In den vier Jahren davor seien es ähnlich viele gewesen, meldete die Behörde. Die Zahlen schwankten zwischen 1.730 und 1.811 Todesfällen. Mehr als die Hälfte der Alkoholtoten sind demzufolge Männer im Alter von 45 bis 64 Jahren. Für diese Statistik werden mehr als zwei Dutzend alkoholbedingte Todesursachen aufgelistet - von der Alkoholvergiftung über die Entzündung des Magens bis zur Leberzirrhose.
Hohe Dunkelziffer
Die Landtags-Grünen hatten die Zahlen zu den Alkoholtoten in Bayern in einer Anfrage an den Landtag angefordert. Das Innenministerium wies in seiner Antwort darauf hin, dass die Zahlen jedoch unvollständig seien. Denn in die Statistik seien keine Sterbefälle eingeflossen, bei denen neben dem Alkoholkonsum noch andere Krankheiten wie Krebserkrankungen zum Tod geführt hatten. Die Zahlen dürften demzufolge deutlich höher liegen.
Die Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) geht von jährlich 74.000 Todesfällen wegen Alkoholkonsums oder kombinierten Konsums von Alkohol und Tabak in ganz Deutschland aus. Für Bayern ergäbe das rein rechnerisch eine Zahl von etwa 12.000 Menschen, die unter anderem an den Folgen von zu viel Alkohol gestorben sind. Eine genaue Statistik gibt es dazu nicht.
270.000 Menschen in Bayern alkoholabhängig
Der Antwort des bayerischen Innenministeriums ist auch zu entnehmen, dass 17,4 Prozent der Erwachsenen im Freistaat einen gesundheitsgefährdenden Alkoholkonsum haben und 270.000 Menschen als alkoholabhängig gelten. Die Vorsitzende der Landtags-Grünen, Katharina Schulze, bezeichnete das als alarmierend. Deutschlandweit liegt diese Zahl der DHS zufolge bei 1,77 Millionen Menschen.
Alkohol spielte zudem bei fast sieben Prozent aller im Freistaat begangenen Straftaten eine Rolle: Von den im Jahr 2016 insgesamt 614.520 Fällen passierten der Kriminalstatistik zufolge 41.430 unter Alkoholeinfluss. Zudem waren gut 36 Prozent aller Gewaltdelikte von betrunkenen Tatverdächtigen begangen worden. Um diesem "Sicherheitsproblem" entgegenzuwirken, forderte die Grünen-Abgeordnete mehr Prävention.