Audi-Auszubildende in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
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Auszubildende von Audi befassen sich in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg mit der Geschichte ihres Vorgängerunternehmens Auto Union in der NS-Zeit.

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Auszubildende arbeiten in KZ-Gedenkstätte Audi-Geschichte auf

20 Auszubildende des Autobauers Audi befassen sich eine Woche lang in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg mit der Rolle des Vorgängerunternehmens Auto Union im Nationalsozialismus. Häftlinge mussten für den Autohersteller Zwangsarbeit leisten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

In sieben Außenlagern des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg mussten Häftlinge aus ganz Europa für die Auto Union AG Zwangsarbeit leisten. Viele starben durch Gewalt oder infolge unmenschlicher Bedingungen. Die Auto Union war Vorgängerin der heutigen Automarke Audi. Eine Woche lang befassen sich nun 20 Auszubildende der Audi AG in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Oberpfalz mit der Rolle des Unternehmens im Zweiten Weltkrieg. Das teilte Dennis Forster, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte, mit.

Zwangsarbeiter des KZ Flossenbürg arbeiteten für Audi-Vorgänger

Der Ingolstädter Konzern stelle sich der historischen Verantwortung. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Unternehmensgeschichte solle den Auszubildenden über Seminare in der Gedenkstätte ein Einblick ermöglicht werden, sagt Christoph Hermreck, Leiter der Abteilung Berufsausbildung bei Audi.

Seminare beleuchten Einzelschicksale

Zentrale Themen sind dabei die Lebens- und Haftwege von Gefangenen sowie Fragen zur Täterschaft im KZ-System. Teil des Seminars ist eine Fahrt nach Zwickau. Denn die Stadt war zugleich der Gründungsort des Unternehmens und im Nationalsozialismus Standort eines Außenlagers des KZ Flossenbürg. "Es ist nicht alles so rosig an der Firmengeschichte und man muss darüber Bescheid wissen, damit sich das nicht wiederholen kann", sagt Louis Thullner, Karosseriebauer in der Ausbildung.

Reflexion zu historischen Fragen

In dem Projekt setzen sich die Auszubildenden mit historischen Aspekten auseinander, es gehe aber auch um gegenwärtige Fragen rund um Menschenrechte und unternehmerische Verantwortung, sagt der Leiter des Projekts, Dennis Forster.

Durchgeführt werden die Seminare vom pädagogischen Team der Gedenkstätte. Die Auszubildenden der Audi AG kommen zum Beispiel aus den Bereichen Büromanagement, Kfz-Mechatronik oder Lagerlogistik.

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Auszubildende der Audi AG befassen sich beim Seminar in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg mit ihrer Unternehmensgeschichte.

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