Verschiedene Bierkästen mit Flaschen
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Daniel Schäfer

Die deutsche Bierproduktion ist 2022 wieder angestiegen und landete weltweit gesehen auf Platz 5.

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Deutsche Bierproduktion steigt trotz schlechter Hopfenernte

Weltweit ist 2022 mehr Bier produziert worden als erwartet. Deutschland lag dabei mit einem Wachstum um 2,8 Prozent über dem Durchschnitt – und das, obwohl die Hopfenernte schlecht ausfiel, so der weltgrößte Hopfenhändler BarthHass aus Nürnberg.

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Weltweit ist im vergangenen Jahr mehr Bier produziert worden als erwartet. Das teilte der weltgrößte Hopfenhändler BarthHass in Nürnberg mit. Das Unternehmen beruhigte Biertrinker: Trotz einer weltweit schlechten Hopfenernte 2022 müssten Bierliebhaber sich dank gefüllter Lager keine Sorgen um ihr Lieblingsgetränk machen. Den Brauereien drohe kein Engpass.

Weltweite Bierproduktion höher als erwartet

Laut der Zahlen des Hopfenhändlers stieg der weltweite Bier-Ausstoß um 1,3 Prozent auf 1,89 Milliarden Hektoliter. Zwar wurde das Vor-Corona-Niveau von 1,91 Milliarden Hektolitern 2019 damit noch nicht ganz erreicht, dennoch zeigte sich BarthHaas-Geschäftsführer Peter Hintermeier zufrieden: "Vor einem Jahr hatten wir mit einem rückläufigen Weltmarkt gerechnet, da in Russland und der Ukraine etwa fünf Prozent der weltweiten Biermenge produziert werden", so Hintermeier.

Deutschland fünftgrößter Bierproduzent weltweit

Deutschland lag mit einem Wachstum um 2,8 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt und mit 87,8 Millionen Hektolitern auf Platz 5 der Bierproduzenten. Die Plätze eins bis vier belegen China mit 360,4 Millionen Hektolitern, die USA mit 194,1 Millionen, Brasilien mit 147,4 Millionen und Mexiko mit 141 Millionen. Zusammen mit Deutschland sind diese Länder für fast die Hälfte der weltweiten Bierproduktion verantwortlich. Dabei ist der mit Abstand größte Bierbrauer mit gut 27 Prozent an der weltweiten Bierproduktion die belgische Großbrauerei AB Inbev.

Insgesamt stieg die Bierproduktion den Angaben zufolge auf allen Kontinenten. Am deutlichsten legte sie in Afrika zu und zwar um 4,6 Prozent.

Bildrechte: picture alliance/dpa | Armin Weigel
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In der Hallertau ist das größte Hopfenanbaugebiet Deutschlands.

Anbaufläche fast gleich geblieben

In Deutschland ist laut der Experten die Anbaufläche für Hopfen im vergangenen Jahr nahezu gleich geblieben. Die Fläche sei um lediglich 16 Hektar zurückgegangen. Dabei ist die Hallertau mit gut 17.000 Hektar nach wie vor das größte Hopfenanbaugebiet in Deutschland und das größte zusammenhängende Hopfen-Anbaugebiet der Welt.

19 Prozent weniger Hopfen – aber kein Engpass

Zu schaffen machte den Bierbrauern im vergangenen Jahr der weltweite Einbruch bei der Hopfenernte. Doch Biertrinker müssten sich laut dem Hopfenhändler noch keine Sorgen machen, auch wenn 2022 laut BartHaas mit 107.000 Tonnen 19 Prozent weniger Hopfen geerntet wurden als 2021. Das ist der stärkste Rückgang in der Nachkriegszeit. Zudem sei die Produktion der für den bitteren Geschmack entscheidenden Alphasäure sogar um fast ein Viertel abgesackt. Doch weil in den drei Jahren davor deutlich mehr Hopfen geerntet als verbraucht worden sei, erwartet das Unternehmen dank hoher Lagerbestände keine Engpässe.

  • Zum Artikel: Hopfenernte leidet unter Trockenheit – Vorjahre gleichen aus

Hopfenbauern beklagen Trockenheit

Entscheidend für den Ernteeinbruch seien extreme Wetterbedingungen gewesen, die insbesondere in Deutschland starke Auswirkungen hatten. So litt der Anbau hierzulande einerseits unter der Trockenheit. Zudem richteten zwei starke Gewitter Schäden in der Hallertau an.

Dementsprechend fiel die deutsche Ernte im vergangenen Jahr um 28 Prozent niedriger aus als 2021. Bei der Alphasäure lag der Rückgang sogar bei 40 Prozent. Der Rückgang der deutschen Ernte um gut 13.000 Tonnen machte mehr als die Hälfte der weltweiten Einbußen aus.

Extreme Wetterbedingungen – Herausforderung für die Zukunft

Die schlechte Ernte zeige die Probleme durch extreme Witterungsbedingungen. "Da wir mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft immer häufiger damit konfrontiert werden, müssen wir diesen Herausforderungen weltweit entgegentreten", stellte Peter Hintermeier fest. Eine Möglichkeit sei, auf Hopfensorten zu setzen, denen Hitzestress weniger ausmache.

Mit Material der dpa

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