Frank Niederbühl (Geschäftsführer Klinikum GAP), Sebastian Kramer (Geschäftsführer ZugspitzRegion), Anton Speer (Landrat GAP), Andrea Jochner-Weiß (Landrätin WM-SOG), Hannes Sörgel (GesundheitsregionPLUS GAP), Hans-Jörg Zahler (Vorsitzender GesundheitsregionPLUS GAP), Benedikt Wiedemann (GesundheitsregionPLUS Weilheim-Schongau)
Bildrechte: Landratsamt Weilheim-Schongau

Die Unterzeichner des Offenen Briefes

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Brandbrief an Gesundheitsminister Lauterbach aus dem Oberland

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekommt einen Brandbrief von den Landräten der Kreise Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech. Sie warnen vor einem finanziellen Kollaps der Kliniken.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Landräte der Kreise Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech warnen Gesundheitsminister Lauterbach vor einem finanziellen Kollaps der Kliniken. Sie befürchten einen Kahlschlag in der medizinischen Gesundheitsversorgung auf dem Land.

Finanzielle Probleme als Ursache

Sämtliche Kliniken der Gesundheitsregion Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech würden auf finanzielle Engpässe zusteuern, heißt es in dem offenen Brief. Inflation, steigende Energie- und Lohnkosten würden nicht abgefedert. Die Folge wäre die Aufgabe von Fachabteilungen und ganzen Klinikstandorten.

Die Unterzeichner des Briefs sehen die ländliche Notfallversorgung gefährdet. Eine menschenwürdige und wohnortnahe Versorgung könne unter diesen Bedingungen nicht aufrechterhalten werden. Da es um Menschenleben gehe, sei es eine moralische Frage und keine wirtschaftliche, so die Landräte der Gesundheitsregionen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech.

Kliniken auf dem Land sollen erhalten bleiben

Diese "fatale Fehlentwicklung" müsse ein Ende haben. Sie fordern Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, das wirtschaftliche Überleben der Kliniken auf dem Land zu sichern und sich zu einer flächendeckenden, wohnortnahen Gesundheitsversorgung zu bekennen.

Erst vergangene Woche hatten alle 22 Bürgermeister aus dem Werdenfelser Land gegen die Gesundheitspolitik von Lauterbach vor dem Klinikum Garmisch-Partenkirchen protestiert. Stellvertretend sagte Ohlstadts Bürgermeister Christian Scheuerer: "Die Finanzierung unseres Klinikums, aber auch vieler anderer Krankenhäuser ist einfach nicht mehr sichergestellt. Aufgrund der nicht klaren Rechtslage und der nicht klaren Vorgehensweise beim Bund wissen wir auch nicht, wie es im nächsten Jahr weitergeht."

Allein das kommunale Krankenhaus in Garmisch-Partenkirchen machte im vergangenen Jahr ein Defizit von zwölf Millionen Euro. Aufkommen müssen dafür nun die Kommunen im Rahmen der Kreisumlage. Eine Belastung, deren genaue Folgen noch nicht abzusehen sind.

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