Ein Lkw fährt am frühen Morgen über das Gelände des Umschlagbahnhofs Leipzig-Wahren.
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Ein Lkw fährt am frühen Morgen über das Gelände des Umschlagbahnhofs Leipzig-Wahren.

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Ifo-Geschäftsklimaindex deutet Rezession an

Viele hatten gehofft, dass es ab Sommer wieder langsam aufwärts geht mit der deutschen Wirtschaft. Doch der ifo-Geschäftsklimaindex legt das Gegenteil nahe. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer ist erneut gesunken.

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Die deutschen Unternehmen hatten in den vergangenen Monaten bereits damit gerechnet, dass die Geschäfte immer schlechter laufen werden. Genau das ist nun eingetreten. Der Indikator für die aktuelle Lage beim ifo-Geschäftsklimaindex ist deutlich gefallen. Insgesamt ist das Konjunkturbarometer, für den das Münchner ifo-Institut jeden Monat rund 9.000 Unternehmen befragt, nun bereits zum dritten Mal in Folge gesunken. Das gilt unter Fachleuten als Signal für eine negative Trendwende.

Der als wichtigstes deutsches Konjunkturbarometer geltende Geschäftsklimaindex ist im Juli auf 87,3 Punkte zurückgegangen von revidiert 88,6 Punkten im Juni. Analysten hatten mit einem weit geringeren Rückgang gerechnet.

ifo: Deutscher Wirtschaft droht Rezession im Sommer

In allen Bereichen der deutschen Wirtschaft hat sich die Stimmung eingetrübt. Das zeige an, dass die Schwächephase wohl in eine Verlängerung geht. Der erhoffte Aufschwung im Sommer bleibe aus, heißt es beim Münchner ifo-Institut. Das Bruttoinlandsprodukt werde im laufenden dritten Quartal voraussichtlich sinken, nachdem es im Frühjahr voraussichtlich stagniert sei. Das Statistische Bundesamt will am Freitag eine erste Schnellschätzung zur Entwicklung des BIP im zweiten Quartal veröffentlichen. Die Zinserhöhungen der Notenbanken zeigen Wirkung, meint ifo-Präsident Clemens Fuest. Und das nicht nur hier in Europa, sondern auch in den USA. Dies führe dazu, dass vom Ausland weniger Produkte "Made in Germany" nachgefragt werden. Das macht besonders der Industrie zu schaffen.

Industriebetriebe produzieren unterdurchschnittlich wenig

Die Kapazitätsauslastung der Industriebetriebe ist unter den langfristigen Mittelwert gefallen. Denn es gibt immer weniger neue Aufträge. Unter der Schwäche des verarbeitenden Gewerbes leiden auch deren Dienstleister, sodass sich im Dienstleistungssektor insgesamt die Stimmung weiter eingetrübt hat. Und der Einzelhandel klagt über die Kaufunlust der Verbraucher.

Baufirmen wollen Preise senken

In der Baubranche ist das Geschäftsklima sogar auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen. Die gestiegenen Zinsen und Preise verschrecken die Bauherren. Offenbar muss die Branche nun reagieren. Die Baufirmen gaben bei der Umfrage des Münchner ifo-Instituts an, die Preise senken zu wollen.

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