Laufwasserwerk Kachlet an der Donau in Passau
Bildrechte: picture alliance / blickwinkel/Luftbild Bertram | LUFTBILDVERLAG HANS BERTRAM GMBH

Laufwasserwerk Kachlet an der Donau in Passau

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Wasserkraft in Bayern: Schub für die Energiewende?

Immer öfter regnet es im Winter statt zu schneien. Das lässt die Pegel und in der Folge die Leistung der bayerischen Wasserkraftwerke kräftig ansteigen. Die Betreiber erwarten deshalb eine wachsende Bedeutung ihrer Anlagen für die Energiewende.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die bayerischen Wasserkraftwerksbetreiber erwarten in Zukunft eine steigende Energieerzeugung mit ihren Anlagen und damit eine wachsende Bedeutung der Wasserkraft für die Energiewende. Grund seien regenreichere Winter, die die Pegel steigen lassen, teilten der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke mit Sitz in Sinzing im Kreis Regensburg und die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern mit Sitz in München mit.

Rund 30 Prozent mehr Strom als noch vor einem Jahr

Bundesweite Zahlen der Branche bestätigen die Entwicklung: Die Stromerzeugung im Januar war um ein Drittel höher als im Januar vor einem Jahr. Strom aus Wasserkraft habe zu Jahresbeginn vier Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs gedeckt, so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Grund seien überdurchschnittliche Niederschläge gewesen.

Die bayerischen Wasserkraft-Verbände weisen zum Tag der erneuerbaren Energien am Samstag (27.04.) darauf hin, dass ihre Anlagen damit die ideale Ergänzung zu Photovoltaikanlagen seien, da im Winter wenig Solarstrom erzeugt werde.

"Von Weihnachten bis Ostern Volllast"

"Im Winter (...) produzieren Wasserkraftanlagen zuverlässig und stabil Energie und decken in regionalen Netzen einen Teil der Grundlast", betont Fritz Schweiger, Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern. Er ist selbst Betreiber von mehreren Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen sowie Netzbetreiber in Oberbayern.

"Wir sind von Weihnachten bis Ostern durchgängig Volllast gefahren", berichtet beispielsweise Thomas Krug, Wasserkraftbetreiber aus Ruhstorf an der Rott.

Der Anteil von Laufwasserkraftwerken am Strommix ist in Bayern generell mit bis zu 16 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. An Laufwasserkraftwerken wird kein Wasser gespeichert, Zufluss und Abfluss am Stauwehr sind gleich. Je nach Größe der Anlagen decken Wasserkraftwerke regional einen Teil der Grundlast.

Auch Wärme lässt sich erzeugen

Auch zur Wärmeerzeugung können Wasserkraftanlagen aus Sicht der beiden bayerischen Wasserkraft-Verbände einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie Strom für Großwärmepumpen an Gewässer liefern, die sogenannte Flusswärme erzeugen. In zunehmend trockeneren Sommern könnten die Wehre zudem helfen, Wasser in der Fläche zurückzuhalten, und so der Austrocknung entgegenwirken.

Das schaffe Rückzugsmöglichkeiten für Fische und andere Lebewesen in Gewässern und trage zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Zudem helfen Wasserkraftanlagen laut den Verbänden, Hochwässer bei Starkregen-Ereignissen abzumildern.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!