Eine Fahne der IG Metall Schweinfurt
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IG Metall Bayern fordert vom Freistaat Transformationsfonds

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IG Metall Bayern fordert Milliardenhilfen für den Branchen-Umbau

Die IG Metall Bayern sieht erheblichen Veränderungsbedarf in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie. Dafür aber müssten die Mitarbeiter "mitgenommen" werden. Von der Staatsregierung fordert die Gewerkschaft außerdem Milliardenhilfen.

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Der Umbau einer ganzen Branche hin zu mehr Nachhaltigkeit und zum Digitalen: die Metall- und Elektroindustrie steckt mitten in diesem Transformationsprozess. Den will die zuständige Gewerkschaft IG Metall Bayern mitgestalten, wie sie zum Jahresauftakt in München betonte.

Zuwachs bei den Mitgliedern der IG Metall Bayern

Ende des Jahres kam sie auf 366.331 Mitglieder - ein Plus von insgesamt 0,8 Prozent. Andere Bezirke haben da ein Minus stehen. Ob sie das Plus ausbauen kann, hängt für Horst Ott, den bayerischen IG Metallchef, auch von dem Umbau der Branche ab. Die Menschen müssten mitgenommen werden – spricht er konkret die Arbeitgeber an. Ein Appell, zusammenzuarbeiten.

Manch eine Firma schriebe Transformation drauf, wolle aber einfach nur Arbeitsplätze abbauen. Ott sieht zwar auch die Gefahr einer Deindustrialisierung. Die jedoch könne gestoppt werden. Das aber funktioniere nur mit den Beschäftigten. Veränderung habe es immer schon gegeben. Diesmal jedoch komme die mit hoher Geschwindigkeit daher und alle Abläufe würden komplett auf den Kopf gestellt – so der bayerische IG Metallchef in München. Was die Beschäftigten da zu Recht verlangten, seien Perspektiven.

Ott erwartet einstellige Tarifforderung

Einen Auftrag vergibt der Gewerkschaftsfunktionär auch an die bayerische Staatsregierung. Ott fordert einen Transformationsfond in Milliardenhöhe und zwar gefüllt mit bayerischen Staatsgeld, damit Firmen im Umbau nicht aufgeben müssen. Erneut sprach sich der IG Metallchef auch für einen Brückenstrompreis aus. Mit dessen Hilfe könnten energieintensive Firmen wie Stahlwerke den Umbau zu erneuerbaren Energien auch finanziell bewältigen.

Eine Herausforderung dürfte da die anstehende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie in der Konjunkturkrise werden. Im Juni will die IG Metall ihre Forderung beschließen. Zur Zeit wird darüber in den Betrieben diskutiert. "Ich glaube - aus heutiger Sicht - wird es keine zweistellige Forderung werden. Aber mehr würde ich mich einfach nicht sagen trauen." Mehr Geld, aber auch die Möglichkeit, weniger zu arbeiten: Das könnten die Schwerpunkt der Tarifrunde werden.

IG Metall positioniert sich ausdrücklich gegen rechts

Die Gewerkschaft stellt sich ausdrücklich hinter die Demonstrationen gegen rechts. Demokratie, Vielfalt, Toleranz und Solidarität sind für Bayerns IG Metallchef unverrückbare Grundwerte. Auch die Gewerkschaft wolle ihren Beitrag dazu leisten, den Rechtsextremismus abzuwehren. Dass auch unter ihren Mitgliedern etliche rechte oder rechtsextremistische Parteien wählen, schließt Ott dabei nicht aus. Das habe aber auch viel mit der Angst vor der Zukunft zu tun. Und die nehme man den Menschen nur, wenn sie eine Perspektive sehen. Gut bezahlte Arbeitsplätze und ein funktionierender Sozialstaat trügen dazu bei.

Fahnen der IG Metall Jugend bei einer Kundgebung.
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IG Metall Bayern positioniert sich gegen rechts.

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