Apollo-11-Astronaut Edwin 'Buzz' Aldrin bei einem Mondspaziergang im Jahr 1969.
Bildrechte: picture alliance / dpa | Nasa

Zuletzt waren 1972 US-Astronauten auf dem Mond gelandet, im Bild Apollo-11-Astronaut Edwin 'Buzz' Aldrin bei einem Mondspaziergang im Jahr 1969.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

NASA verschiebt bemannte Mondlandung um ein Jahr auf 2025

Die US-Weltraumagentur hat die ursprünglich für 2024 geplante bemannte Rückkehr zum Mond um mindestens ein Jahr verschoben. Als Ursache wird ein nun entschiedener Rechtsstreit angeführt. Die tatsächlichen Gründe dürften allerdings vielfältiger sein.

Eigentlich ist Donald Trump schuld. Vor rund zwei Jahren hatte der frühere US-Präsident das sehr ehrgeizige Ziel ausgerufen: eine Rückkehr von US-Astronauten zum Mond bis zum Jahr 2024. Doch in der Folge verzögerte sich die sogenannte Artemis-Mondmission der US-Weltraumagentur NASA immer wieder. Gestern gab NASA-Chef Bill Nelson nun bekannt, die Mondlandung werde "nicht vor 2025" erfolgen.

Rechtsstreit mit Jeff Bezos

Als Grund für die Verzögerung nannte Nelson den Rechtsstreit mit dem privaten Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Blue Origin hatte dagegen geklagt, dass der 2,9 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) teure NASA-Auftrag für den Bau der ersten kommerziellen Mondlandefähre im April an das Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk vergeben worden war.

Sieben Monate Zeitverzug

Vergangene Woche ist diese Klage nach zahlreichen Instanzen nun von einem Bundesgericht endgültig abgelehnt worden. "Wir haben fast sieben Monate mit Rechtsstreitigkeiten verloren", erklärte NASA-Chef Nelson. "Das hat wahrscheinlich die erste Landung von Menschen (auf dem Mond seit 1972) auf nicht vor 2025 verschoben." Während des nun abgeschlossenen Rechtsstreits habe die NASA nicht mit SpaceX an der Mondlandefähre arbeiten oder auch nur mit den Verantwortlichen des Raumfahrtunternehmens darüber sprechen dürfen, hieß es.

Probleme mit dem Zeit- und Geldbudget

Weil die Artemis-Mission ihr Geld- und Zeitbudget bereits deutlich überschritten hat, zweifelten Beobachter schon länger an der Einhaltung des ursprünglichen, von US-Präsident Trump vorgegebenen Zeitplans. So sollte der Testflug Artemis-1 eigentlich noch Ende 2021 stattfinden. Wegen technischer Probleme und der Corona-Pandemie ist nun allerdings geplant, Artemis-1 im kommenden Februar zu starten. Dann wird die NASA-Rakete SLS (Space Launch System) mit der Raumfähre Orion - an deren Bau die Europäische Raumfahrtagentur ESA beteiligt ist - zu einem unbemannten Testflug zum Mond aufbrechen.

  • Mehr Weltraum-Themen finden Sie hier

Mit SpaceX auf den Mond

Mit Artemis-2 sollen "nicht später als im Mai 2024", so NASA-Chef Nelson, dann vier Astronauten ebenfalls in einem Orion-Raumschiff den Mond umrunden. Und mit Artemis-3 werden schließlich zwei Astronauten für den Endanflug zum Mond auf das Landegefährt von SpaceX umsteigen und auf dem Erdtrabanten landen.

Apollo und Artemis

Zuletzt brachten die USA zwischen 1969 und 1972 als bislang einziges Land mit den Apollo-Missionen insgesamt zwölf Astronauten auf den Mond. Die Artemis-Mission ist nach der Göttin der Jagd und des Mondes in der griechischen Mythologie benannt, der Zwillingsschwester von Apollo.

Mit Material von dpa, Reuters und afp

"Darüber spricht Bayern": Der BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!