Fledermaus in einer Höhle im Südwesten von China
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Gen-Untersuchungen legen nahe, dass das neuartige Coronavirus von Fledermäusen stammt.

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Wissenschaftler vermuten: Coronavirus stammt von Fledermäusen

Wissenschaftler rätseln, welches Tier der ursprüngliche Wirt des neuartigen Coronavirus gewesen sein könnte. Nun haben chinesische Forscher herausgefunden, dass es stark einem Coronavirus von Fledermäusen ähnelt.

Das neue Coronavirus hat seinen Ursprung möglicherweise in Fledermäusen. Dafür haben chinesische Wissenschaftler nach eigenen Angaben weitere Hinweise gefunden. Genomsequenzen mehrerer Patienten in Wuhan zeigten, dass das Virus eng mit Viren verwandt ist, die die Lungenkrankheit SARS auslösen. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler in zwei Aufsätzen veröffentlicht, die im Fachmagazin Nature erschienen sind. In einer der Studien berichteten Shi Zhen Li und Kollegen vom Wuhan-Institut für Virologie, dass Genomsequenzen von sieben Patienten zu 96 Prozent identisch mit einem Fledermaus-Coronavirus gewesen seien. Auch SARS soll auf Fledermäuse zurückgehen: Das Virus sprang zunächst auf Larvenroller, eine Schleichkatzenart, über. Erst beim Ausbruch 2002/2003 infizierte es auch Menschen.

Leichtere Verbreitung, weniger Schaden

Das neue Coronavirus brach den Wissenschaftlern zufolge erstmals auf einem Fischmarkt in der Stadt Wuhan aus. Dort wurden auch Wildtiere verkauft. Welche Tierart zum Überträger wurde, weiß man bislang nicht. "Im Wesentlichen ist es eine Version von SARS, die sich leichter verbreitet, aber weniger Schaden anrichtet", sagte Ian Jones, Professor für Virologie an der englischen Universität Reading, der nichts mit den beiden Studien zu tun hat. "Das Virus nutzt auch denselben Rezeptor - das Tor, um in menschliche Zellen zu gelangen, was die Übertragung erklärt und warum es eine Lungenentzündung hervorruft."