Ein Mann steht mit einer Motorsäge in der Hand in einer Werkstatt.
Bildrechte: BR/Tobias Burkert

Rund 130 Motorsägen nennt Lothar Trenkwald sein Eigen. Modelle aus den 1950er-Jahren bis hin zu dem Modernsten, was auf dem Markt zu haben ist.

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Einschneidendes Hobby: "Der Herr der Motorsägen"

Lothar Trenkwald liebt Kettensägen – beruflich und privat. 130 Sammlerstücke hat er inzwischen beisammen. Darunter echte Raritäten.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau Franken am .

Lothar Trenkwald will Sägen nicht nur sammeln und wie Museumsstücke ins Regal stellen. Der 29-jährige gelernte Forstwirt aus dem oberfränkischen Neunkirchen am Brand will seine Lieblingsstücke auch im Einsatz sehen, die Vibration spüren, den Motor hören.

Ein nasses Holzstück liegt auf dem Boden im Garten der Familie Trenkwald. Der Forstwirt rutscht den Helm zurecht, setzt den Gehörschutz auf und zieht den Anlasser. Es klingt fast wie ein kleines Motorrad oder Moped. Der schnittige Zweitakter heult auf. Lothar Trenkwald setzt an, gibt Gas und zerschneidet den Keil in einem Zug.

"Diese Säge geht durch das Holz wie ein Dampfhammer!" Lothar Trenkwald, Kettensägen-Sammler

Sägen auf zwei Etagen

Seit zehn Jahren sammelt Lothar Trenkwald Motorsägen. Vor allem in seiner Garage hat sich mittlerweile auf zwei Etagen so einiges angesammelt. Rund 130 Motorsägen nennt Lothar Trenkwald sein Eigen. Modelle aus den 1950er-Jahren bis hin zu dem Modernsten, was aktuell auf dem Markt zu haben ist. Darunter zum Beispiel ein regelrechtes Kettensägen-Monstrum mit 70 Zentimeter Schienenlänge. Lothar Trenkwald demonstriert stolz sein neuestes Objekt. Eine Benzin-Kettensäge mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in einer Viertelsekunde. Der Listenpreis beträgt rund 2.000 Euro. Damit zersägen Profis Starkholz. Die Säge hat einen USB-Anschluss, um Parameter wie Arbeitsleistung oder Einsatzdauer digital auszulesen.

"Das ist die weltweit erste Motorsäge mit elektronisch gesteuerter Direkteinspritzung!" Lothar Trenkwald, Forstwirt

Regelmäßige Motorsägen-Pflege

Beruflich braucht er seine Motorsägen eigentlich nicht. Als Forstwirt bekomme er das Gerät für gewöhnlich vom Arbeitgeber gestellt. Dennoch hegt und pflegt er seine Sammlung regelmäßig. Kettenglieder schärfen, Gehäuse polieren, kleine Reparaturen vornehmen: Handwerklich ist das kein Problem für Trenkwald. Was der Reiz an diesem Hobby sei? Die Frage sei gar nicht so leicht zu beantworten für den 29-Jährigen mit dem stattlichen Rauschebart. Beruflich sei er der Thematik ohnehin verbunden. Auch wenn für den Laien die meisten Motorsägen ähnlich aussehen, Lothar Trenkwald spricht von einer sehr vielfältigen Freizeitbeschäftigung.

Riesige Bandbreite

Die Bandbreite im Bereich der Motorsägen sei riesig. Allein wegen der verschiedenen Hersteller. Zudem unterschieden sich die jeweiligen Modelle aufgrund der Arbeitsbereiche, in denen sie eingesetzt würden.

Fündig wird er oft auf Internetplattformen oder im Austausch mit anderen Motorsägen-Sammlern. Die meisten seiner Stücke hat er in Deutschland oder Österreich gekauft, aber auch internationale Raritäten aus Schweden besitzt Lothar Trenkwald. Einige sind älter als 70 Jahre, tun aber noch immer ihren Dienst.

Akku? Nein, Danke!

Was ihm für seine Sammlung noch fehlt? Da muss Trenkwald nicht lange überlegen. Eine Zweimann-Motorsäge aus den 40er Jahren, sozusagen das Urzeit-Tier der Motorsägen, danach halte er gerade Ausschau. Das Einzige, was ihn wirklich gar nicht interessiert: akkubetriebene Elektrosägen. Eher langweilig, sowohl optisch als auch akustisch, findet Trenkwald.

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