Der Steinfelder Gemeindeförster Martin Volkmann-Gebhardt
Bildrechte: Deutscher Landwirtschaftsverlag/bildschnitt TV

Der Steinfelder Gemeindeförster Martin Volkmann-Gebhardt ist für den Deutschen Waldpreis 2022 in der Kategorie "Förster des Jahres" nominiert.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Deutscher Waldpreis: Steinfeld gleich doppelt nominiert

Bei der Verleihung des Deutschen Waldpreises im Juli in München könnte die Spessart-Gemeinde Steinfeld gleich zwei Preise einheimsen: Die Gemeinde selbst ist als Waldbesitzer nominiert, Gemeindeförster Martin Volkmann-Gebhardt als Förster des Jahres.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Der Steinfelder Gemeindeförster Martin Volkmann-Gebhardt ist für den Deutschen Waldpreis 2022 in der Kategorie "Förster des Jahres" nominiert. In den letzten zwölf Jahren war Volkmann-Gebhardt bereits beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Karlstadt für den Wald der Gemeinde Steinfeld im Landkreis Main-Spessart zuständig.

Nach 35 Jahren ist er dann von seinem sicheren Posten bei der staatlichen Forstverwaltung direkt nach Steinfeld gewechselt: Nun hegt und pflegt er dort seit April 2022 als Gemeindeförster etwa 1.200 Hektar Wald. Der Grund: Der Wald sei ihm einfach ans Herz gewachsen.

Vision: Bildungsarbeit und Vielfalt im Einklang

Auf Nachfrage von BR24 sagte Martin Volkmann-Gebhardt zu der Nominierung, dass er es sehr spannend finde, darüber erhalte er Kontakt zu neuen Menschen, neuen Ideen und neuen Visionen: "Ich kann das, was mir am Herzen liegt, auf die Art und Weise nach außen transportieren. Und es ist auch ein Stück weit eine Belohnung und Anerkennung der Arbeit, die ich mit voller Überzeugung mache."

Und seine Überzeugung hört man ihm an, sobald der Gemeindeförster vom Steinfelder Wald spricht. Ihm liege bei der Bewirtschaftung besonders am Herzen, "die Bevölkerung, denen der Wald ja gehört, mehr einzubinden und mehr anzufixen für ihren Wald." Der Wald solle durch seine Arbeit so einen Schutz erfahren und es solle sich so eine Vielfalt entwickeln, "dass die kein Nachfolger mehr blockieren kann. Ich will die Zeichen so weitreichend setzen, dass das nicht mehr zurückgeschraubt werden kann." Auch die Wald-Wild-Situation will er in Einklang bringen, damit der Wald in Vielfalt "ohne Zäune wachsen kann".

Auch Gemeinde selbst als Waldbesitzer nominiert

In der Kategorie "Waldbesitzer des Jahres" ist die Gemeinde Steinfeld selbst nominiert. Denn die Gemeinde pflege eine nachhaltige und naturschutzintegrative Waldbewirtschaftung, heißt es in der Begründung für die Nominierung. Vergleiche man den Gemeindewald Steinfeld mit anderen kommunalen unterfränkischen Betrieben, so hebe er sich nicht nur durch seine hohe und größtenteils zusammenhängende Fläche ab.

Der Fokus, den die Gemeinde auf Ökologie vor Ökonomie lege, sei ebenfalls nicht alltäglich, heißt es weiter. So setzte Steinfeld auf möglichst viel Totholz, Biotope und einen acht Hektar großen Schluchtwald, der nicht bewirtschaftet wird. So sollen möglichst viele Tiere und Pflanzen einen Lebensraum im Wald finden und die Biodiversität erhöht werden. Nicht standortgerechte Bereiche würden in klimatolerante Laubmischwälder umgestaltet.

  • Klimawandel: Wie kann Bayerns Wald der Zukunft aussehen?

Preisverleihung Mitte Juli in München

Insgesamt sind je drei Förster, drei Waldunternehmer und drei Waldbesitzer für den Deutschen Waldpreis 2022 nominiert. Das Online-Voting für den Preis läuft seit dem 1. Juni. Verliehen wird die Auszeichnung am 18. Juli auf der Interforst-Messe in München. Vergeben wird der Deutsche Waldpreis von forstpraxis.de – einer gemeinsamen Internet-Plattform von mehreren forstlichen Fachzeitschriften. Mit dem Deutschen Waldpreis werden Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Forstbranche stark machen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!