Polizist nimmt Verdächtigen fest
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Polizist nimmt Verdächtigen fest

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München: So viele verletzte Polizisten wie seit 10 Jahren nicht

531 Münchner Polizeikräfte wurden 2021 bei Angriffen körperlich verletzt. Das sind so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Mehr als jeder zweite Angreifer war zum Tatzeitpunkt alkoholisiert und hatte teils noch weitere Drogen konsumiert.

Zehn-Jahres-Höchststand bei den im Dienst körperlich verletzten Polizistinnen und Polizisten in München: 531 Beamtinnen und Beamte wurden 2021 registriert. 2012 waren es noch 330 verletzte Polizeikräfte.

Insgesamt leichter Rückgang der Gewalt gegen die Polizei

Laut Münchner Polizeipräsidium, das heute die Statistik "Gewalt gegen Polizeibeamte" für die Landeshauptstadt und den Landkreis vorstellte, gingen – wie in Gesamtbayern – auch in München die Fallzahlen von verbalen und körperlichen Angriffen insgesamt zurück: von 1.476 (2020) auf 1.434 (2021) Fälle. Der Rückgang von 2,8 Prozent fällt allerdings viel geringer aus als das bayernweite Minus (8,9 Prozent).

Polizei in München wird oft beleidigt

In München stehen Beleidigungen mit 38 Prozent (544 Fälle) an erster Stelle, gefolgt von tätlichen Angriffen (28,1 Prozent/ 431 Fälle) und Widerstand (23,4 Prozent/ 335 Fälle) gegen die Staatsgewalt. Versuchte Tötungsdelikte gegen Beamtinnen und Beamten gab es im Berichtszeitraum im Raum München keine (Bayern: 5).

Täter: erwachsen, polizeibekannt, alkoholisiert

Von den 1.245 Tatverdächtigen, die in diesem Zusammenhang ermittelt wurden, sind die meisten schon vorher bei der Polizei bekannt gewesen. Frauen spielen beim Thema Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten nur eine untergeordnete Rolle: Knapp 90 Prozent der Tatverdächtigen sind erwachsene Männer. Mehr als jeder Zweite war zum Tatzeitpunkt alkoholisiert (53,4 Prozent) und hatte teils noch weitere Drogen konsumiert.

"Angriffe auf Einsatzkräfte absolut inakzeptabel"

Angesichts des Zehn-Jahres-Höchststandes von 531 körperlich verletzten Polizistinnen und Polizisten, erklärte Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel, Angriffe auf Einsatzkräfte, die Menschen in Notfällen helfen würden, seien absolut inakzeptabel und müssten für die Täter Konsequenzen haben. Hampel verwies auf den bayernweiten Aktionsplan vom März 2020, wonach besonders schwerwiegende oder öffentlichkeitswirksame Taten von Polizei und Staatsanwaltschaft vorrangig bearbeitet und konsequent bestraft werden sollen.

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