In Italien behandeln Ärzte nicht mit Aspirin - auch ist das Virus kein Bakterium, wie in einem auf Social Media verbreiteten Post behauptet
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Symbolbild: Corona-Text und Tablettenpackungen

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In Italien werden Covid-Erkrankte nicht mit Aspirin behandelt

In Italien werden Covid-Erkrankte nicht mit Aspirin behandelt

In sozialen Netzwerken wird aktuell die Behauptung verbreitet, dass Covid-PatientInnen in Italien mit Aspirin behandelt würden. Das ist ebenso falsch wie die Behauptung, dass das Virus ein Bakterium sei. Ein #Faktenfuchs.

Seit Ende Mai kursiert auf Facebook und in diversen Telegram-Gruppen eine Meldung, in der diverse Behauptungen über das Coronavirus zusammengetragen wurden.

  • Dieser Artikel stammt aus 2020. Alle aktuellen #Faktenfuchs-Artikel finden Sie hier

So wird behauptet, dass das neuartige Coronavirus in Wahrheit ein Bakterium sei, dass 5G eine Rolle in der Verbreitung spiele, dass die Lungen von Covid-Patienten nicht angegriffen würden, sondern Blutgerinnsel (Thrombosen) zum Tod der Patienten geführt hätten und sich deshalb blutverdünnende Mittel wie Aspirin zur Behandlung empfehlen würden. Der Ursprung dieser Meldung soll angeblich im italienischen Gesundheitsministerium liegen. Belege für die Behauptungen werden in nicht bereitgestellt.

5G, Aspirin, Antibiotika - mehrere Falschbehauptungen in einem Post

Doch: Das Coronavirus ist kein Bakterium. Das stellt unter anderm die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihrer Homepage klar. Entsprechend ist die Behandlung mit Antibiotika nicht zielführend für Covid-19-PatientInnen.

Der Mobilfunkstandard 5G spielt keine Rolle in der Verbreitung des Virus, wie wir in einem Eintrag weiter unten im Ticker zeigen.

Zwar kann es zu Thrombosen im Laufe einer Covid-19-Erkrankung kommen. Endgültige Aussagen darüber welche Folgen der Erkrankung nach einer Covid-19-Infektion zum Tode führten stehen jedoch noch aus, da nur sporadisch Obduktionen von Corona-Toten vorgenommen werden. Lungenembolien sind nur durch Computertomographien nachweisbar. Diese werden relativ selten eingesetzt. In einer Studie des Universitätsspitals Zürich kommen Wissenschaftler zu dem Schluss, dass bei rund einem Drittel der in der Studie computertomographisch untersuchten und verstorbenen Personen eine Lungenembolie nachzuweisen war.

Italienisches Gesundheitsministerium: "Solche Berichte nie veröffentlicht"

In der Meldung wird auch behauptet, dass sich durch die angebliche Behandlung mit blutverdünnenden Maßnahmen der Gesundheitszustand von 14.000 Covid-Erkrankten in Italien derart schnell verbessert habe, dass sie umgehend aus den Krankenhäusern entlassen werden konnten. Diese Behauptung prüften die Faktenchecker der dpa in einem aktuellen Beitrag und ziehen den Schluss, dass auch diese Behauptung unbegründet sei. Ein Sprecher des italienischen Gesundheitsministeriums bekräftigte gegenüber der dpa, dass das Ministerium „solche Berichte nie veröffentlicht“ habe. Dass die italienischen MedizinerInnen auf die Behandlung mit Aspirin umgestellt hätten, wie in der Meldung behauptet, stimme ebenfalls nicht.

Vor der Verbreitung der Behauptungen in deutschensprachigen Sozialen Netzwerken kursierten die Meldungen schon in Spanien, Großbritannien oder den USA, wo sie jeweils von Faktencheckern entkräftet wurden.