Ein gelbes Schild im Grünen mit der Aufschrift: Achtung Zecken: Borreliosegefahr
Bildrechte: picture alliance / Wagner | Ulrich Wagner

Zecken können

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Borreliose durch Zeckenstich: Symptome und Behandlung

Zecken können Krankheiten übertragen - zum Beispiel Borreliose. Die Symptome sind unspezifisch, sodass eine Erkrankung oft erst spät erkannt wird. Dabei lässt sich die Erkrankung gut behandeln. Auf diese Anzeichen sollten Sie achten.

Über dieses Thema berichtet: Lebenslinien am .

Nicht jeder Zeckenstich hat Folgen für die Gesundheit. Jedoch können bis zu 50 verschiedene Krankheitserreger von Zecken übertragen werden. Einer davon: der Borreliose-Erreger. Für die Lyme-Borreliose steht - anders als für die ebenfalls von Zecken übertragenen FSME-Viren - kein Impfstoff zur Verfügung. Infektionen können aber mit Antibiotika behandelt werden.

Was ist Borreliose für eine Erkrankung? Was ist Lyme-Borreliose?

Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Krankheit in Europa und wird von Bakterien ausgelöst.

Borreliose wird auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt. Die verschiedenen Namen meinen aber ein und dieselbe Erkrankung. Der Zusatz Lyme bezieht sich auf den US-amerikanischen Ort Lyme, in dem die Krankheit zum ersten Mal aufgetreten ist.

Wie werden die Erreger übertragen?

Die Erreger werden nicht, wie bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unmittelbar bei einem Zeckenstich übertragen. Man vermutet, dass einige Zeit vergeht, bis die Zecke einen Teil des bereits aufgesogenen Blutes wieder in die Wunde abgibt.

Dabei können Borrelien in den menschlichen Blutkreislauf gelangen: "Nach einem Einstich dauert es bis zu 1 bis 2 Tagen, bis Borrelien übertragen werden. Die Übertragung von FSME-Viren erfolgt dagegen schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich. Das rechtzeitige Entfernen von Zecken vermindert also vor allem das Risiko einer Infektion mit Borrelien erheblich", schreibt das Robert Koch-Institut (RKI).

Typische Borreliose-Symptome: die Wanderröte und mehr

Die Lyme-Borreliose ist nicht leicht zu diagnostizieren, denn nur wenige Symptome sind spezifisch für diese Erkrankung. Ein mögliches und typisches Symptom ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), eine ringförmige und schmerzlose Rötung, die sich an der Stichstelle und an anderen Körperstellen zentrifugal ausbreiten kann. Die Rötung kann Tage bis Wochen nach dem Stich auftreten und ist im Zentrum oft etwas heller. Die Rötung tritt allerdings nicht bei allen Betroffenen auf. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spricht von circa 90 Prozent. Nach der Entfernung einer Zecke sollte die Stichstelle deshalb beobachtet werden.

Neben der Wanderröte sind grippeähnliche Symptome wie Fieber und Abgeschlagenheit, Glieder- und Gelenkschmerzen oder auch Lymphknotenschwellungen und Kopfschmerzen symptomatisch.

Bildrechte: picture alliance/dpa | Harry Melchert
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Klares Warnzeichen für Borreliose: Die sogenannte Wanderröte

Zweites Krankheitsstadium der Borreliose

Ein zweites Krankheitsstadium kann nach Wochen oder Monaten auftreten. Zu den Symptomen gehören schmerzhafte Gelenkentzündungen, meist an Knien, Händen oder Knöcheln, aber auch Herzprobleme und verschiedene Symptome der Hirnhautentzündung.

Problematisch ist manchmal die Diagnose. Die Beschwerden werden nicht selten mit anderen Krankheitsbildern verwechselt. Häufigste Fehldiagnose: Rheuma.

Keine Impfung möglich: Wie kann man Lyme-Borreliose behandeln?

Wie bereits erwähnt, gibt es gegen Borreliose in Deutschland keine Impfung - anders als gegen die FSME. Deswegen ist auch der weitverbreitete Ausdruck "Zeckenimpfung" irreführend.

Die Diagnose ist aufgrund der unspezifischen und oft spät einsetzenden Symptome schwer zu treffen. Zudem verläuft auch eine Blutuntersuchung auf Borrelien gerade im Anfangsstadium oft negativ. Dabei ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen, denn unbehandelt kann es zu Spätfolgen wie Gelenk- oder Herzmuskelentzündungen führen. Gegen eine Borreliose-Infektion werden Antibiotika verschrieben: "Patienten, die im Frühstadium der Lyme-Borreliose mit geeigneten Antibiotika behandelt werden, erholen sich in der Regel rasch und vollständig", so das RKI.

Wie häufig ist Lyme-Borreliose?

Borreliose ist weiter verbreitet als die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das Vorkommen von Borrelien in Zecken schwankt kleinräumig sehr stark und kann bis zu 30 Prozent betragen, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI): "Nach Untersuchungen aus Deutschland und der Schweiz wurde nach einem Zeckenstich bei 2,6 bis 5,6 Prozent der Betroffenen eine Borrelien-Infektion nachgewiesen, charakterisiert durch (...) das Auftreten von Antikörpern im Blut. Nur ein kleiner Teil der Infizierten erkrankt. Insgesamt ist bei 0,3 bis 1,4 Prozent der Zeckenstiche mit Krankheitssymptomen zu rechnen (...)."

Wie kann man sich vor Borreliose schützen?

Gegen Borreliose hilft es am besten, Zeckenstiche gänzlich zu vermeiden. Schutz bieten die richtige Kleidung bei einem Aufenthalt im Freien, Schutzsprays und vor allem das gründliche Absuchen nach Zecken, wenn man wieder Zuhause ist.

Auch das schnelle Entfernen von Zecken nach einem Stich bietet aufgrund der oben beschriebenen Übertragungsdauer einen gewissen Schutz.

Im Video: Das sollten Sie über Zecken wissen!

Eine Nahaufnahme von der Zeckenart Gemeiner Holzbock. Die Blutsauger können Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen, was besonders in Risikogebieten gefährlich sein kein. Das solltet ihr über Zecken wissen.
Bildrechte: picture alliance / blickwinkel/F. Fox
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Zecke

Dieser Artikel ist erstmals am 24.06.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!