Das Polizeipräsidium Niederbayern
Bildrechte: pa/dpa/Armin Weigel

Die Polizei zwei mutmaßliche Mitglieder einer Telefonbetrügerbande festgenommen. Sie hatten eine Seniorin in Dingolfing ausgenommen.

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Diebesbeute nicht bekommen: Hintermänner informieren Polizei

Eine ungewöhnliche Anzeige hat die Polizei Dingolfing aufgenommen: Hintermänner einer Betrügerbande meldeten sich und gaben an, um Diebesbeute betrogen worden zu sein. Daraufhin nahm die Polizei zwei Männer fest, die als Abholer fungierten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Mitte April hatten Betrüger einer 62 Jahre alten Frau aus Dingolfing Geld und sogar ihr Auto abgenommen. Weil das Diebesgut, beziehungsweise der Erlös daraus, offenbar nicht bei den Hintermännern ankam, erstatteten diese Anzeige gegen einen 20-jährigen Abholer. Er und sein 18 Jahre alter Helfer sitzen nun in Haft.

Festnahme am Sonntag in München

Wie das Polizeipräsidium Niederbayern berichtet, wurden die zwei Mitglieder der Telefonbetrügerbande am Sonntag im Raum München festgenommen. Den beiden wird banden- und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Landshut beantragte Haftbefehle beim Amtsgericht. Nach Vorführung beim Ermittlungsrichter wurden die mutmaßlichen Betrüger in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht. Auf den 18-Jährigen waren die Beamten auch dank eines Zeugenhinweises gekommen, so die Polizei. Der junge Mann soll bei der Abholung des Geldes und des Autos in Dingolfing beteiligt gewesen sein.

Ob die Hintermänner durch ihre Aktion auch geschnappt wurden, ist unklar.

Rentnerin fiel auf "falsche Polizisten" am Telefon herein

In dem Dingolfinger Fall ging es konkret um mehrere Tausend Euro und einen BMW im Wert von etwa 10.000 Euro. Das Geld und das Auto samt Fahrzeugpapiere hatte die 62-jährige Rentnerin übergeben, weil ihr Betrüger am Telefon zuvor weisgemacht hatten, sie stünde auf einer Einbrecherliste und müsse ihre Wertgegenstände in Sicherheit bringen. Die Anrufer gaben sich dabei als Polizisten aus.

Telefonbetrug in Niederbayern: 1,6 Millionen Euro Schaden

Wie das Polizeipräsidium weiter mitteilt, gelingt es Betrügern immer wieder – vor allem von Senioren – Geld und Vermögenswerte zu ergaunern. Im Jahr 2021 wurden in Niederbayern mehr als 1.000 Fälle angezeigt. Dabei war ein Schaden in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro entstanden.

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