Weinflaschen liegen an einem Stand in Holzkisten
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Außen hui, innen Pfui? Nicht immer ist in Weinflaschen auch das enthalten, was auch dem Etikett steht.

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KI deckt Schummel-Weine auf: Wenn der Spätburgunder keiner ist

Ist in der Weinflasche wirklich das drin, was draufsteht? Erlanger Wissenschaftler sind der Frage nachgegangen und haben diverse Frankenweine mit Hilfe Künstlicher Intelligenz getestet. Das Ergebnis: Verbraucher können dem Etikett nicht immer trauen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Woher weiß der Verbraucher eigentlich, ob der Wein in seinem Glas wirklich der ist, den er laut Etikett gekauft hat? Mit einer neuen Methode zur Authentizitätsprüfung von Weinen samt Künstlicher Intelligenz (KI) haben die Tester vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen bereits einen verfälschten Wein ausfindig gemacht.

LGL enttarnt falschen Spätburgunder

Auch die bisher üblichen Untersuchungsmethoden bestätigten den Verdacht, dass der laut Etikett geprüfte Spätburgunder gar keiner ist, wie das LGL am Mittwoch in Erlangen mitteilte. "Die Probe wurde entsprechend als 'irreführend gekennzeichnet' beanstandet, und es wurden die zuständigen Vollzugsbehörden informiert."

Die meisten Frankenweine unauffällig

Alle anderen im vergangenen Jahr mit dem sogenannten Weinscreener untersuchten 249 Proben Frankenwein waren unauffällig - sprich, der Wein laut Etikett war auch der in der Flasche. Um sicherzugehen, dass die neue Methode wirklich funktioniert, sind alle Proben zusätzlich noch mit den herkömmlichen Methoden analysiert worden - diese seien zeitlich aber deutlich aufwendiger.

Chemischer Fingerabdruck: KI kann Weine genau zuordnen

Bis vor wenigen Jahren war es den Angaben nach nicht möglich, den Jahrgang eines Weines, viele Rebsorten oder spezielle Herkünfte analytisch zu kontrollieren. Mittlerweile erhalte man aus nur einem Milliliter Wein einen chemischen Fingerabdruck. Die KI wiederum helfe dabei, aus den unterschiedlichen Fingerabdrücken Profile für Jahrgänge, Rebsorten, Herkünfte und mehr zu erstellen. Diese Profile werden dann zur Überprüfung unbekannter Weine angewendet.

Für den Verbraucherschutz sind laut eigenen Angaben der Nachweis von Verfälschungen und die Überprüfung der geografischen Herkunft von Lebensmitteln wichtige Aufgaben und eine große Herausforderung für die Lebensmittelanalytik.

Mit Informationen von dpa.

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