Einhard Bezzel in einer grünen Jacke im Wald.
Bildrechte: Landesbund für Vogelschutz

Er machte aus dem LBV einen modernen Umweltschutzverband: Einhard Bezzel. Nun ist er mit 87 Jahren gestorben.

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Er prägte den LBV: Vogelschützer Einhard Bezzel gestorben

Er wird auch als "Vater der Vogelkunde" bezeichnet. Jetzt ist der langjährige Vorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz, Einhard Bezzel, gestorben. Er machte aus einem kleinen Interessenverein für Ornithologen einen modernen Umweltschutzverband.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Für den derzeitigen Vorsitzenden des Landesbunds für Vogelschutz, Norbert Schäffer, war Einhard Bezzel ein Vorbild. Über 30 Jahre lang leitete er die Vogelschutzwarte in Garmisch-Partenkirchen. Von 1966 bis 1978 war er Vorsitzender des LBV. Nun ist Einhard Bezzel im Alter von 87 Jahren gestorben. Aus Sicht von Norbert Schäffer ein großer Verlust, nicht nur für den LBV. "Mit dem Tod von Einhard Bezzel verlieren wir den vielleicht besten und einflussreichsten Vogelkundler der bayerischen Geschichte", schreibt Schäffer.

Bezzel machte aus Vogelschutzverein modernen Verband

Einhard Bezzel habe nicht nur den LBV mit Sitz im mittelfränkischen Hilpoltstein geprägt, sondern sich auch wie kaum eine anderer über Jahrzehnte für die Vogelkunde und den Vogelschutz in Deutschland und darüber hinaus eingesetzt, so Norbert Schäffer in seinem Nachruf. Bezzel habe maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der LBV von einem Vogelschutzverein mit Volieren und Nistkästen zu einem Verband für Arten- und Biotopschutz entwickelt habe.

Er habe dafür gesorgt, dass die Wissenschaft als Grundlage für den Vogelschutz betrachtet wurde. "Einhard Bezzel hat mit seinem Lebenswerk nicht nur die fachlichen Grundlagen für Vogelschutz in Bayern in die Moderne gebracht, sondern Vogelschutz und Begeisterung für Vögel salonfähig gemacht. Wenn ich heute – ohne belächelt zu werden – sagen kann, dass ich als Vogelschützer arbeite und in meiner Freizeit Vögel beobachte, dann ist das vor allem Dr. Einhard Bezzel zu verdanken", so Norbert Schäffer.

LBV hat heute 110.000 Mitglieder

Als Einhard Bezzel den Landesbund für Vogelschutz 1966 übernahm, hatte der Verband rund 10.000 Mitglieder. Heute sind es rund 110.000 – eine gewichtige Stimme, wenn in Bayern Umweltschutzfragen diskutiert werden. Bezzel wurde 1934 im schwäbischen Illertissen (Lkr. Neu-Ulm) geboren, er war Herausgeber mehrerer ornithologischer Zeitschriften und veröffentlichte mehr als 500 Fachartikel. Seine Schaffenskraft habe bis ins hohe Alter angehalten. Bis vor wenigen Tagen habe er noch Artikel für die Fachzeitschrift "Der Falke" verfasst, heißt es in der Mitteilung des LBV.

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