Erst vor zwei Wochen haben Gegner der geplanten Bahntrasse gegen den Neubau einer zweigleisigen Bahnstrecke protestiert.
Bildrechte: dpa-Bildfunk / Uwe Lein

Erst vor zwei Wochen haben Gegner der geplanten Bahntrasse gegen den Neubau einer zweigleisigen Bahnstrecke protestiert.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Brenner-Nordzulauf: Planung soll anwohnerfreundlich werden

So anwohnerfreundlich wie nur möglich soll der Brenner-Nordzulauf werden. Dafür möchte sich Bayerns Verkehrsminister Bernreiter einsetzen. In der Region hofft man auf möglichst viele Tunnel.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Brenner-Nordzulauf soll so anwohnerfreundlich wie nur möglich geplant werden. Dafür möchte sich Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) einsetzen, der sich am Dienstagabend mit sieben Bürgermeistern aus dem Landkreis Rosenheim und Landrat Otto Lederer (CSU) getroffen hat.

Deutsche Bahn soll Verbesserungen an Planung vornehmen

Gemeinsam wolle man beim Bund darauf hinwirken, dass die Deutsche Bahn Verbesserungen bei der Planung vornimmt. Man sei hier allerdings nur Bittsteller, da der Bund für das Neubauprojekt verantwortlich sei, machte der Verkehrsminister deutlich. Aber eine bürgerfreundliche Planung bringe das Projekt viel eher voran, weil es dann weniger durch Klagen verzögert werde. Dies wolle er in Berlin deutlich machen.

Dem Bundestag sollen 2025, wenn über den Neubau der zweigleisigen Strecke abgestimmt wird, Kernforderungen aus der Region Rosenheim vorlegt werden. Dazu gehört unter anderem, so viele Tunnelanteile wie nur möglich zu bauen – zum Beispiel eine Untertunnelung des Inns nördlich von Rosenheim oder Tunnelanteile in der Gemeinde Riedering.

Gemeinde will Trasse durch Trinkwasserschutzgebiet verhindern

Die Gemeinde Stephanskirchen pocht darauf, dass die neue Trasse nicht durch ihr geplantes Trinkwasserschutzgebiet führen dürfe. Bernreiter sagte seine Unterstützung zu, erwähnte aber auch, dass er bisher noch auf kein Schreiben eine Antwort von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erhalten habe.

Dass es den Brenner-Nordzulauf braucht, davon ist Bernreiter überzeugt. Zur Bedarfsfrage sagte Rosenheims Landrat Lederer: Er wisse, dass es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass diese Planung einmal Realität werden könnte. Und für diesen Fall möchte er sich einbringen und die Planung so gestalten, dass sie für die Region das geringere Übel ist. Erst vor knapp zwei Wochen hatten Bürgerinitiativen im Landkreis Rosenheim gegen den geplanten Bahntrassen-Neubau zum Brenner-Basistunnel protestiert. Mit roten "Mahnstäben" steckten sie ab, wo der Brenner-Nordzulauf verlaufen würde.

Ablehnung und viele Fragezeichen

Einen Konsens gibt es in der Region unter den Bürgermeistern nicht. Rohrdorfs Bürgermeister Simon Hausstetter (Bürgerblock) lehnt das geplante Eisenbahnprojekt strikt ab. Auch Stephanskirchens Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie Bürger Stephanskirchen) sieht viele Fragezeichen. Zudem habe seine Gemeinde nur Nachteile.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!