Immer häufiger selbst Opfer von Straftaten: Polizisten in Bayern
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Immer häufiger selbst Opfer von Straftaten: Polizisten in Bayern

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Bayerns Polizei immer häufiger selbst Opfer von Straftaten

Eigentlich ist die Polizei dazu da, Straftaten aufzuklären und Menschen in Not zu helfen. Immer häufiger aber geraten Polizistinnen und Polizisten in Bayern selbst ins Visier von Tätern, werden angegriffen und teils sogar schwer verletzt.

Bayerns Polizistinnen und Polizisten werden im Dienst immer häufiger selbst zum Opfer von Straftaten. Mit 2.967 verletzten Polizisten in Bayern, darunter 22 Schwerverletzte, sei im Jahr 2022 ein neuer trauriger Rekordwert seit Erstellung der Lagebilder 2010 erreicht, teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München mit. Bereits für 2021 war ein Anstieg der Fälle festgestzellt worden – in der Landeshauptstadt München.

Für 2023 weiterer Anstieg erwartet

Da die Hemmschwelle für Angriffe offenkundig immer weiter sinke, rechnet Herrmann auch für 2023 mit keiner Entspannung, im Gegenteil: "Erste Trends zeigen, dass wir in diesem Jahr in Bayern leider einen weiteren Anstieg bei der Gewalt gegen Polizeibeamte und auch gegenüber anderen Einsatzkräften beklagen müssen."

"Wir werden niemals zulassen, dass diejenigen, die für unser aller Sicherheit sorgen, zu 'Prügelknaben' gemacht werden", betonte Herrmann. Er forderte ein "Mindestmaß an Respekt vor allen Einsatzkräften". Solche Angriffe seien nicht nur physisch verletzend, sondern auch zutiefst demoralisierend für diejenigen, die ihr Bestes geben, um anderen zu helfen. "Wir müssen bestmöglich diejenigen schützen, die tagtäglich für unsere Sicherheit den Kopf hinhalten." Jeder Gewalttäter werde daher konsequent verfolgt, betonte Bayerns Innenminister.

Herrmann begrüßt höhere Strafe bei Angriffen auf Polizei

Aus der Sicht Herrmanns ist es "absolut richtig und geboten", dass die Mindeststrafe für tätliche Angriffe auf Polizisten auf drei Monate Freiheitsstrafe angehoben wurde. Für betroffene Polizistinnen und Polizisten gebe es ein breites Unterstützungsangebot zum Schutz und zur Unterstützung. So stünden etwa rund um die Uhr Ärzte, Psychologen und Seelsorger zur Verfügung. Sehr wichtig sei auch eine intensive Aus- und Fortbildung, beispielsweise regelmäßige Einsatztrainings mit hochmodernem Trainingsequipment.

Zum besseren Schutz der Beamten habe der Freistaat in den vergangenen Jahren zudem mit mehr als 120 Millionen Euro erheblich in die Ausstattung der bayerischen Polizeikräfte und damit auch in deren Schutz investiert. Dazu gehören demnach unter anderem ballistische Schutzausrüstungen, Einsatzstöcke und neue Dienstwaffen. Außerdem gebe es aktuell mehr als 1.800 Bodycams.

Mit Informationen von dpa

Im Video vom 05.05.23: Wie Bayern Polizisten vor Gewalt schützen will

Georg Eisenreich, Joachim Herrmann, Polizeimeisterin Marie-Sophie Andersch und Polizeikommissar Sebastian Walter (v.r.n.l.)
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Polizistinnen und Polizisten sollen mit ihrer Arbeit für Schutz sorgen - und werden dabei regelmäßig zur Zielscheibe von Gewalt.

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