Nach dem schweren Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen hat die Bergung letzter Zugteile begonnen.
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Nach dem schweren Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen hat die Bergung letzter Zugteile begonnen.

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Bergung nach dem Zugunglück: Spezialkran im Einsatz

Zwölf Tage nach dem Zugunglück mit fünf Toten und zahlreichen Verletzten wurde am Vormittag der letzte Wagen wieder auf die Schienen gesetzt. Bis zum Nachmittag soll er zum Bahnhof nach Farchant gezogen werden – und dann weiter nach München.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach dem schweren Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen sind die Vorbereitungen für den Abtransport der verbleibenden Zugteile nun abgeschlossen. Seit dem Vormittag läuft die Bergung an der Unglücksstelle mit einem Spezialkran. Er hat eine Hebekraft von 160 Tonnen.

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Waggon wird heute geborgen, Lok bleibt vorerst stehen

Bei den noch übrigen Zugteilen an der Unglücksstelle handelt es sich um einen 50 Tonnen schweren Doppelstockwagen sowie die Lokomotive. Sie stellt durch ihr Gewicht eine besondere Herausforderung dar.

In Millimeterarbeit setzte der schwere Hebekran etwa gegen 10 Uhr das vordere Fahrgestell des fünften Waggons auf das provisorisch reparierte Gleis. In einem zweiten Schritt folgte das hintere Fahrgestell des 50 Tonnen schweren Wagens. Seit letzten Donnerstag war an der Unglücksstelle gearbeitet worden, damit heute dieser Zugteil abgeschleppt werden kann. Dafür sind im Verlauf des Tages größere Rangierfahrten notwendig.

Der Hebekran der Bahn aus Wanne-Eickel ist zu schwer, um mit dem Waggon gemeinsam über die nahegelegene Loisachbrücke zu fahren. Deshalb muss zunächst der Reparaturzug, und danach der Kran auf der Schiene zum Bahnhof Farchant gebracht werden. Danach wird eine Rangier-Lok den havarierten Waggon abholen. Bis die Lok geborgen werden kann, werden wieder ein paar Tage vergehen, sagte ein Bahn-Sprecher dem BR.

Noch unklar, wann Bahnstrecke wieder befahrbar ist

Auch im Bereich des heute geborgenen Waggons müssen die Schienen provisorisch repariert werden. Seit letzter Woche wurden mehrere hundert Meter Schienen vor der Unglücksstelle abgebaut. Die Staatsanwaltschaft untersucht das Material auf beschädigte Stellen.

Die Bergung geschehe in enger Abstimmung mit den ermittelnden Behörden, teilte die Bahn am Vormittag mit. Da die Überreste des Zuges beschlagnahmt sind, wird der Waggon nach der Bergung von den Behörden untersucht.

Wann die Bahnstrecke wieder für den regulären Zugverkehr freigegeben wird, ist derzeit noch unklar. Möglicherweise dauert es bis nach dem G7-Gipfel Ende Juni. Das Treffen unter der Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen geplant.

Fünf Tote, fast 70 Verletzte

Am Freitagmittag, 3. Juni, war ein Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München kurz vor dem Ort Farchant entgleist. Vier Frauen und ein Jugendlicher aus der Region starben, fast 70 Menschen wurden verletzt. Eine Frau war zuletzt weiter in einem kritischen Zustand. Die Ursache des Zugunglücks ist noch unklar. Im Fokus steht eine technische Ursache.

Den Newsticker mit allen Ereignissen der ersten Woche nach dem Zugunglück können Sie hier nachlesen.

Spezialkran im Einsatz: Der Waggon bewegt sich langsam auf den Schienen.
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Spezialkran im Einsatz: Der Waggon bewegt sich langsam auf den Schienen.

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