Diebstähle nahmen in Unterfranken 2023 wie schon 2022 zu.
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Diebstähle nahmen in Unterfranken 2023 wie schon 2022 zu.

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Diebstahl im Trend: Unterfrankens Polizeistatistik vorgestellt

Am Freitag stellte die unterfränkische Polizei ihre Sicherheitsbilanz für 2023 vor. Die Fälle haben in etwa wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreicht. Bei Details zeigen sich jedoch durchaus Trends.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Im Jahr 2023 sind in Unterfranken die Straftaten um 4.105 Fälle angestiegen, insgesamt waren es 50.385 registrierte Fälle und somit wieder vergleichbar viele wie vor Corona, das geht aus der am Freitag veröffentlichten Sicherheitsbilanz 2023 des Polizeipräsidiums Unterfranken hervor.

Kriminaldirektor Manuel Rösch sagte gegenüber dem BR: "Die Steigerung haben wir in den großen Städten, also Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg. Hier werden mittlerweile mit 20.000 erfassten Fällen circa 40 Prozent unserer Straftaten registriert." In Würzburg kam es 2023 zu einem Anstieg der Straftaten um 12,3 Prozent, in Aschaffenburg waren es 17,7 und in Schweinfurt 13,1 Prozent.

Diebstähle auf dem Vormarsch

Der wichtigste Grund für den Anstieg seien Diebstahlsdelikte. Diese machen mit über 13.000 Fällen fast ein Viertel der Gesamtstraftaten in Unterfranken aus. Auch für 2022 hatte die unterfränkische Polizei bereits einen Zuwachs von 25 Prozent gemeldet. 2023 erreichten nun Ladendiebstähle ein Zehn-Jahres-Hoch (3.971 Fälle), auch Fahrraddiebstähle wurden häufiger. Außerdem hätten Betrugsdelikte, etwa das Erschleichen von Leistungen wie Busfahren, weiter zugenommen.

Gleichbleibend hoch war 2023 die Aufklärungsquote in Unterfranken, sie betrug 70,7 Prozent, 2022 lag sie bei 70,3 Prozent. Bayernweit betrug die Aufklärungsquote 2023 durchschnittlich 65,2 Prozent. Bei den Tatverdächtigen zeigte sich für das vergangene Jahr, dass rund 78,5 Prozent von ihnen Erwachsene waren, 3,4 Prozent Kinder, 9,3 Prozent Jugendliche und 8,8 Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren. Hier veränderte sich wenig. Rund 65,0 Prozent der Tatverdächtigen waren Deutsche.

Rösch betonte zudem, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich in Unterfranken sicher fühlen könnten: "Wir berechnen die sogenannte Kriminalitätsbelastung immer nach der Häufigkeitszahl, sprich die Straftaten werden in Bezug gesetzt mit den Menschen, die in Unterfranken leben. Da bewegen wir uns mit knapp unter 3.800 doch deutlich unter dem bayerischen Schnitt." Der Wert lag 2023 bei 4.360 bekannt gewordener Straftaten pro 100.000 Einwohner.

Unfälle mit Alkohol auf Höchststand

Aus der ebenfalls heute vorgestellten Verkehrsbilanz geht hervor, dass die Verkehrsunfälle auf einem "stabilen Niveau" bleiben. 2023 gab es 38.674 Verkehrsunfälle in Unterfranken, knapp 100 mehr als 2022. Die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Personen sank leicht auf 54 (2022 waren es 55). Laut Polizeirat Nicolas Rumpel waren überhöhte Geschwindigkeiten weiterhin die Hauptunfallursache bei Unfällen mit schwer- oder tödlich verletzten Verkehrsteilnehmenden.

Rumpel: "Weitere Gründe sind eine Alkoholablenkung und die Landstraße mit 80 Prozent der Unfalltoten." Gerade bei Autofahren und Alkohol muss die unterfränkische Polizeistatistik für 2023 einen traurigen Rekord melden: Mit 499 Unfällen unter Alkoholeinfluss wurde hier ein Höchststand der vergangenen zehn Jahre erreicht. Bei diesen Unfällen starben drei Menschen, 259 wurden verletzt. Die Unfälle unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss gingen dagegen zurück.

Konstant blieb weiterhin die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrerinnen und Radfahrern, 2023 waren es 1.404 Unfälle, bei denen neun Menschen getötet worden sind. Bedenklich sei aus Sicht der Polizei, dass von den verletzten oder getöteten Personen weiterhin lediglich 45 Prozent einen Fahrradhelm getragen haben.

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