Weil auch die zweite Verhandlungsrunde der Tarifrunde der Länder ohne ein Angebot der Arbeitgeberseite beendet worden war, hat die Gewerkschaft Verdi erneut zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Dem Aufruf folgten etwa 1.500 Beschäftigte in Nürnberg und Erlangen. Die Forderung der Gewerkschaft: ein Anstieg der Tariflöhne in Höhe von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat. In Bayern fanden Warnstreikaktionen zuletzt an den Staatstheatern und an der Staatsoper in München statt.
Notdienst sicherte Versorgung für Notfälle und Patienten
Am Uniklinikum Erlangen stellte ein Notdienst die Versorgung der stationären Patienten und von Notfällen sicher. Nicht dringende Operationen müssten verschoben werden, hieß es im Vorfeld von der Klinik. "Der Streik trifft das Uniklinikum mit voller Wucht", so der Ärztliche Direktor am Erlanger Uniklinikum, Heinrich Iro. Er appellierte an die Tarifpartner, sich schnell zu einigen.
Beschäftigte beklagen hohe Arbeitsbelastung
Nach Angaben der Polizei Mittelfranken nahmen in Erlangen 1.000 Menschen an einer Kundgebung von Verdi teil – neben Beschäftigten des Uniklinikums waren dies auch welche von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie forderten eine faire Entlohnung für die hohe Arbeitsbelastung in vielen Bereichen. Fachkrankenschwester Sandra Bischof etwa beklagte den Personalmangel und den damit verbundenen Druck auf die Beschäftigten. "Das ist für uns belastend, weil auf die wenigen Leute, die da sind, mehr Dienste fallen. Das wird auf viel weniger Köpfe verteilt, und dadurch ist die Arbeitsbelastung auch höher", so Bischof in ihrem Redebeitrag auf der Kundgebung.
Verdi plant auch in Nürnberg eine Versammlung
Auch vor dem Finanz- und Heimatministerium am Lorenzer Platz in Nürnberg fand eine Kundgebung der Gewerkschaft statt. Dort demonstrierten etwa 500 Beschäftigte verschiedener Behörden – unter anderem der Amtsgerichte, der Finanzämter und des Bayerischen Landesamts für Statistik in Fürth. An der Kundgebung in Nürnberg wollte sich auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beteiligen. Aufgerufen waren die GdP-Mitglieder des Polizeipräsidiums Mittelfranken und der Bereitschaftspolizei Nürnberg.
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