesamt sind acht Vorführungen geplant. Wie die Mordszene inszeniert wird, will die Vorsitzende des Theatervereins, Daniela Zimmermann, noch nicht verraten. Klar ist aber, die Zuschauer müssen mindestens 16 Jahre alt sein.

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