ARCHIV - 01.02.2024, Sachsen, Schkeuditz: Beschäftigte der Mitteldeutschen Flughafen AG gehen während eines Warnstreiks durch den Flughafen Leipzig/Halle. Eine Woche später gibt es bei Verhandlungen keine Einigung. (zu dpa: «Verdi lehnt Angebot für Luftsicherheitskräfte ab») Foto: Jan Woitas/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Warnstreik der Sicherheitskräfte an Flughäfen - Leipzig/Halle (Archivbild)

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Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal ab Dienstag zu Warnstreik auf

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa erneut zum Ausstand aufgerufen. Der Warnstreik, der am Dienstag um 4.00 Uhr beginnen soll, könnte über 100.000 Fluggäste betreffen.

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Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa im Tarifstreit erneut zum Streik aufgerufen. Demnach sollen die Beschäftigten von Dienstag ab 04.00 Uhr bis Mittwoch um 07.10 Uhr die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Sonntag mitteilte. Betroffen sind demnach die Flughäfen in München, Frankfurt/Main, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart.

Die Lufthansa arbeitet nach eigenen Angaben aktuell an einem Sonderflugplan, der zeitnah veröffentlicht werden soll. Laut Fluggesellschaft wird der Streik mehr als 100.000 Passagiere betreffen.

Personalvorstand nennt Warnstreik "unverhältnismäßig"

Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann sagte am Mittag, der weitere Warnstreik belaste sowohl Fluggäste als auch Beschäftigte erneut unverhältnismäßig. "Das ist nicht der Weg, um unserer gemeinsamen Verantwortung für unsere Mitarbeitenden, für unsere Gäste, für eine starke und verlässliche Lufthansa nachzukommen." Das sei besonders bitter, da die nächste Verhandlungsrunde bereits am Mittwoch stattfinde und Lufthansa ein weitreichendes Angebot vorgelegt habe. 

Worum es den Streikenden geht

Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigte am Boden. Auch in der dritten Verhandlungsrunde am 12. Februar konnten sich die Tarifpartner nicht einigen. Das Angebot der Arbeitgeber sei in den vergangenen Tagen breit in den Belegschaften diskutiert worden, erklärte die Gewerkschaft. Dabei hätten es 96 Prozent der Beschäftigten abgelehnt.

Kritisiert worden seien unter anderem die deutlich geringeren Erhöhungen für Bodenbeschäftigte im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Konzern. "Die Bodenbeschäftigten fühlen sich einmal mehr vor den Kopf gestoßen", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky zum aktuellen Angebot der Lufthansa. Während der Konzern seinen Piloten mit Jahresgrundeinkommen von bis zu 270.000 Euro hohe zweistellige Vergütungserhöhungen zukommen lasse, sollten die Bodenbeschäftigten mit Einstiegsstundenlöhnen von teils 13 Euro noch nicht mal die Preissteigerungen der letzten Jahre ausgeglichen bekommen. Dies sei "krass unsozial".

Das aktuelle Angebot der Lufthansa

Die Lufthansa hatte ihr Angebot vergangene Woche verbessert. Es sehe zehn Prozent mehr Geld in den nächsten zwölf Monaten vor. Die Gewerkschaft fordert mit Verweis auf Rekordgewinne der Lufthansa sowie der Arbeitsverdichtung für die Beschäftigten 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wird zudem eine konzerneinheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro gefordert.

Mit Informationen von dpa und Reuters

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