Es riecht überall verraucht, auch wenn jetzt durchgelüftet ist: So beschreibt Bürgermeister Heinz Niedermayer die Situation nach dem Brand im Hotel Bayerischer Hof in Rimbach. "Mit dem vielen Holz und den Teppichen, da beißt sich das alles rein", so Niedermayer über den hartnäckigen Brandgeruch. Durch von der Hitze zerborstene Fenster sind verrußte Sitzmöbel zu sehen. Asche liegt auf den Bistrotischen und auf Polstern.
In der Nacht zuvor war hier ein Großaufgebot im Einsatz. Im Keller des Vier-Sterne-Hotels war am Montagabend gegen 19.30 Uhr ein Feuer ausgebrochen - in einem ehemaligen Billardraum, der als Abstellraum genutzt wurde. Die Flammen, der starke Rauch und die enorme Hitze verursachten einen Millionenschaden, mehrere Menschen wurden leicht verletzt.
Notunterkunft in der Schule
Die Hotelgäste und Angestellten wurden in der nahe gelegenen Schule in Sicherheit gebracht. Mannschaftstransportfahrzeuge der Feuerwehr fuhren sie dorthin. Das Bayerische Rote Kreuz stellte für rund 170 Hotelgäste Betten in der Schule und in der Turnhalle auf. In der Grundschule Rimbach fiel deshalb am Dienstag der Unterricht aus.
Die ersten Löschversuche wurden wegen der enormen Hitze zeitweise unterbrochen. Temperaturen weit über 800 Grad ließen dem eingesetzten Trupp teilweise keine Möglichkeit, den Brandherd zu erreichen, berichtet die Feuerwehr.
Bei dem Brand wurden insgesamt sieben Personen leicht verletzt, drei davon kamen zur Sicherheit ins Krankenhaus. Unter den Leichtverletzten sind auch zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr – für sie war eine ambulante Behandlung ausreichend.
Abreise nach "großzügigem Frühstück"
Am Dienstagmittag hatten die Hotelgäste Rimbach größtenteils verlassen. Zuvor hatten sie laut Bürgermeister Heinz Niedermayer ein großzügiges Frühstück bekommen. Hierbei habe man ihnen dann erklärt, "dass sie in den Bayerischen Hof nicht mehr zurück können und dass sie abreisen müssen", so Niedermayer. "Und das ist ganz wunderbar abgelaufen, ohne dass jemand sich beschwert hat. Die haben alle Verständnis gehabt."
Michael Hilpl vom BRK Kreisverband Cham lobte das umsichtige Verhalten der Hotelgäste in der Brandnacht: "Ich habe jetzt keinen erlebt, der in Panik verfallen ist." Dabei seien durchaus Gäste dabei gewesen, die erst am Tag zuvor angereist seien. Ein späterer Brandausbruch wäre aus Sicht von Einsatzkräften dramatischer gewesen, weil Gäste dann wohl schon geschlafen hätten.
Schaden in Millionenhöhe
Neben 245 Feuerwehrleuten mit 50 Einsatzfahrzeugen waren auch zwei Notärzte und zahlreiche Rettungswagen vor Ort.
"Die große Gefahr des Wiederaufflammens war sehr hoch, sodass Atemschutztrupps unter schwersten Bedingungen Löscharbeiten vornahmen, um ein erneutes Ausbrechen zu verhindern." Einsatzleiter Mario Mischok
Den Schaden schätzt die Polizei auf mindestens eine Million Euro. Am Dienstag sollen Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen werden, in der Nacht konnte das Hotel noch nicht betreten werden. Wegen des Rauchs ist es größtenteils nicht mehr bewohnbar.
Im Audio: Brand in Rimbacher Hotel
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