Eine Fahne des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB weht im Wind.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Rabea Gruber

Deutsche Gewerkschaftsbund hat im vergangenen Jahr wieder mehr Mitglieder gewinnen können - vor allem in Bayern ist das Interesse groß.

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Mitglieder-Zuwachs beim DGB Bayern

Der Deutsche Gewerkschaftsbund wächst wieder. Über Jahre hinweg gab es mehr Austritte als Eintritte. Für das vergangene Jahr kommt der DGB bundesweit aber wieder auf ein Plus - wenn auch nur ein geringes. In Bayern fällt der Zuwachs deutlicher aus.

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Rund 65.000 Menschen haben im vergangenen Jahr ein Eintrittsformular unterschrieben - damit kommt der DGB in Bayern auf ein Plus von 1,2 Prozent. Das ist weit mehr als in anderen Bezirken. Bundesweit liegt das Plus bei 0,4 Prozent. Doch auch in Bayern gibt es Gewinner und Verlierer unter den acht Einzelgewerkschaften im DGB.

Verschiedene Tarifkonflikte prägten vergangenes Jahr

Sowohl die IG Metall als auch Verdi trugen zu dem Plus bei. Um das zu erreichen, muss eine Gewerkschaft schon die Werbetrommel in den Betrieben und Behörden rühren. Bei Verdi dürfte der Tarifkonflikt mit Aktionen bei Kommunen, der Post oder dem Nahverkehr einige überzeugt haben - zumal nur Mitgliedern beim Streik der Verdienstausfall zum Teil erstattet wird.

Nicht ganz so gut steht die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) da. Sie verzeichnet auch in Bayern ein kleines Minus. Mit dem Abschluss bei der Bahn, heißt es auf Nachfrage, seien wohl nicht alle zufrieden gewesen. Die meisten aber seien ausgetreten, weil sie nicht mehr bei der Bahn beschäftigt sind. Das dürfte auch der Grund sein, warum die IG BAU nicht punkten konnte im letzten Jahr. Die Baubranche ist in der Krise, Beschäftigte werden entlassen.

Politikwissenschaftler: Gewerkschaften wirken auch im Alltag zugunsten der Mitglieder

Auf ein Plus kommt die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten. Auch sie machte im letzten Jahr mit dem ein oder anderen Streik von sich reden und konnte so neue Mitglieder gewinnen. Das aber ist keine "gemähte Wiesn", meint der Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder, der selbst früher bei der IG Metall arbeitete. Man müsse den Beschäftigten klarmachen, dass sie in einer besonderen Situation eingetreten seien. Generell gelte aber: "Wir sind auch im Normalfall für Euch da und wirken im Alltag zu Euren Gunsten", so Schroeder. Wobei gerade den Jüngeren wichtig sei, beteiligt und nicht beglückt zu werden.

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