Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt.
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Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt.

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Neue Streiks drohen: Bahn-Verhandlungen mit GDL gescheitert

Auf der Schiene drohen schon bald wieder Streiks. Vier Wochen lang rangen beide Seiten um einen Tarifkompromiss - ohne Erfolg. Hauptstreitpunkt bleibt das Thema Arbeitszeitreduzierung.

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Die wochenlangen geheimen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind erneut gescheitert. Die GDL habe die Gespräche vorzeitig "platzen lassen", erklärte ein Bahn-Sprecher. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet (externer Link, möglicherweise Bezahl-Content). Eigentlich wollten der Konzern und die Gewerkschaft noch bis Sonntag verhandeln.

GDL: Bahn soll Informationen an Presse weitergegeben haben

Die GDL warf der Bahn vor, interne Informationen der Gespräche an Medien weitergegeben zu haben, ging auf die Verhandlungen aber nicht näher ein.

Streitpunkt war erneut die Kernforderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. "Wir waren bereit, Schritte bei der Arbeitszeitverkürzung zu gehen, die weit über unser letztes Angebot hinausgehen", erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler. In den vergangenen vier Wochen habe sich die GDL aber keinen Millimeter bewegt.

Tarifstreit läuft seit November

Die Tarifverhandlungen bei der Bahn hatten Anfang November begonnen. Schon nach der zweiten Gesprächsrunde erklärte GDL-Chef Claus Weselsky die Verhandlungen für gescheitert und leitete eine Urabstimmung ein. Insgesamt viermal legte die Gewerkschaft mit zwei Warnstreiks und zwei längeren Streiks weite Teile des Bahnverkehrs in Deutschland lahm. Fern-, Regional- und Güterverkehr standen über Tage still. Auch in Bayern gab es deutliche Auswirkungen.

Auch Vermittler konnten nicht helfen

Den jüngsten Arbeitskampf Ende Januar beendete die GDL vorzeitig und kehrte überraschend an den Verhandlungstisch zurück. Seither wurde hinter verschlossenen Türen in Berlin miteinander gesprochen. Nach Angaben der Bahn hatten der früheren Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Daniel Günther, dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, die Verhandlungen moderiert worden.

Neue Streiks ab Montag möglich

Bis zum 3. März hatte sich die GDL zu einer Pause des Arbeitskampfes verpflichtet. Nach dem Scheitern der Gespräche müssen sich Fahrgäste nun wieder auf mehrtägige Streiks im bundesweiten Bahnverkehr einstellen. Die Gewerkschaft hat für Montag eine Pressekonferenz angekündigt, auf der sie über den Stand der Dinge und über das weitere Vorgehen informieren will.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP

Im Video: Erneuter Bahnstreik droht

Bahnkunden müssen sich auf neues Ungemach einstellen.
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Bahnkunden müssen sich auf neues Ungemach einstellen.

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