Am italienischen Gardasee hat es bereits einige Infektionen gegeben. Die Betroffenen haben das Dengue-Fieber aber nicht von einer Fernreise mitgebracht, sondern sich in Italien infiziert.
Die Asiatische Tigermücke, die das Virus überträgt, hat sich in Norditalien und selbst in einigen bayerischen Regionen bereits angesiedelt. Weil es wärmer wird, findet die Stechmücke auch bei uns ideale Lebensbedingungen.
- Zum Artikel "Dengue-Fieber am Gardasee: Was tun, um sich zu schützen?"
Tigermücke in Europa - Folge des Klimawandels
Insofern sei zu erwarten, dass sich der Erreger immer weiter, auch nach Norden ausbreite, so August Stich, Chefarzt an der Klinik für Tropenmedizin am Klinikum Würzburg Mitte: "Das kann morgen hier bei uns passieren, in München, in Ihrem Vorgarten. Das kann aber auch noch Jahre dauern. Aber die Wahrscheinlichkeiten nehmen zu - als direkte Folge des Klimawandels."
Schwere oder sogar lebensbedrohliche Krankheitsverläufe sind in Europa allerdings äußerst selten. Für die meisten Infizierten ist das Dengue-Fieber eine harmlose Erkrankung mit wenigen oder gar keinen Symptomen.
Impfung gegen Dengue-Fieber eingeschränkt empfohlen
Trotzdem: Es gibt auch eine Impfung, klärt Stich auf: "Seit Februar dieses Jahres ist die zugelassen. Wir haben noch nicht die großen, umfangreichen Erfahrungen mit der Impfung. Es sind noch nicht Hunderttausende von Menschen geimpft, sodass wir sagen können, wir haben auch einen Überblick über mögliche seltene Nebenwirkungen."
Auch deshalb, so der Tropenmediziner, würde er die Impfung beispielsweise einem Gardasee-Touristen nicht empfehlen - für Menschen, die in Hochrisiko-Gebiete wie etwa Südostasien, den karibischen Raum und Teile des tropischen Afrikas reisten, sei sie aber durchaus sinnvoll.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!