Eine Flasche "Wonderleaf" und alkoholfreier "Gin" der deutschen Marke Siegfried Rheinland Dry Gin
Bildrechte: picture alliance/dpa | Gregor Tholl

Der "Dry January" liegt im Trend: 31 Tage keinen Alkohol zu trinken ist vor allem in Großbritannien verbreitet, wird aber auch bei uns populärer.

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"Dry January": Das bringt der Alkoholverzicht für einen Monat

Der "Dry January", also der "trockene Januar", liegt im Trend: 31 Tage keinen Alkohol zu trinken ist vor allem in Großbritannien verbreitet – wird aber auch bei uns populärer. Aber was bringt es, für eine begrenzte Zeit nichts zu trinken?

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

31 Tage lang keinen Alkohol trinken – und zwar keinen Tropfen. Die Idee hinter dem "trockenen Januar" ist, dem Körper nach dem Dezember mit all seinen oft feuchtfröhlichen Feiern eine Ruhepause zu gönnen. Aber bringt es überhaupt etwas, für einen begrenzten Zeitraum nichts zu trinken?

Ob viel oder wenig: Alkohol ist grundsätzlich ungesund

"Jeder Tag hilft", sagt Oliver Pogarell, Professor und leitender Suchtmediziner an der Klinik der LMU München.

"Es ist zunächst einmal eine Periode, aber man muss festhalten, dass Alkohol schädlich ist. In jeder Menge in jeder Form. Und jede nicht konsumierte Menge reduziert mögliche negative Folgen und Schädigungen." Oliver Pogarell, Suchtmediziner, LMU München

Millionen Deutsche trinken riskante Mengen Alkohol, das zeigt der jüngste Suchtbericht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Alleine in Bayern gelten nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 190.000 Menschen als alkoholabhängig. 6.000 Todesfälle im Jahr sind auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen.

Dabei hat Alkoholverzicht ganz konkrete positive Folgen – psychisch wie körperlich. In einer viel zitierten Studie der Universität Sussex zum "Dry January" sagen 70 Prozent der Teilnehmer, dass sich ihre Gesundheit in dem einen Monat ohne Alkohol generell verbessert habe.

Kein Alkohol, mehr Energie für den Tag!

Ähnlich viele Probanden berichten von besserem Schlaf und mehr Energie im Alltag, wenn sie auf Alkohol verzichtet haben. Immer noch mehr als die Hälfte geben an, sich besser konzentrieren zu können, abgenommen zu haben – sogar die Haut sei schöner geworden.

Dazu komme das Erfolgserlebnis, so der Suchtmediziner Pogarell: "Ich kann das schaffen. Ich kann verzichten auf den Konsum von Alkohol, wieder mehr Kontrolle gewinnen." Und dieser Faktor, das Gefühl, sich etwas Gutes zu tun, habe starke Auswirkungen darauf, wie solche Phasen dann auch subjektiv empfunden werden.

Alkohol: Trinkverhalten immer wieder reflektieren

Von solchen Erfolgserlebnissen berichten dann auch 93 Prozent der Teilnehmer der britischen Studie. Und die allermeisten tranken auch in den nächsten Monaten deutlich seltener und weniger.

Suchtmediziner Pogarell empfiehlt grundsätzlich einen kontrollierten, verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Das Trinkverhalten müsse immer wieder reflektiert werden. Menschen sollten nie alleine und nie exzessiv trinken und immer wieder Trinkpausen, also trockene Tage einlegen.

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