Kinder und Erdnussallergie
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Studie zu Erdnussallergie: Pflaster statt Desensibilisierung

Bei einer Pollenallergie machen viele Betroffene eine Desensibilisierung. Dabei wird der Körper langsam an Pollen gewöhnt, mit Medikamenten oder Spritzen. Jetzt wird eine neue Methode bei Erdnussallergie erforscht - mit einem Pflaster.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Gut vier Prozent aller Säuglinge in Deutschland sind laut des "Science Media Center" von einer Nahrungsmittelallergie betroffen. Das kann so weit gehen, dass der Verzehr bestimmter Lebensmittel zu teils lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen führt. Der häufigste Auslöser dafür sind Erdnüsse.

Die meisten Erdnuss-Allergiker achten deshalb peinlichst genau darauf, nicht mit den Hülsenfrüchten in Berührung zu kommen oder sie lassen sich desensibilisieren. Das geht mit einem Pulver, das man schluckt und jetzt neu: auch mit einem Pflaster auf der Haut.

Mit einem Pflaster gegen die Allergie

Letzteres ist noch nicht zugelassen, wäre aber bei Kindern eine gute Methode, sagt Kirsten Beyer, Leiterin des Kinderallergologischen Studienzentrums an der Charité in Berlin: "Das ist wie so ein Patch, mehr wie eine Kammer, da drin ist das Erdnussprotein in geringen Mengen und durch den Hautkontakt kann das von der Haut aufgenommen werden und dadurch auch zu einer Immunreaktion führen."

Studie: Erste Erfolge nach einem Jahr

Das hat bei einer internationalen Studie mit Kindern im Alter von ein bis drei Jahren funktioniert. Die Eltern klebten ihren allergiegeplagten Sprösslingen ein Jahr lang jeden Tag ein Erdnuss-Pflaster auf die Haut, um sie in kleinsten Mengen daran zu gewöhnen.

Wer anfangs auf 10 Milligramm Erdnuss-Eiweiß allergisch reagierte, zeigte nach einem Jahr Therapie erst bei 1.000 Milligramm eine Reaktion. Das entspricht einer ganzen Erdnuss, die sie dann vertragen würden. Dieser Erfolg stellte sich bei Zweitdrittel der kleinen Probanden ein.

Unklar ist noch, ob sie bei längerer Behandlungszeit noch mehr Erdnuss vertragen würden oder ihre Allergie sogar ganz verschwinden würde. Das müssen jetzt weitere Untersuchungen zeigen.

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