Achtung, giftig: eine Europäische Schwarze Witwe.
Bildrechte: Stadt Augsburg/ Naturmuseum/ Andreas Hagens

Achtung, giftig: eine Europäische Schwarze Witwe.

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Augsburgs Naturmuseum enthüllt geheimnisvolle Welt der Gifttiere

Das Naturmuseum Augsburg präsentiert in einer Sonderausstellung die Welt von giftigen Insekten, Spinnen und Tausendfüßern. Doch Gifttiere leben nicht nur in exotischen Ländern, sondern auch in der heimischen Natur und in unseren Wohnzimmern.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Im Naturmuseum Augsburg führt Regina Jäckel, die Kuratorin der Ausstellung "Ganz schön giftig!", die Besucher durch eine Welt, die viele als unheimlich empfinden könnten. "30 Zentimeter können die in etwa lang werden," sagt sie und hält dabei einen Archispirostreptus gigas auf der flachen Hand, besser bekannt als Afrikanischer Riesentausendfüßer.

Tausendfüßer, Raubwanzen, Skorpione

Laut Jäckel stößt das Tier ein Wehrsekret aus seinen Körperporen. Dieses Sekret ist zwar für Menschen weitgehend ungefährlich, dient aber als effektive Abwehr gegen potenzielle Räuber, erklärt Jäckel. Der Riesentausendfüßer ist eines der wenigen Tiere der Schau, die die Kuratorin in die Hand nehmen würde. In einem anderen Terrarium sind Raubwanzen, deren Bisse schmerzhaft sind. Stiche von gewissen Skorpionen, die auch in der Ausstellung im Naturmuseum zu sehen sind, können sogar tödlich enden.

Vom Staunen zum Verstehen: Was die Ausstellung dem Publikum bietet

Die Ausstellung soll über das Wesen der Gifttiere und die von ihnen potenziell ausgehenden Gefahren aufklären. "Einen erhobenen Zeigefinger wird man hier nicht finden. Es geht darum, informiert zu sein," betont Jäckel. Die Ausstellung im Naturmuseum Augsburg bringt dem Publikum die Vielfalt der giftigen Tierwelt näher – von heimischen, oft übersehenen Spinnen bis zu exotischen und eindrucksvollen Skorpionen und Wanzen. "Sämtliche Spinnen, die bei uns rumlaufen, sind im Prinzip alle giftig," fügt Jäckel hinzu, was selbst für erfahrene Naturfreunde eine Überraschung sein könnte. Durch lebendige Exemplare wie Vogelspinnen und mittelamerikanischen Heuschrecken in mehreren Terrarien, unterstützt durch informative Displays, bietet die Ausstellung nicht nur Fakten zu den Gifttieren, sondern auch ein unmittelbares Erlebnis. “Sehr toll, sehr gut aufgemacht, informativ, gerade für Kinder”, sagt ein Besucher.

Verfügbarkeit und die Bedeutung der Artenvielfalt

Bei der Eröffnung der Ausstellung im Naturmuseum ist auch Augsburgs Oberbürgermeisterin dabei. Eva Weber (CSU) gibt zu, dass ihr Tiere mit Fell und Pfoten lieber sind, jedoch hat für sie die Schau einen großen Wert. Sie sei mehr als nur eine Sammlung exotischer Tiere. "Es geht darum, dass wir mit dieser Ausstellung zeigen, wie divers unser Ökosystem ist", erklärt sie. Weber betont, wie wichtig es ist, das natürliche Gleichgewicht und die Artenvielfalt zu schützen, besonders in Zeiten, in denen das Artensterben ein immer drängenderes Thema wird. Die Gifttier-Ausstellung bleibt bis zum 1. September 2024 geöffnet.

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