Arbeiten im Naturschutzgebiet
Bildrechte: BR/Michelle Balzer

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Berufsschüler pflegen jüngstes Naturschutzgebiet der Oberpfalz

Seit 2016 ist ein ehemaliger Standortübungsplatz bei Bodenwöhr im Landkreis Schwandorf ein Naturschutzgebiet - unter anderem aufgrund seiner besonderen Artenfülle und Biotope. Dennoch wird die Natur dort nicht sich selbst überlassen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Auf dem Gelände eines ehemaligen Standortübungsplatzes in Bodenwöhr ist 2016 das jüngste Naturschutzgebiet der Oberpfalz ausgewiesen worden - und inzwischen befindet sich dort eine wertvolle Wald- und Heidelandschaft, die laut der Regierung der Oberpfalz zu den schutzwürdigsten Sandlebensräumen im Landkreis zählt. Sie zu erhalten, bedeutet aber auch Arbeit.

Im Einsatz für die Natur

Berufsschüler aus Neunburg vorm Wald (Lkr. Schwandorf) und Reichenbach (Lkr. Cham) haben jetzt dabei geholfen. Bei dem Arbeitseinsatz im Naturschutzgebiet pflegten sie das Gelände - auch gemeinsam mit Motorsäge und Pflanzhacke. Unter anderem wurden von den Schülern Äste gepflanzt, Lesesteinhaufen für Eidechsen gebaut und störendes Gehölz entfernt.

Für Wolfgang Nerb von der höheren Naturschutzbehörde der Regierung der Oberpfalz werden mit solchen Einsätzen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: "Aus der Sicht des Naturschutzes brauchen wir diese Art der Landschaftspflege dringend. Und auch die Schüler freuen sich selbst anzupacken. Also freut sich die Natur, es gibt einen Lerneffekt und auch Spaß bei der Arbeit."  

Projekt sorgt für Begeisterung

Das bestätigen auch die Schüler. Von einer "super Aktion" ist die Rede, von einer schönen Abwechslung. Eine Auszubildende fasst es so zusammen: "Es ist schon was, wo ich auch rauskomme und nicht im Betrieb bin und das ist heute spannend. Ich sehe immer was anderes und dann ist das auch mal schön, mit anderen zusammenzuarbeiten." Auch, dass eine Entwicklung zu sehen ist, motiviert: Für den Eidechsen-Lesesteinhaufen wurde erst die Fläche vermessen und dann hergerichtet.

Sensible Lebensräume werden geschützt

2016 wurde der ehemalige Übungsplatz wegen seiner besonderen Artenfülle und den besonderen Biotopen unter Schutz gestellt. Allerdings fanden schon vor rund zehn Jahren hier die ersten Maßnahmen statt, um die sensiblen Lebensräume zu schützen. Ohne die Arbeiten wären sie nach und nach verschwunden, eine Waldlandschaft wäre entstanden und damit der Lebensraum einiger Tiere und Pflanzen bedroht gewesen. Deshalb werden in regelmäßigen Abständen abschnittsweise und nach Bedarf Pflegemaßnahmen durchgeführt.

Mehr als 600 Naturschutzgebiete in Bayern

In der Oberpfalz gibt es momentan über 60 Naturschutzgebiete. Die Wald- und Heidelandschaft östlich von Bodenwöhr ist das jüngste. Bayernweit sind es rund 600. 2020 umfassten sie eine Fläche von etwa 165.000 Hektar.

Arbeiter im Gelände.
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Auf einem ehemaligen Standortübungsplatz bei Bodenwöhr arbeiten unter anderem Schüler mit, das Naturschutzgebiet zu erhalten.

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