Vom Franz-Josef Strauß-Airport aus sind am Mittwochmittag 38 Menschen in einer Sammelabschiebung nach Pristina, die Hauptstadt des Kosovo, ausgeflogen worden. Das teilte das Bayerische Innenministerium mit.
Sammelabschiebung am Münchner Flughafen
Unter den Abgeschobenen sind 16 Personen, die sich zuletzt in Bayern aufgehalten hatten. Bei vier von ihnen handelt es sich laut dem Bayerischen Innenministerium um Straftäter, die direkt aus der Haft heraus abgeschoben wurden. Einer der Männer ist ein sogenannter "Gefährder", der nach Erkenntnissen der Behörden nach Syrien ausreisen wollte. Die anderen Abgeschobenen wurden aus anderen Bundesländern nach München gebracht.
In Wien weitere Kosovaren an Bord genommen
Nach dem Start in München machte die Maschine einen Zwischenstopp in Wien, um weitere Kosovaren an Bord zu nehmen. Die Sammelabschiebung erfolgte unter Federführung des Bundesinnenministeriums, unterstützt von den österreichischen Behörden. Bayerns Innenminister zeigte sich zufrieden:
"Beim Thema Abschiebungen bleibt der Freistaat konsequent. Das hat sich bundesweit herumgesprochen und ist ein Grund dafür, dass in Bayern mehr Asylbewerber ihren Ablehnungsbescheid akzeptieren als in anderen Bundesländern." Joachim Herrmann (CSU)
Der Kosovo gehört zu den sogenannten sicheren Herkunftsstaaten
Antragsteller aus "sicheren Herkunftsstaaten" haben laut dem Innenministerium Herrmann nur in seltenen Fällen Erfolg mit ihrem Asylgesuch. Bereits gestern hatte das Bundesinnenministerium ein Flugzeug gechartert, das abgelehnte Asylbewerber von Düsseldorf aus nach Georgien brachte. Auch an diesem Charterflug beteiligte sich der Freistaat mit neun Personen. Acht der abgeschobenen Georgier sind verurteilte Straftäter, die Haftstrafen in Bayern verbüßt hatten, unter anderem wegen schwerem Bandendiebstahl und Diebstahl mit Waffen.