Zwei Seeleute auf einem Boot vor dem Ablegen am Bodensee
Bildrechte: BR/Steffen Armbruster

Die Bergung der "Säntis" vom Grund des Bodensees hat begonnen.

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"Weltweit einzigartig": Bergung der Säntis im Bodensee beginnt

Am Bodensee wird es spannend: Mit Verzögerung hat die Bergung des vor 90 Jahren versenkten Schaufelraddampfers "Säntis" begonnen. Beim Schiffsbergeverein hofft man, dass das große Vorhaben gelingt und die langjährige Planung aufgeht.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die entscheidende Phase beginnt: Die "Säntis" wird aus den Tiefen des Bodensees geborgen. Der alte Schaufelraddampfer wurde 1933 versenkt, um Entsorgungskosten zu sparen. Nachdem der Schiffsbergeverein Romanshorn das Wrack letztes Jahr für einen symbolischen Franken erworben hatte, beginnt nun die Bergung. Der Dampfer, der einst Passagiere und Waren über den Bodensee transportierte, liegt in 210 Metern Tiefe. Zunächst soll das Schiff auf 12 Meter Tiefe gebracht werden, bevor es in der kommenden Woche komplett gehoben und konserviert wird.

Bergung mit Hebeplattform und Luftkissen

Der komplexe Vorgang begann am Vormittag mit dem Befestigen von Stahlseilen am Schiffswrack. Mithilfe dieser Seile und einer speziell angefertigten Hebeplattform, bestückt mit riesigen Luftkissen, wird die "Säntis" am Wochenende angehoben – langsam und kontrolliert. "Das ist eine weltweit einzigartige Bergungsaktion", erklärt ein Sprecher des Schiffsbergevereins. Der Verein hat sich eigens für die Bergung gegründet und Spenden gesammelt. Nur durch das Engagement von Ehrenamtlichen ist die Bergung des Dampfers "Säntis" möglich. Die Beteiligten hoffen, dass die Bergung gelingt. Einsatzleiter Silvan Paganini sagt, es könne noch vieles schief gehen. Interessierte können die Bergung beobachten: Es wird mehrere Schiffe für Zuschauer geben, die schon weitgehend ausgebucht sind. Außerdem werden etliche Medienunternehmen vor Ort sein.

Schiff soll zugänglich gemacht werden

Nach dem erfolgreichen Aufstieg soll das Schiff vorerst in der Salmsacher Bucht unter Wasser verbleiben, bevor es zur finalen Restaurierung in die Werft nach Romanshorn gebracht wird. Dort soll es für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dieses Projekt gilt nicht nur technisch als eine Herausforderung, sondern ist auch kulturell von Bedeutung, da es die maritime Geschichte der Region lebendig hält. Das Schiff war 1892 in Dienst gestellt worden und transportierte vier Jahrzehnte lang Waren und Personen über den Bodensee zwischen Romanshorn in der Schweiz, Friedrichshafen, Lindau und Bregenz.

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