Auch vom Weihnachtsgeschäft wird keine Belebung des schwachen Konsums erwartet
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Passanten gehen an einem weihnachtlich geschmückten Verkaufsstand vorbei

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GfK erwartet schwaches Weihnachtsgeschäft

Die Kauflaune der Deutschen bleibt auf niedrigem Niveau. Das geht aus der aktuellen Konsumklima-Studie des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK hervor. Auch vom Weihnachtsgeschäft erwarten die Forscher keine nennenswerte Belebung.

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Auch im November bleibt die Kauflaune der Verbraucher spürbar trüb. Die aktuelle Umfrage des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK verzeichnet immerhin eine leichte Verbesserung bei der sogenannten Anschaffungsneigung. Dadurch wird der Abwärtstrend, in dem sich der GfK-Konsumklimaindex in den vergangenen drei Monaten befunden hatte, vorerst gestoppt, teilen die Marktforscher mit.

Sparneigung etwas rückläufig

Ursache für die etwas höhere Anschaffungsneigung sei die leicht gesunkene Sparneigung, heißt es in der Studie weiter. Insgesamt befinde sich die Sparneigung allerdings auf einem sehr hohen Niveau. Viele Faktoren sorgen nach wie vor für Verunsicherung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern und die legen ihr Geld deshalb lieber auf die hohe Kante.

Kriege, Inflation und nun das Haushaltsloch

So sei nach wie vor kein Ende der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten in Sicht. Die Inflation befinde sich weiterhin auf einem hohen Niveau und nun komme mit dem 60-Milliarden-Loch im Bundeshaushalt ein weiterer Unsicherheitsfaktor hinzu, erklärt Konsumexperte Rolf Bürkl. Denn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das Teile des Bundeshaushalts 2023 für verfassungswidrig erklärt hatte, sind auch Programme in Gefahr, die die Konjunktur ankurbeln sollen.

Konsumflaute zu Weihnachten - außer bei Geschenken für Kinder

Auch vom Weihnachtsgeschäft sei kein besonderer Impuls für den Einzelhandel zu erwarten. "Der Einzelhandel muss in diesem Jahr leider auf ein eher verhaltenes Weihnachtsgeschäft blicken“, so Bürkl. Eine Ausnahme könnte es nach Bürkls Einschätzung möglicherweise in der Spielwarenbranche geben:

"Bei den Kindern wird – ähnlich wie beim Urlaub – zuletzt gespart. Und dann kommen oft noch die Großeltern ins Spiel, die dafür sorgen, dass Weihnachten für die Jüngsten zu einem schönen Fest wird." Konsumexperte Rolf Bürkl

Auch die Branche selbst macht sich Hoffnungen. Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie rechnet zwar mit Umsatzrückgängen - allerdings gab es in der Branche in den Corona-Jahren einen regelrechten Boom. So sprechen Hersteller und Händler eher von einer zu erwartenden Normalisierung als von einer Krise.

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