Überträger des Zika-Virus: Ägyptische Tigermücke
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Überträger des Zika-Virus: Ägyptische Tigermücke

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Erste Zikainfektion in Europa nachgewiesen

Erstmals haben sich Menschen innerhalb Europas mit dem Zikavirus infiziert. Beide waren vorher nicht in Risikogebieten. Übertragen wird das Virus durch die tropische Tigermücke, die mittlerweile auch in Bayern nachgewiesen werden kann.

Erstmals haben sich zwei Menschen innerhalb Europas mit dem Zikavirus infiziert. Wie die europäische Gesundheitsbehörde ECDC meldete, wurde bei zwei Patienten aus der französischen Hafenstadt Hyères der Erreger nachgewiesen. Beide Patienten hätten sich vorher weder in Risikogebieten aufgehalten noch sexuellen Kontakt zu Personen aus solchen Gebieten gehabt.

Übertragung durch tropische Stechmücke

Übertragen wird das Virus durch die tropische Tigermücke der Gattung Aedes. In ganz Südeuropa sowie in Teilen Deutschlands kann man die Stechmücke mittlerweile nachweisen. Sie können sich hier hervorragend vermehren, da sie im Gegensatz zu heimischen Mücken genügsam sind und zum Beispiel nur kleine Wasserreservoirs benötigen, um sich fortzupflanzen. In der Stadt reichen ihnen schon Untersetzer von Blumentöpfen. Auch kalte Winter scheinen ihnen wenig auszumachen.

Woher kommt das Virus?

Noch vor einiger Zeit war das Zika-Virus in Europa unbekannt. Es wurde 1947 bei einem Affen aus dem Zikawald in Uganda entdeckt und tauchte anschließend vereinzelt auch in Asien auf. Das Virus wird vor allem von der Ägyptischen Tigermücke (Aedes aegypti) verbreitet, die auch Dengue und Gelbfieber übertragen kann. Auch andere Arten der Gattung Aedes können das Zika-Virus übertragen.

Wie sind die Symptome einer Infektion?

Vereinzelt kommt es auch in Deutschland zu Zika-Virus-Infektionen. Betroffen sind Rückkehrer aus Risikogebieten. Da ein Großteil der Infektionen symptomlos oder nur mit milden Symptomen verläuft, ist die Dunkelziffer nicht gemeldeter Zika-Infektionen wohl hoch. Die Symptome der Krankheit fallen unterschiedlich aus: Fieber, Ausschlag, Gelenkschmerzen und rote Augen. Manche Infizierte spüren auch gar nichts.

Darum gehen Experten des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin auch davon aus, dass die bekannten Fälle in Frankreich nicht die einzigen oder ersten sind. Es könne gut sein, dass Erkrankte gar nicht wissen, dass sie mit dem Zika-Virus infiziert sind, so Jonas Schmidt-Chanasit.

Schwere Folgen für Ungeborene

Wesentlich bedrohlicher ist das Virus für Ungeborene. Denn es steht fest, dass es für Mikrozephalie beim Fötus verantwortlich ist. Infizierte Kinder werden mit einem sehr kleinen Kopf geboren und leiden an einer Hirnfehlbildung.

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Zika-Virus und die Folgen: Ein Kind mit Mikrozephalie

Forscher haben außerdem Belege dafür gefunden, dass das Zika-Virus auch das Guillan-Barré-Syndrom (GBS) auslösen kann. Das GBS ist eine Lähmungserkrankung, die zum Tod führen kann. Noch gibt es weder ein Medikament, noch einen Impfstoff gegen das Zika-Virus. Gerade Schwangere und Frauen, die schwanger werden wollen, sollten deshalb keine Reisen in Zika-Virus-Ausbruchsgebiete unternehmen. Grundsätzlich sollten bei unvermeidbaren Reisen in Risikoländer konsequent Schutzmaßnamen zur Vermeidung von Mückenstichen getroffen werden.