Das wiederaufgebaute Funkhaus: Der Riemerschmidbau. 1949: Nach der Lizenzierung am 25.01.1949 wird aus "Radio München" der "Bayerische Rundfunk".  Lichtaktion von PULS erleuchtet das BR-Funkhaus in München.
Bildrechte: BR/ Hans Schürer und BR/ Dominik Wier

Am 25. Januar 1949 wurde der Bayerische Rundfunk gegründet. Seitdem ist viel passiert. Ein bunter Ritt durch 75 Jahre Programm für Bayern.

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75 Jahre BR – Wir sagen Danke!

Der Bayerische Rundfunk feiert seinen 75. Geburtstag. Für den Sender Anlass, an diesem Tag und im gesamten Jubiläumsjahr auf Historie und Erfolge, aber auch auf die Herausforderungen der Zukunft zu blicken.

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75 Jahre Berichterstattung, ganz nah dran an den Menschen und ihren Themen, 75 Jahre voll besonderer Momente, Augenblicke und geschichtsträchtiger Ereignisse – der Bayerische Rundfunk feiert heute seinen 75. Geburtstag.

Wie alles begann

Der 25. Januar 1949 – die US-Militärregierung übergibt die Lizenz-Urkunde an den ersten Intendanten Rudolf von Scholtz. Im Radio verliest ein Sprecher: "Radio München wurde als erster Sender der amerikanischen Zone an deutsche Hände übergeben und erhielt den Namen 'Bayerischer Rundfunk'. Bei der feierlichen Übergabe waren zahlreiche Vertreter des politischen und kulturellen Lebens zugegen."

Erster Sender Europas mit UKW-Frequenz

Der Bayerische Rundfunk ist geboren. Im Radio startet der BR als erster Sender Europas mit UKW-Frequenz. 1971 gesellt sich zu Bayern 1 und Bayern 2 ein neuer Sender: Bayern 3. Am Mikro bei "Pop nach 8": ein gewisser Thomas Gottschalk: "Ich habe auch gelernt, dass Radio wesentlich faszinierender als Fernsehen ist und geblieben ist", sagt der spätere Fernsehstar Gottschalk.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner saß damals vor dem Radio. Ihr kommen viele Erinnerungen: "Ganz banal: Am Freitag um 18 Uhr musste man natürlich am Radio sein und aufnehmen. Damals hat man noch mit Kassette aufgenommen, die ganzen Hits von Thomas Gottschalk und Fritz Egner, alles zusammen und natürlich Kultserien wie die 'Polizeiinspektion 1', um nur eine zu nennen."

Kultsendungen und eigene Nachrichtenformate

Kultserien gab es viele: ab 1967 im BR auch in Farbe. 1979 hieß es dann: "Rundschau" statt "Tagesschau". Bayern hatte künftig und bis heute eine eigene Nachrichtensendung. Das Radio zieht bald nach und bietet seinen Hörern zwölf Jahre später sogar einen ganzen Info-Kanal: "B5 aktuell" sollte er heißen. Heute arbeiten die Redaktionen gemeinsam unter der digitalen Marke "BR24" – ein Sender in stetem Wandel.

Auch die gesellschaftlichen Stimmungen prägen den BR – 1968 protestieren Studenten vor dem Sender in München. Die Olympischen Spiele vier Jahre später begleitet der BR eng mit. Der Sender ist präsent, auf dem Politischen Aschermittwoch, in den Fußballstadien oder in ARD-Auslandsstudios durch BR-Korrespondenten.

Von Monaco Franze bis zur Klassik-Musik

Doch der BR informiert nicht nur, er unterhält auch: "Fastnacht in Franken", "Dingsda", "Monaco Franze" oder die Tatort-Kommissare aus München und Nürnberg. Dazu Klassik-Musik auf Spitzenniveau.

Bürgersendungen aus allen bayerischen Regionen und Veranstaltungen wie die BR-Radltour - ein Sender für alle Menschen in Bayern, auch die Jüngeren. Etwa in Form des Formats "News-WG" auf Instagram oder die digitale Plattform "Puls". 75 Jahre BR – ein Stück bayerische Geschichte.

"A ganz a dickes Busserl" von Hape Kerkeling

Doch das sei kein Grund, sich auszuruhen, findet die BR-Verwaltungsratsvorsitzende Aigner: "Ich wünsche ihm natürlich alles Gute für die Zukunft und die Herausforderungen, auch mit der Digitalisierung Schritt zu halten, und einfach: Gute gute Berichterstattung."

Und wie das bei runden Geburtstagen so ist, man darf auch mal gratulieren. Zum Beispiel Schauspieler Hape Kerkeling: "Der Bayerische Rundfunk gehört bis heute zu einem meiner Lieblingssender: a ganz a dickes Busserl, du 75-jährige Oma, du."

Jubiläumsprogramm mit prominenten Gästen und Gratulanten

"Wir erleben viel Zuspruch und Verbundenheit mit dem BR, quer durch ganz Bayern. Kulturschaffende und Kommunalpolitiker, Sportvereine und Universitäten, Feuerwehrleute und Handwerkerinnen, Volksmusikanten und Sozialeinrichtungen erklären am Jubiläumstag in zahlreichen Videos, was den BR für Bayern aus ihrer Sicht wertvoll macht", sagt Intendantin Katja Wildermuth.

"Diese Treue und dieser Zuspruch sind ein starkes Zeichen für die gute Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen", so Wildermuth weiter. "Gleichzeitig ist es eine Verpflichtung, immer wieder zu fragen: Was sind unsere besonderen Stärken, auf die wir auch in Zukunft besonders setzen wollen? Journalistische Verlässlichkeit, programmliche Qualität und Vielfalt in den Regionen und Positionen bleiben unsere Prioritäten."

Heute ist das Jubiläum überall im BR-Programm präsent. Bei Bayern 3 übernehmen tagsüber erstmals Prominente das Mikrofon, unter anderem Rea Garvey, Michael Patrick Kelly, Leony und Michael Schulte. Sie erzählen von ihren spannendsten Erlebnissen im Radio und stellen ihre Lieblingshits vor. Auch Comedy-Star Harry G sowie Michael "Bully" Herbig kommen vorbei. Alle Informationen zum Jubiläum sind auf einer eigenen Website abrufbar.

Menschen, die den BR in 75 Jahren geprägt haben

Hier finden sich nicht nur prominente Glückwünsche, zum Beispiel von Brigitte Hobmeier, Monika Gruber, Sabine Sauer, Otto Waalkes, Reinhold Beckmann, Theo Waigel, Werner Schmidbauer oder Heißmann & Rassau – auch das Publikum kann seinem BR mit Selfie-Videos direkt gratulieren. Und in der "Hall of Fame" gibt es eine neue, multimediale Ahnengalerie von Menschen, die den BR in 75 Jahren geprägt haben: Sprecherinnen und Schauspieler, Tontechnikerinnen und Kameraleute, Redakteurinnen und Produktionsleiter, Direktorinnen und Intendanten. Zwischen April und September 2024 ist eine große Regionaltour mit Konzerten, Events und Sonderformaten geplant, in sieben Wochen steht jeweils ein Regierungsbezirk im Fokus.

Im Video: Der BR feiert 75. Geburtstag: Promis gratulieren

Der BR feiert 75. Geburtstag: Promis gratulieren
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Der BR feiert 75. Geburtstag: Promis gratulieren

75 Jahre BR – verlässlich und verwurzelt in Bayern

Die Nähe zum Publikum steht im gesamten Jubiläumsjahr 2024 besonders im Mittelpunkt: "75 Jahre BR zeigen, mit welcher Leidenschaft die Programmmacher arbeiten, sich Tag für Tag an all unseren 30 Standorten in Bayern für das Publikum reinhängen, vom Techniker bis zur Moderatorin. Immer mit dem Ziel, dass Hörer, Zuschauer und User das bestmögliche Angebot bekommen – fundiert, verlässlich, einzigartig, rund um die Uhr", so BR-Intendantin Katja Wildermuth.

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Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR).

"Unabhängige Medien wichtiger denn je"

Ziel müsse sein, dass die Menschen in Bayern weiterhin sagen: Gut, dass es den BR gibt! Eine Aufgabe, die in Zeiten von Künstlicher Intelligenz und Fake News an Bedeutung gewinnt: "Wohin es führt, wenn öffentlich-rechtliche Systeme angegriffen und demokratische Prozesse systematisch untergraben werden, erleben wir gerade immer öfter", sagt Wildermuth. "Deshalb bin ich fest überzeugt: Unabhängige Qualitätsmedien sind wichtiger denn je, um der wachsenden Gefahr von populistischer Zuspitzung und Desinformation entgegenzutreten."

Um auch in Zukunft mit neuen Angeboten neue Zielgruppen zu gewinnen, hat der BR unter dem Motto "Digital und Dahoam" den Weg der digitalen Erneuerung und Transformation mit vielen neuen Formaten und Angeboten eingeschlagen: "Der Rückblick auf 75 Jahre BR zeigt: Wir haben uns immer wieder verändert und sind genau dadurch unverändert stark geblieben – dies wird mit Blick auf den rasanten medialen und gesellschaftlichen Wandel auch so bleiben", resümiert Wildermuth. "Voraussetzung dafür ist und bleibt ein politisch und ökonomisch unabhängiger, kraftvoller, präsenter und relevanter Bayerischer Rundfunk."

Im Video: Lustige Fernsehmomente: Pannen vor laufender Kamera

Lustige Fernsehmomente: Pannen vor laufender Kamera.
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Lustige Fernsehmomente: Pannen vor laufender Kamera.

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