Medizinstudenten üben im "Skills Lab" der MHH, wie man sich unter hygienischen Aspekten in einem OP-Raum verhält (gestellte Szene).
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Julian Stratenschulte

Medizinstudenten üben im "Skills Lab" der MHH, wie man sich unter hygienischen Aspekten in einem OP-Raum verhält (gestellte Szene).

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

CSU-Plan gegen Ärztemangel - tausende zusätzliche Studienplätze

Die CSU will deutschlandweit 50 Prozent mehr Studienplätze für Medizin. Auch soll ihrer Meinung nach der Numerus Clausus (NC) für dieses Studium ausgesetzt werden. Das geht aus einem Positionspapier der Partei hervor.

Nächste Woche beginnt die Winterklausur der CSU-Landtagsfraktion im Kloster Banz. Ein Thema: der anhaltende Ärztemangel. In einem Positionspapier setzt sich die Partei für tausende zusätzliche Studienplätze ein. Zudem soll zumindest vorläufig die Abiturnote nicht mehr für die Vergabe mit ausschlaggebend sein.

CSU gegen Numerus Clausus beim Medizinstudium

Auch mit einer Abiturnote 2,0 könnten engagierte junge Menschen sehr gute Ärzte werden, sagte CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek der Deutschen Presse-Agentur in München. Diese Potenziale dürfe man nicht mehr länger mit einem starren Notensystem verschwenden.

Deshalb plädiert die Partei für eine zumindest zeitweise Aussetzung des Numerus Clausus. Dieser ist meist die zentrale Hürde für das Medizinstudium. Vielmehr sollten medizinische Fakultäten mehr Studentinnen und Studenten selbst auswählen können. Dadurch würden Länder belohnt, wie etwa Bayern, die Studienplätze geschaffen haben beziehungsweise noch schaffen. Nach dem Willen der CSU sollen bei der Studienplatzvergabe zudem einschlägige Vorausbildungen und soziales Engagement stärker berücksichtigt werden.

Forderung nach mehr Studienplätzen

Die Fraktion appelliere an die anderen Bundesländer und den Bund, mehr Studienplätze im Bereich Humanmedizin zu schaffen, heißt es in dem Papier zur Gesundheitspolitik. Die Einrichtung solle durch den Bund mitfinanziert werden oder könne durch eine Umverteilung von Umsatzsteuerpunkten zugunsten der Länder erreicht werden. Bayern habe mit der Schaffung von 2.700 neuen Studienplätzen vorgelegt. Je mehr Medizinstudienplätze es gebe und je mehr die Universitäten selbst auswählen dürften, desto geringer werde das Gewicht der bisher so mächtigen Abiturnote, heißt es in dem Beschlussentwurf.

Zum Wintersemester 2023/24 standen in Deutschland rund 10.000 Plätze für den Studiengang Humanmedizin zur Verfügung. Die CSU-Fraktion tagt in der nächsten Woche – von Montag bis Donnerstag – im oberfränkischen Kloster Banz, zunächst der Fraktionsvorstand, ab Dienstag die Gesamtfraktion. Es ist die erste Klausur unter dem neuen Fraktionschef Holetschek. Die sogenannte Grundsatzrede von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist für Mittwoch geplant.

Mit Informationen von dpa

Studenten üben an einer Puppe.
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Medizinstudium

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!