Blick auf das Schloss Neuschwanstein von der Marienbrücke aus.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst

Gewalttat bei Schloss Neuschwanstein: ein 30-Jähriger hat zwei Frauen in die Pöllatschlucht gestoßen. Eine der Frauen ist gestorben.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

BR24live: Todesdrama von Neuschwanstein - Ermittler mit Update

Ein Verbrechen nahe Schloss Neuschwanstein sorgt für Entsetzen: Ein Mann soll zwei Frauen sexuell bedrängt und dann 50 Meter tief in die Pöllatschlucht gestoßen haben. Eine von ihnen starb. Alle Informationen in einem BR24live ab 11 Uhr.

Es ist ein Verbrechen, das weit über die bayerischen Grenzen hinaus für großes Entsetzen gesorgt hat: Ein 30 Jahre alter US-Amerikaner soll am vergangenen Mittwoch zwei junge Frauen im Alter von 21 und 22 Jahren nahe der Marienbrücke bei Schloss Neuschwanstein sexuell bedrängt und nacheinander in die 50 Meter tiefe Pöllatschlucht gestoßen haben.

Die 21-jährige Frau erlag später in einer Klinik ihren Verletzungen, ihre 22-jährige Freundin wurde laut Polizei nach aktuellem Ermittlungsstand leicht verletzt.

BR24 ist ab 11 Uhr live vor Ort in Schwangau und spricht unter anderem mit der Staatsanwaltschaft Kempten über die Ermittlungen und neuesten Erkenntnisse über die Gewalttat.

30-jähriger US-Amerikaner in Untersuchungshaft

Die Ermittler versuchen jetzt, die Tat genauer zu rekonstruieren. Im Internet kursiert derzeit ein Video, das die Festnahme des Amerikaners zeigt. Die Polizei hat die Echtheit des Videos bereits bestätigt. Zu sehen ist ein Mann mit hellen Blue Jeans, dunkelblauem T-Shirt, braunem Bart, beigefarbener Basecap, er wird in Handschellen abgeführt.

Wer ist der Mann, hielt er sich allein in Neuschwanstein auf, welche Vorgeschichte hat er? Auch diesen Fragen gehen die Ermittler nach. Der mutmaßliche Täter sitzt nun in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen Mordes, versuchten Mordes sowie eines Sexualdelikts ermittelt.

Polizei äußert sich nicht zur Herkunft der Frauen

Woher die beiden Frauen kommen, dazu äußert sich die Polizei bislang nicht. Nach Medienberichten stammen sie ebenfalls aus den USA. Ihre Herkunft spiele in diesem Fall keine Rolle, so ein Polizeisprecher auf Anfrage, weshalb sie nicht mitgeteilt werde. Der Kemptner Bürgermeister Stefan Rinke dagegen bestätigte dem BR gegenüber am Freitagmorgen, dass die beiden Touristinnen aus den USA stammen.

Es wird vermutet, dass sich der Mann und die beiden Touristinnen zufällig auf einem Wanderweg östlich der Marienbrücke begegneten. Von dort soll sie der 30-Jährige über einen schlecht einsehbaren Pfad zu einem Aussichtspunkt geführt haben, wo es zu einem sexuellem Übergriff gekommen sei. Der Mann soll die Frauen dann nacheinander in die Schlucht gestoßen haben.

Polizei bittet um Mithilfe: Fotos vom Tattag gesucht

Die Polizei sucht jetzt nach möglichen Zeugen, die die Tat selbst gesehen oder verdächtige Beobachtungen im Vorfeld gemacht haben. Besucherinnen und Besucher von Neuschwanstein sind zudem dazu aufgerufen, am Mittwoch (14.06.) aufgenommene Fotos und Videos über ein Upload-Portal der Bayerischen Polizei hochzuladen. Der Aufruf im Internet erfolgte auch in englischer Sprache. Die Beamten wollen prüfen, ob auf den Bildern die Frauen oder der US-Amerikaner zu sehen sind. Auch wenn der mutmaßliche Täter oder die beiden angegriffenen Frauen nur zufällig auf dem Material zu sehen seien, könne dies bei den Ermittlungen helfen.

Tourismus-Betrieb läuft wieder normal weiter

Vor Ort sind keine Anzeichen der grausamen Tat mehr sichtbar. Die Brücke und das Schloss sind für Besuche geöffnet. Die historische Marienbrücke ist ein beliebter Treffpunkt von Touristen, weil es von dort einen guten Blick auf das Schloss gibt. Schloss Neuschwanstein zählt zu den berühmtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. In der Vergangenheit kamen mitunter fast eineinhalb Millionen Besucher pro Jahr zu der Sehenswürdigkeit.

Im Video: Todesdrama von Neuschwanstein

Gewalttat Neuschwanstein
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Gewalttat Neuschwanstein

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!