Das neue Gemeindehaus in Mainburg von außen
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Alter, Herkunft oder Religion sind egal – alle sind willkommen im neuen Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Mainburg.

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Ein Haus für alle: die neue Begegnungsstätte in Mainburg

Alter, Herkunft oder Religion sind egal – alle sind willkommen im neuen Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Mainburg. Erst kürzlich wurde die "interkulturelle und interreligiöse Begegnungsstätte" eröffnet.

Ganz in weiß mit einem dunklen Dach steht sie da: Die kleine evangelisch-lutherische Kirche in Mainburg im Landkreis Kelheim. Direkt daneben ein neues Gebäude: Die Wände aus hellem und dunklem Holz, große Fenster und ein begrüntes Flachdach. Das ist die neue "Interkulturelle und interreligiöse Begegnungsstätte" in Mainburg, kurz "IKIB".

Ein Haus für Kulturen und Religionen

Die evangelische Gemeinde in Mainburg will sich öffnen. Nicht nur für katholische Mitbürger und Muslime, sondern auch für Menschen, die an einen anderen oder auch an gar keinen Gott glauben.

"Wir wollen einander begegnen"

In dem kleinen Saal der Begegnungsstätte steht Joachim Tschacher, er ist seit 30 Jahren im Kirchenvorstand. Er lächelt und wirft einen Blick auf die vielen, langen Tische. Hier ist Platz für insgesamt 70 Menschen, die zusammenkommen und sich begegnen sollen, erklärt Tschacher: "Ob das Kinder sind, Erwachsene, Leute aus anderen Religionen, Leute mit Handicap – wir wollen einander begegnen. Und einfach sehen, was wir tun können, damit den Menschen das Leben vielleicht ein bisschen einfacher wird.“

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Ein Ort für Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen, gemeinsame Essen, Filmvorstellungen, Konzerte oder auch Theateraufführungen.

70 Kubikmeter Holz verbaut

Vor einigen Jahren stand am Ort der neuen Begegnungsstätte ein älteres und kleineres Pfarr- und Gemeindehaus. Das wurde abgerissen und es entstand nach eineinhalb Jahren Bauzeit die neue Begegnungsstätte – barrierefrei und nachhaltig mit vielen Elementen aus Holz. Dafür wurden 70 Kubikmeter Holz verbaut. Das hat aber auch für das ein oder andere Problem gesorgt, weiß Holger Imke aus dem Bauausschuss der Kirchengemeinde: "Das Material, das wir brauchten, ist teilweise zu spät gekommen oder war sehr teuer."

Altar aus Euro-Paletten

Außerdem sind einige Elemente in der Begegnungsstätte und in der angrenzenden sanierten Kirche noch nicht ganz fertig. Dazu zählt der Altar, der derzeit noch aus einer Konstruktion aus Europaletten besteht. Zwei Paletten dienen als Altarbeine und eine Weitere zusammen mit einer Glasschicht als Tischplatte: "Wir waren ausquartiert während der Umbauzeiten und waren in einer Industriehalle“, erklärt Tschacher. Um dort trotzdem einen sakralen Ort zu schaffen, wurde aus den Holz-Paletten der Altar errichtet.

Theater, Konzerte, Filme, Lesungen und gemeinsame Essen

Der provisorische Altar scheint Tschacher aber wenig zu stören. Für ihn zählt die Begegnung und das Zusammenkommen in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Funktionieren soll das zukünftig mit Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen, gemeinsame Essen, Filmvorstellungen, Konzerte oder auch Theateraufführungen. Besonders wichtig sind Tschacher auch Treffen mit Menschen aus anderen Religionen: "Sie müssen nicht in die Kirche gehen und das Kreuz anschauen. Aber wir können ihnen den Raum anbieten und wir können mit ihnen zusammenkommen."

Landeskirche, Landkreis und Stadt unterstützen das Projekt

Die Baukosten betragen rund 2 Millionen Euro. Unterstützt wird das Projekt u.a. von der bayerischen Landeskirche. Die Stadt Mainburg bezuschusst die Begegnungsstätte mit 200.000 Euro. Die gleiche Summe kommt auch vom europäischen LEADER-Programm des Landkreises Kelheim.

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Ein einfacher Altar aus Holzpaletten in der an das Gemeindehaus angrenzenden Kirche.

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