Die zwei Angeklagten und ihre Anwälte im Gerichtssaal
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Die Angeklagten und ihre Anwälte im Prozess um den Starnberger "Dreifachmord"

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Anwälte abwesend: Eklat im Prozess um Starnberger Dreifachmord

Anwälte abwesend: Eklat im Prozess um Starnberger Dreifachmord

Der sogenannte Dreifachmord von Starnberg beschäftigt seit mittlerweile eineinhalb Jahren das Landgericht München. Oft geht es in dem Prozess aber gar nicht um die Tat. Jetzt kam es deshalb zum Eklat.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Prozess um den mutmaßlichen Dreifachmord von Starnberg neigt sich nach eineinhalb Jahren und 74 Verhandlungstagen nur sehr langsam dem Ende entgegen. In dem Verfahren geht es um den gewaltsamen Tod eines Ehepaares und dessen Sohnes. Zwei Freunden des Sohnes wird Mord vorgeworfen.

  • Zum Artikel: "Starnberger Morde – Angeklagter erläutert Geständnis"

Einer soll geschossen haben, der andere soll ihn gefahren haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten an die Waffen ihres Freundes kommen wollten, die dieser illegal besaß. Doch derzeit werden vor allem Verfahrensfragen diskutiert.

Anwälte kommen nicht zur Verhandlung

Am Donnerstag ist die Situation dann vor Gericht eskaliert: Auf Wunsch der Verteidiger des mutmaßlichen Fahrers wurde eine von ihnen selbst beauftragte Privatgutachterin noch einmal geladen. Das Gericht hatte dafür kurzfristig noch einen Termin am späteren Abend angesetzt. Alle hätten bei der Planung genickt, betonen die Richterinnen. Dann sagten die drei Anwälte aber mit verschiedenen Erklärungen, zum Beispiel wegen Überlastung oder familiärer Gründe, 15 Minuten vor dem Termin ab. Sie sind dann einfach nicht erschienen.

Staatsanwaltschaft: "Unkollegial" und gegen die "Anstandsregeln"

Der Vorsitzenden Richterin war der Ärger darüber auch am nächsten Morgen noch anzumerken. "Ich bin tief betroffen, wie sorglos Sie mit der Lebenszeit von Verfahrensbeteiligten umgehen", sagte sie an einen Anwalt gewandt. Auch die Staatsanwältin machte keinen Hehl aus ihrem Unmut. Das Verhalten der Anwälte sei "unkollegial in jeder Hinsicht". Ihr Kollege schloss sich dem an: "Wenn es nicht um junge Leute in U-Haft ginge, wäre ich fast beeindruckt, mit welcher Abgebrühtheit Sie sich über jegliche Anstandsregeln hinwegsetzen."

Rätseln über Motive der Verteidigung

An mehr als 70 Tagen wurde bisher wegen des sogenannten Dreifachmords verhandelt. Die Anwälte des mutmaßlichen Fahrers präsentieren immer wieder neue Beweisanträge, auch jetzt im "Endspurt". Die Prozessbeobachter spekulieren unterdessen über den möglichen tieferen Sinn des Vorgehens. Von Prozessverschleppung ist die Rede. Auch der Verteidiger des Hauptangeklagten hadert mit dem Verhalten seiner Kollegen.

Anwalt fühlt sich missverstanden

Die Anwälte, die den zweiten Angeklagten vertreten, wirkten am Freitag angesichts der Kritik weitgehend unbeeindruckt. Sie betonten aber, dass ihrem Mandanten sehr wohl an der Verhandlungsbeschleunigung gelegen sei. Dem Gericht warfen sie ihrerseits vor, dass dieses die Verhandlungstage in vielen Fällen auch sehr kurz halte und teils ganz abgesagt habe. Was die Zustimmung zu dem Abendtermin angeht, fühlte sich einer der Anwälte missverstanden.

Plädoyers erst einmal verschoben

Von den Plädoyers, mit denen die Staatsanwaltschaft diese Woche eigentlich beginnen sollte, ist gerade keine Rede mehr. Dafür reservierte das Gericht vorsichtshalber schon mal Termine bis in den April hinein für mögliche weitere Verhandlungstage. Die versetzte Privatgutachterin soll nach Möglichkeit am 27. Januar noch einmal kommen.

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